Ein Motorrad fährt auf der Bundesstrasse 16 bei Stetten hinter einer mit einem Kreuz markierten Unfallstelle.
Die meisten tödlichen Unfälle passieren auf der Landstraße. Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Karl-Josef Hildenbrand

Statistisches Bundesamt Acht Verkehrstote durchschnittlich pro Tag

05. Juli 2024, 21:10 Uhr

Im letzten Jahr sind laut dem Statistischen Bundesamt 2.839 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Damit sind die Zahlen stärker angestiegen als vermutet. Dennoch gibt es einen negativen Gesamttrend seit 2010.

Die Zahl der Verkehrstoten ist 2023 noch stärker angestiegen als angenommen. Nach endgültigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes kamen im vergangenen Jahr 2.839 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Damit gab es 2023 nach aktuellen Zahlen 51 Tote mehr als 2022.

Auch mehr Verletzte 2023

"Pro Tag wurden damit im Jahr 2023 durchschnittlich acht Menschen auf deutschen Straßen getötet", berichteten die Statistiker in Wiesbaden. Auch die Zahl der Verletzten ging nach oben: 366.557 waren es im vergangenen Jahr. Die meisten Menschen kamen in Pkws und auf Landstraßen ums Leben.

"Die Zahlen zeigen, dass der Corona-Effekt endgültig aufgebraucht ist", sagte Kirstin Zeidler, Leiterin Unfallforschung der Versicherer. Während der Pandemie waren die Unfallzahlen deutlich zurückgegangen, weil weniger Menschen unterwegs waren. Inzwischen steigt die Zahl der Unfälle, der Verletzten und der Toten wieder an. 

Am negativen Gesamttrend ändern die neuen Zahlen zunächst aber nichts. In den Jahren von 2010 bis 2023 war die Zahl der Verkehrstoten insgesamt um 22 Prozent gesunken.

Risiken minimieren

Um Verkehrsunfälle zu vermeiden, sieht die Expertin mehrere Möglichkeiten. Helfen würden aus ihrer Sicht: mehr Mittelinseln, Zebrastreifen und Ampeln, um Fußgänger zu schützen.

Die meisten Unfälle mit Radfahrern passieren an Kreuzungen, die schwersten, wenn Lastwagen abbiegen und den Radler übersehen. Deshalb seien die neuen Abbiegeassistenten eine wichtige Entwicklung. Einen weiteren großen Hebel sieht Zeidler bei Ampeln: Wenn es für geradeaus fahrende Radfahrer und abbiegende Autos nicht gleichzeitig Grün gäbe, würde das die Zahl der Unfälle reduzieren.

Risikofaktoren beim Autofahren auf der Landstraße sind laut der Expertin eine fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn.

dpa (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 04. Juli 2024 | 15:03 Uhr

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