Europawahl Diese Abgeordneten aus Mitteldeutschland ziehen ins Europaparlament ein
Hauptinhalt
11. Juni 2024, 16:30 Uhr
Kein Land stellt mehr Abgeordnete im Europaparlament als Deutschland. Insgesamt 96 Sitze entfallen auf deutsche Politiker. Elf von ihnen sind aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. sie vertreten die CDU, AfD, Grüne, SPD oder die Linke.
Inhalt des Artikels:
EU-Abgeordnete aus Sachsen
In der kommenden Legislaturperiode werden sechs Abgeordnete aus dem Freistaat in Straßburg und in Brüssel vertreten sein. Für die CDU wird Oliver Schenk (56) aufgrund seines Listenplatzes sicher in das neugewählte Parlament einziehen. Seit 2017 ist Schenk Chef der sächsischen Staatskanzlei. Zuvor arbeitete er unter anderem als Redenschreiber und Büroleiter des Finanzministers sowie des Sächsischen Ministerpräsidenten.
Für die sächsische AfD zieht der Leipziger Kreisvorsitzende Siegbert Droese (55) in das Europaparlament ein. Er wird dem formell aufgelösten "Flügel" rund um dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke zugerechnet.
Als AfD-Spitzenkandidat hat auch Maximilian Krah (47) einen Platz in Brüssel sicher. Am Montag wurde jedoch bekannt, dass Krah nicht der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament angehören wird. In den Monaten vor der Wahl geriet er aufgrund von Spionagevorwürfen gegen einen Mitarbeiter sowie der Verharmlosung von SS-Verbrechen zunehmend in die Kritik.
Die parteilose Aktivistin Carola Rackete (36) wird für die sächsische Linke in das Parlament einziehen. Die Partei hatte die aus Schleswig-Holstein stammende Aktivistin als Spitzenkandidatin aufgestellt. Rackete ist für ihren Einsatz für Geflüchtete und bei Klimademonstrationen bekannt geworden. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie als Kapitänin des Schiffs "Sea Watch 3" mit welchem sie in Seenot geratene Geflüchtete aus Libyen gerettet hatte und die Insel Lampedusa trotz Verbot der italienischen Behörden anlief.
Für die Grünen wird erneut Anna Cavazzini nach Brüssel gehen. Die 41-Jährige war sächsische Spitzenkandidatin ihrer Partei. Sie ist seit 2019 für "Die Grünen/Europäische Freie Allianz" im Europaparlament.
Auch Matthias Ecke (41) hat einen Platz im neu gewählten Parlament sicher. Ecke sitzt seit 2022 als Abgeordneter im Europaparlament. Damals rückte er für Constanze Krehl nach. Der SPD-Politiker geriet im Wahlkampf unfreiwillig in die Schlagzeilen, nachdem er beim Aufhängen von Plakaten zusammengeschlagen wurde.
EU-Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt dürfen sich zwei Abgeordnete über einen Platz im Europaparlament freuen. Für die CDU Sachsen-Anhalt wird Alexandra Mehnert nach Brüssel gehen. Dort stand sie auf Listenplatz eins. Seit September 2023 ist Mehnert Mitglied des CDU-Landesvorstandes Sachsen-Anhalt.
Ebenso hat der AfD-Politiker Arno Bausemer den Einzug in das Europaparlament geschafft. Für die AfD stand der 41-Jährige auf Platz zehn der Liste für die Europawahl. Wegen Ungereimtheiten um seinen Lebenslauf verlor Bausemer Ende 2023 seine Parteiämter. Seinen Listenplatz für die Europawahl behielt er jedoch.
EU-Abgeordnete aus Thüringen
Drei weitere Abgeordnete kommen aus Thüringen. Marion Walsmann wird auch in den kommenden fünf Jahren Teil des Europaparlaments sein. Dort sitzt die CDU-Politikerin bereits seit 2019.
René Aust (37) stand lediglich auf Rang drei der Liste der AfD für die Europawahl. Aufgrund der Skandale rund um die Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron rückte der AfD-Politiker ins Rampenlicht des Wahlkampfs seiner Partei. Seit 2019 sitzt Aust im Thüringer Landtag.
Der Ko-Bundeschef von Die Linke Martin Schirdewan (48) lebt zwar in Berlin, zählt aber zum Landesverband in Thüringen. Er sitzt bereits seit 2017 im Europaparlament, damals folgte er auf Fabio di Masi. Seit 2019 ist er Ko-Vorsitzender der Fraktion "Die Linke im Europäischen Parlament".
MDR (mbe)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 10. Juni 2024 | 14:00 Uhr