Nach Frostnächten im Mai Bauern erwarten schlechte Apfelernte
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04. August 2024, 05:00 Uhr
Die Frostnächte im Mai haben den Obstbauern in Sachsen-Anhalt schwer zugesetzt. Sie erwarten eine geringere Ernte als in den Vorjahren. Das Land will den Landwirtinnen und Landwirten helfen, einen Zeitplan dafür gibt es aber noch nicht.
- Der späte Frost im Mai hat dem Obst auf Sachsen-Anhalts Plantagen zum Teil extrem geschadet.
- Die Bauern rechnen dementsprechend mit einer deutlich geringeren Ernte als in den Vorjahren.
- Das Land hat Hilfen in Aussicht gestellt. Details sind aber nicht bekannt.
Der Landesbauernverband erwartet in diesem Jahr eine schlechte Apfelernte in Sachsen-Anhalt. "Die beginnende Apfel-Saison wird zum Großteil keine gute Ernte bringen", sagte ein Verbandssprecher. Die Spätfröste Ende Mai hätten zu starken Schäden geführt. Einige Betriebe haben in den vergangenen Tagen schon mit der Ernte begonnen.
So auch der Obsthof Hornemann im Landkreis Börde. "Wir haben in diesem Jahr einen Schaden von 80 Prozent, so einen großen Schaden hatten wir noch nie", sagte die Inhaberin des Hofes in Sülzetal, Sabine Hornemann. In den vergangenen Jahren seien es maximal 20 Prozent Schaden gewesen. Bei anderen Obstsorten sehe es noch schlechter aus. So belaufe sich der Schaden bei den Aprikosen auf 95 Prozent, bei den Pflaumen sprach die Landwirtin sogar von 100 Prozent.
Geringere Erntemenge erwartet
Auch auf anderen Obsthöfen sei die Lage ähnlich, erklärte ein Sprecher des Bauernverbands. Ein kleiner Teil der Apfelernte habe durch Schutzmaßnahmen, beispielsweise Abdeckvlies und Feuerschalen, gerettet werden können, hieß es.
Wie viel der ursprünglichen Anbaufläche in Sachsen-Anhalt beerntet werden kann, sei noch unklar. Dennoch geht der Verband jetzt schon davon aus, dass die Erntemenge deutlich geringer wird als in den Vorjahren. 2023 wurden demnach 12.500 Tonnen Äpfel in Sachsen-Anhalt geerntet, 2022 waren es 12.200 Tonnen.
Land stellt Hilfen in Aussicht
Die Landwirtinnen und Landwirte haben mehrfach Unterstützung gefordert. Mitte Juli sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums MDR SACHSEN-ANHALT, eine entsprechende Kabinettsvorlage sei in Arbeit. Details oder einen Zeitplan nannte der Sprecher nicht. Die Ergebnisse würden nach der Kabinettsbefassung bekanntgegeben, erklärte er.
Im Juni hatte Finanzminister Michael Richter (CDU) noch im Landtag erklärt, man müsse sich zunächst einen Überblick über Art und Umfang der Schäden verschaffen. Außerdem sei es besser, wenn der Bund einspränge. In Sachsen und Thüringen waren zu diesem Zeitpunkt bereits millionenschwere Soforthilfen zugesagt worden.
dpa; MDR (Fabienne von der Eltz)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. August 2024 | 11:00 Uhr
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