Tanken Benzinpreis auf Jahreshöchststand – Preise vergleichen lohnt sich
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04. August 2023, 08:38 Uhr
Der Juli war beim Benzin der bisher teuerste Monat in diesem Jahr – der Liter kostete im Schnitt fünf Cent mehr als im Vormonat. Gründe sind hohe Rohölpreise, TÜV bei den Raffinerien, die Urlaubszeit und Niedrigwasser.
- Der aktuell hohe Rohölpreis wirkt sich direkt auf den Benzinpreis aus.
- In der Urlaubssaison wird mehr Auto gefahren, die Nachfrage und damit auch der Preis steigen.
- Der ADAC rät dazu, Preise und Tankstellen zu vergleichen.
Ja, die Preise an den Tankstellen sind im Moment hoch. Das bestätigt auch Alexander von Gersdorff, Sprecher des Wirtschaftsverbandes Fuels und Energie. Während der Dieselpreis deutlich gesunken sei, um mehr als zwanzig Cent pro Liter seit Jahresbeginn, sei der Benzinpreis je Liter um sechs Cent gestiegen und das obwohl der Ölpreis ebenfalls runter sei – nämlich um fünf Cent je Liter seit Jahresbeginn.
Rohölpreis aktuell ebenfalls hoch
Entscheidend ist dabei die Arbeit der Raffinerien. Schon seit März können die in Europa nicht die Menge an Kraftstoff zur Verfügung stellen, die nachgefragt sei, erklärt Gersdorff: "Das hat zur Folge – es ist ein Markt und das hören wir ja auch von anderen Märkten – dass der Benzinpreis entsprechend der Nachfrage gestiegen ist, und zwar genau um diese sechs Cent." Der Großhandelspreis in Rotterdam sei um sechs Cent gestiegen und der Verkaufspreis in Deutschland sei seit Jahresbeginn um sechs Cent je Liter gestiegen.
Hohe Nachfrage bei Benzin durch Urlaubszeit
Die hohe Nachfrage erklärt sich Gersdorff unter anderem mit der sogenannten "Driving Season", also der Reisezeit, in der viel Auto gefahren wird. Die habe schon in der zweiten Märzhälfte angefangen: "In diesem Moment beobachten wir auch diese Preissteigerungen. Zum zweiten hatten wir dann in Deutschland verschieden TÜV-Wartungen von Raffinerien, die in dieser Zeit dann auch stillstehen und nicht mitproduzieren können."
Aktuell komme jetzt auch noch das Rheinniedrigwasser dazu, erklär Gersdorff. "Dann kann auf dem Rhein, der sehr wichtig ist für den Transport von Mineralöl, nicht so viel per Schiff bewegt werden und das trägt eben auch nochmal zu den Preissteigerungen bei."
ADAC: Spritpreise sind zu hoch
So oder so, für den ADAC ist klar: Die Preise sind zu hoch, erklärt Andres Hölzel vom Automobilclub. Er hat vor allem die Konzerne im Auge: "Die Margen der Mineralölkonzerne, die sind eindeutig noch recht üppig. Das muss man so sagen."
Am Ende haben die Autofahrerinnen und Autofahrer es an der Zapfsäule in der Hand, sagt Hölzel: "Das heißt, dass man wirklich darauf achtet, wo man tankt, dass man die Preise vergleicht, dass man nicht einfach zur erstbesten Tankstelle fährt, sondern dass man einen Blick in die App wagt. Da gibt es ja einige, das ist eine schnelle Sache. Man schaut in der App nach, wo es in der Nähe gerade am günstigsten ist und dann tankt man dort."
Tipp vom Experten: Besser abends Tanken und nicht an Raststätten
Dann sei auch die Uhrzeit sehr entscheidend, abends tanken sei grundsätzlich billiger als morgens, erklärt Hölzel weiter. "Natürlich auch, wenn man unterwegs ist, auf Reisen ist, wirklich nicht an der Autobahntankstelle tanken. Da zahlt man 40-50 Cent je Liter mehr. Da kommt wirklich viel zusammen."
Die Autofahrerinnen und Autofahrer müssten also den Druck an der Zapfsäule weiter erhöhen, ist Hölzel überzeugt.
MDR AKTUELL
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 04. August 2023 | 06:21 Uhr