Digitaler Wärme- und Wasserzähler 3 min
Audio | MDR AKTUELL: Warum digitale Zähler Wasser sparen können Bildrechte: IMAGO/Lobeca
3 min

Energie-Versorger TEAG beginnt Umrüstung auf digitale Zählung in Bad Tabarz

MDR AKTUELL Mi 09.04.2025 06:51Uhr 03:08 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2908264.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Netze und Verbrauch Digitale Wasserzähler erleichtern das Ablesen und helfen beim Wasser sparen

09. April 2025, 10:33 Uhr

Vielerorts werden gerade digitale Wasserzähler eingebaut. Diese erleichtern nicht nur das Ablesen des Zählerstands. Sie helfen auch dabei, Wasserverluste zu vermeiden, weil mökliche Lecks schneller bemerkt werden können.

Ralf Geißler, Wirtschaftsredakteur
Bildrechte: MDR/Isabel Theis

Im Schwimmbad in Bad Tabarz in Thüringen wird der Zähler gewechselt: Stefan Reindl, Chef des Versorgers TEAG, greift hier persönlich zur Rohrzange. Der Wechsel zu digitalen Wasserzählern ist ihm ein Anliegen – auch aus ökologischen Gründen: "Das digitale Messwesen ermöglicht, dass man innerhalb eines Wasserverteilnetzgebietes viel präziser und genauer erfassen kann, wo es Wasserverluste gibt", erklärt Reindl.

Wasserverlust durch kleine Lecks

Laut Reindl gehen zwischen 10 und 20 Prozent der Wassermenge durch kleine Leckagen verloren. In Einzelfällen seien es sogar 30 Prozent, sagt Reindl. Das klingt dramatisch viel. Reindl sagt, es betreffe in der Regel alte Rohrnetze, bei denen Trinkwasser unentdeckt in der Erde versickere.

Was das Problem vergrößert: Die Belastung der Rohre hat zuletzt zugenommen. Das liege vor allem am Schwerlastverkehr, sagt Martin Weyand vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft: "Wir haben große Tieflader, die mit einer großen Last über die Straßen in den Innenstädten fahren." Diese Erschütterungen habe man in den vergangenen Jahrzehnten nicht gehabt, weil es solch große Fahrzeuge nicht gegeben habe. Sie trügen dazu bei, dass die Belastung innenliegender Rohre viel stärker sei.

Messgerät in Gully halten 2 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Trotzdem, sagt Weyand, dürfe man das Problem nicht überdramatisieren – schon gar nicht die Wasserverluste. Im bundesweiten Durchschnitt gingen nur sechs Prozent des Trinkwassers verloren. Und in diesen Verlust sei zum Beispiel Löschwasser gegen Brände schon mit eingerechnet, weil das keiner bezahlt. Unerkannt versickere nur ein sehr kleiner Teil.

Zähler soll Verluste schnell erkennen

Bestrebungen, das weiter einzugrenzen, begrüßt Weyand trotzdem: "Wir wollen sorgsam mit dem Wasser als Ressource umgehen. Das ist unser Bestreben. Wenn neue Zähler installiert werden, die noch besser sind in der Erfassung, dient das dem Kunden, seinen eigenen Bedarf zu steuern."

Doch wie soll ein digitaler Zähler nun helfen, kleine Lecks zu entdecken? Die alten Zähler wurden nur einmal im Jahr ausgelesen. Verluste zwischendurch fielen da kaum auf. Die digitale Technik ermöglicht nun eine permanente Auswertung.

Nachrichten

Funk Heizkostenverteiler an der Wand 3 min
Bildrechte: IMAGO/APress

Bei ungewöhnlichen Verbräuchen könne die Technik warnen, sagt Christian Halbig vom Zählerhersteller Diehl Meetering: "Wir haben dem Zähler die Information gegeben, sich zu melden, wenn er über eine gewisse Zeit eine gewisse Schwelle Wasser sieht. Wir reden über Liter. Wenn diese Schwelle überschritten wird, dann kann er ein Alarmsignal senden." Wenn die Klospülung mal durchläuft, merkt das der Zähler. Und weil alle Messstellen rund um die Uhr ausgewertet werden können, kann man auch erkennen, zwischen welchen Messpunkten Wasser versickert.

Sinkende Wasserkosten

Der Bürgermeister von Bad Tabarz, David Ortmann, verspricht sich davon viel. Die unentdeckten Verluste seien in seiner Gemeinde vermutlich hoch: "Wir können an der Stelle bis zu 50.000 Kubikmeter Wasser im Jahr sparen, die uns einfach verlustig gehen." Man könne viel schneller reagieren, man sehe, wo das Wasser verloren gehe – und das spare Wasser und viel Arbeitszeit.

Das wiederum wirke sich auch auf die Gebühren aus, sagt Ortmann. "Denn für uns ist wichtig, dass die Gebühren stabil bleiben." Der Versorger TEAG will mehr als nur Bad Tabarz mit digitalen Zählern ausrüsten. Bis diese in ganz Thüringen Standard sind, kann es aber noch dauern. Manager Stefan Reindl sagt, bei 50 bis 60 Wasserversorgern im Land könne der Umbau schon ein Jahrzehnt dauern.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. April 2025 | 06:51 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/9164a29b-4f1c-469a-af01-c8400d0570ac was not found on this server.

Mehr aus Wirtschaft

Mehr aus Deutschland

Nachrichten

Ein Feuerwehrmann in Schutzanzug bereitet sich auf seinen Einsatz vor, nachdem die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen gegen einen 16-jährigen Deutschen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt haben und eine Razzia angeordnet wurde. 1 min
Ein Feuerwehrmann in Schutzanzug bereitet sich auf seinen Einsatz vor. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Wagner
1 min 17.04.2025 | 18:06 Uhr

Im sächsischen Zeithain hat es am Donnerstag eine Razzia gegeben. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, steht ein 16-Jähriger im Verdacht, das tödliche Giftgemisch Rizin hergestellt zu haben.

MDR FERNSEHEN Do 17.04.2025 13:48Uhr 00:36 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/meissen/video-polizei-zeithain-gift-ricin-rizin-razzia-jugendlicher-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video