Nachtblüher Nachtkerze: Blüten für eine einzige Nacht
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Oenothera biennis
30. Juli 2024, 12:39 Uhr
Wenn es dunkel wird, öffnet die Nachtkerze ihre Blüten. Das Spektakel dauert nur wenige Stunden und schon am nächsten Morgen ist der Zauber vorbei. Aber nicht nur für die Augen ist die Nachtkerze ein Genuss. Auch für den Gaumen.
Am Tage sind sie unscheinbar, doch am Abend öffnen sich die leuchtend gelben Blüten der Nachtkerzen, die mit ihrem Duft Nachtfalter anlocken.
Nachtkerzen gehören zu den zweijährigen Pflanzen
Ihr wissenschaftlicher Name, Oenothera biennis, ist ein wohlklingender Name. Die Griechen fanden, dass die essbare Wurzel der Pflanze nach Wein (Oinos) riecht und jedes wilde Tier (ther) sanftmütig stimmt. Der zweite Name bedeutet zweijährig. Heute heißt das "winterannuell". Die Pflanze bildet im Sommer nach der Blüte unzählige Samen, die noch im gleichen Jahr keimen. Sie bilden bis zum Herbst bodennahe Rosetten, die gut überwintern. Im Frühjahr bis zum Hochsommer wachsen die Pflanzen zu ein bis zwei Meter hohen Blütenständen heran.
Ab Juli blühen die Nachtkerzen, Abendblumen oder Nachtsterne, wie sie auch genannt werden. Linné hat sie in der Blumenuhr auch als letzte der sich öffnenden Blüten aufgenommen. Die Blüten öffnen sich ab 17 Uhr und blühen eine Nacht. Am nächsten Morgen verwelken sie schnell in der wärmenden Morgensonne.
Nachtkerzen pflanzen und pflegen
Die Gemeine Nachtkerze braucht einen sonnigen Standort auf magerem Boden. Wer die Gemeine Nachtkerzen einmal im Garten hat, wird sie sicher nicht mehr wieder los. Aufgrund ihrer üppigen Samenbildung bringt jede Pflanze unzählige Nachkommen hervor. Wer Ihnen im Garten eine Fläche überlässt, kann sie jedes Jahr bewundern und auch ernten, ohne selbst viel dafür tun zu müssen.
Nachtkerzen in der Küche
Pro Blüte bilden sich bis zu 500 Samen. Aus ihnen wird das wertvolle Nachtkerzenöl gewonnen. Auch Blüten und junge Blätter lassen sich in der Küche verwenden.
Bis zum Winter wachsen auch die essbaren Wurzeln heran. Die frische rosa-weißfarbene Pfahlwurzel erinnert im Aussehen an einen Schinken, deshalb wurde ihr auch der Name Schinkenwurz gegeben. Sie sollte viel Kraft verleihen. Johann Wolfgang von Goethe liebte Speisen mit dieser Pflanze, die er als Rapontika kannte.
Heimat | Nordamerika |
Pflanzenfamilie | Nachtkerzengewächse (Onagraceae) |
Wuchs | Rosetten bildend im Herbst |
Blütenfarbe | gelb, aufrecht; Blüte öffnet am Abend und verblüht in den Vormittagsstunden, duftet in der Nacht |
Blütezeit | Ende Juni bis September |
Standort | sonnig bis halbschattig |
Boden | Durchlässiger, lehmig, sandiger Boden, Ruderalflächen, in Fugen und Ritzen |
Winterhart | Ja |
Mehrjährig | Zweijährig: einjährig überwinternd |
Besonderheiten | Wertvolle Nachtfalterpflanze, essbar in allen Pflanzenteilen; Gartenabfälle von Nachtkerze nicht in der Landschaft entsorgen, da sie sich stark ausbreiten kann! |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 21. Juli 2024 | 08:30 Uhr