Hohes Verkehrsaufkommen und Stau auf der A2 1 min
Die Bauarbeiten auf der A2 werden 2024 fortgesetzt – ebenso wie an weiteren Autobahn-Baustellen in Sachsen-Anhalt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Neubau und Sanierung Diese Autobahn-Baustellen sind 2024 in Sachsen-Anhalt geplant

von Moritz Arand, MDR SACHSEN-ANHALT

01. März 2024, 16:53 Uhr

Die Autobahnen sind wichtige Verkehrsadern. Und die starke Nutzung hat Folgen: Die Strecken müssen regelmäßig saniert und ausgebaut werden. 2024 stehen in Sachsen-Anhalt zahlreiche Autobahn-Baustellen an. Ein Überblick.

Auch im Jahr 2024 müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt auf größere Bauprojekte einstellen. Wie die Autobahn GmbH des Bundes am Freitag mitteilte, soll unter anderem auf der A2 an der Grenze zu Niedersachsen, auf der A9 kurz vor Brandenburg und auf der A38 rund um das Kreuz Rippachtal gebaut werden.

Außerdem sollen Neubauprojekte wie die A14-Nordverlängerung und die A143-Westumfahrung Halle fortgesetzt werden. Insgesamt sind für Sanierung und Neubau der Autobahnen in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr rund 245 Millionen Euro veranschlagt.

Neue A2-Baustelle bei Alleringersleben

Größere Abschnitte auf der A2 bei Alleringersleben sowie auf der A9 bei Vockerode sind den Angaben zufolge bereits im Jahr 2023 für die Großbaustellen vorbereitet worden. Grundsätzlich seien die Autobahnen in Sachsen-Anhalt in einem sehr guten Zustand, sagte der Sprecher der Autobahn GmbH Ost, Tino Möhring. "Wir haben ein gutes, junges Streckennetz." Auch die Brücken seien im Gegensatz zu anderen Bundesländern in einem guten Zustand. Dennoch müsse an einigen Stellen gebaut werden, weil die Nutzungsdauer erreicht sei.

Besonders die A2 zähle jedoch zu einer der meistbefahrenen Autobahnen. Rund 80.000 Fahrzeuge sind dort nach Angaben der Autobahn GmbH täglich unterwegs. Deswegen werde auf einer Länge von rund zehn Kilometern in Richtung Hannover kurz vor der Landesgrenze zu Niedersachsen die Fahrbahn erneuert. Die derzeit bestehende Baustelle auf der Autobahn 2 zwischen Magdeburg und Burg soll dagegen in den kommenden Wochen komplett abgebaut werden.

Herausforderung am Kreuz Rippachtal

Eine Herausforderung bei den Sanierungen der A38 rund um das Kreuz Rippachtal stelle die anstehende Fußball-EM dar. Weil auch in Leipzig Spiele ausgetragen werden, rechne man mit einem höheren Verkehrsaufkommen, sagte der Leiter der Außenstelle Magdeburg, Steffen Kauert. Daher sollen hier erstmal die Richtungsfahrstreifen in der Baustelle je nach Verkehrsaufkommen verlegt werden. 

Autobahn A9 in Fahrtrichtung Berlin, Kreuz Rippachtal und Abzweigung zur Bundesstrasse 91 nach Weissenfels, Zeitz und Hohenmoelsen, 2018
Auch am Kreuz Rippachtal wird in diesem Jahr gebaut. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Manfred Segerer

Kosten beim Bau von Landesstraßen in Sachsen-Anhalt

Trotz gestiegener Baupreise musste in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr kein Straßenausbau aus Geldmangel verschoben werden. Das teilte das Infrastrukturministerium auf Anfrage mit. Von den geplanten 250 Millionen Euro für den Ausbau und Erhalt der Straßen im Land seien fast alle Mittel ausgegeben worden. Insgesamt seien im Land 117 Straßenabschnitte, 28 Brücken und 28 Radwege gebaut worden. Das Ministerium wies darauf hin, dass es sich bei den meisten Bauarbeiten in erster Linie um den Erhalt – und nicht um den Neubau von Verkehrswegen handele. Um das Landesstraßennetz im bisherigen Umfang instand zu halten, würden allein wegen der Preissteigerungen jährlich mehr als 100 Millionen Euro benötigt. Im kürzlich verabschiedeten Haushalt seien knapp 98 Millionen Euro vorgesehen, davon allein 4,7 Millionen Euro für die Anbindung der Intel-Werke.

Das Jahr 2023 sei zudem genutzt worden, um einzelne Maßnahmen in diesem Jahr vorzubereiten. So seien auf einzelnen Abschnitten der A2, der A9 sowie der A14 Fahrbahnverbreiterungen, Nothaltebuchten sowie Umbauten an der Sicherheitstechnik umgesetzt worden, um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten.

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Grundsätzlich würden die Bauarbeiten unter laufendem Verkehr stattfinden, so die Autobahn GmbH. Nur in absoluten Ausnahmefällen werde der Verkehr umgeleitet. Dazu sei eine umfassende Abstimmung beispielsweise mit den Autobahnmeistereien und der Autobahnpolizei notwendig. "Dieses Netzwerk funktioniert aus unserer Sicht sehr gut."

Weitere Baustellen im Jahr 2024 (Quelle: Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH)

  • A 14 AS Dahlenwarsleben - AS Wolmirstedt: Die offiziellen Bauarbeiten haben im Dezember 2023 begonnen. Auf einer Strecke von 11,5 Kilometern werden unter anderem elf Brücken gebaut, darunter eine Querung des Mittellandkanals. Mit der Fertigstellung rechnet die DEGES im Jahr 2029.
  • A 14 AS Lüderitz - AS Stendal-Mitte: In diesem Abschnitt haben die Bauarbeiten begonnen (fünf Bauwerke sind bereits gut sichtbar), der Streckenbau ist in vollem Gange. Die Verkehrsfreigabe bis zur Anschlussstelle Stendal (B188) ist für 2025 vorgesehen.
  • A 14 Stendal-Mitte - AS Osterburg: Hier werden derzeit vor allem vorbereitende Arbeiten wie beipspielsweise archäologische Untersuchungen, Leitungsumverlegungen (Strom, Gas, Wasser), Baustraßen sowie Arbeiten am Baugrund durchgeführt.
  • A 14 AS Osterburg bis AS Seehausen-Nord: Derzeit werden die erforderlichen bauvorbereitenden Arbeiten vorbereitet und teilweise bereits umgesetzt – etwa Baugrunderkundung, Baufeldvermessung zur Erstellung eines 3D-Modells und vorgezogene Artenschutzmaßnahmen.
  • A 14 AS Seehausen-Nord - Wittenberge: Für die länderverbindende Elbbrücke bei Wittenberge (Baubeginn: Frühjahr 2022) sind die Bauarbeiten bereits abgeschlossen. Im August wurde mit der Montage des Stahlüberbaus begonnen. Gleichzeitig wurde auch mit der Herstellung des Überbaus für die Vorlandbrücke im Bereich Sachsen-Anhalt begonnen. Nördlich der Elbbrücke (Brandenburger Seite) wurde mit der Verlegung der B 189 begonnen. Im Frühjahr 2026 soll der Verkehr der B 189 auf eine Richtungsfahrbahn der Autobahn verlegt werden.
  • A 14 AS Wittenberge bis AS Karstädt (Brandenburg): Für diesen Abschnitt läuft derzeit noch ein Planfeststellungsverfahren.
  • A 143: Die Bauarbeiten an mehreren Brückenbauwerken sind weit fortgeschritten. Die Hauptbauleistungen für die 968 Meter lange Saalebrücke und den anschließenden 210 Meter langen Lärmschutztunnel bei Salzmünde werden 2024 fortgesetzt. Nördlich der Saale soll im Sommer 2024 mit dem Streckenbau und dem Bau eines Landschaftstunnels begonnen werden. Ein Fertigstellungstermin steht noch nicht fest.

MDR (Moritz Arand, Oliver Leiste), dpa | erstmals veröffentlicht am 5. Januar 2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 01. März 2024 | 19:00 Uhr

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