Mutmaßlicher Sabotageakt Bundesanwaltschaft ermittelt im Fall von brennender Luftfracht in Leipzig/Halle
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15. Oktober 2024, 13:22 Uhr
In Deutschland war im Sommer ein Flugzeugabsturz dem Verfassungsschutz zufolge nur durch einen Zufall verhindert worden. Hintergrund ist ein Frachtpaket, das im Juli am Flughafen Leipzig/Halle in Flammen aufgegangen war. Das Paket sollte per Flugzeug weitertransportiert werden, entzündete sich jedoch aufgrund einer Verspätung bereits am Boden. Sicherheitskreise gehen von russischer Sabotage aus. Nun ermittelt die Bundesanwaltschaft.
Nach dem ein Frachtpaket im Sommer am Flughafen Leipzig/Halle in Flammen aufgegangen war, ermittelt nun die Bundesanwaltschaft. Wie ein Sprecher der Behörde den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" am Dienstag mitteilte, führt sie "Ermittlungen zu Paketsendungen, die im Juli während ihres Transports über das DHL-Frachtzentrum in Leipzig in Brand geraten sind" durch. Weitere Auskünfte könnten wegen der laufenden Ermittlungen nicht erteilt werden.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestags, Konstantin von Notz (Grüne), sagte: "Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass es sich hier um eine gezielte Sabotageaktion handelt, dann haben wir es mit einem hochdramatischen und gravierenden Vorfall zu tun." Er erwarte von allen Sicherheitsbehörden und der Justiz, dass die Hintergründe mit Hochdruck vollumfänglich aufgeklärt würden.
Verfassungsschutz: Zufall verhinderte Flugzeugabsturz
Bei einem offenbar von Russland initiierten Brand eines Luftfrachtpakets entkam im Juli nach Einschätzung des Verfassungsschutzes Frachtmaschine nur knapp einem Flugzeugabsturz. Bei einer Anhörung im Bundestag sagte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang, es sei einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Paket am Boden im DHL-Logistikzentrum Leipzig und nicht während eines Fluges in Brand geraten sei. Sonst wäre es zu einem Absturz gekommen.
Wie die Deutsche Presseagentur berichtete, hatte sich der Weiterflug des aus dem Baltikum stammenden Frachtpakets in Leipzig verzögert. Das Paket hatte einen Brandsatz enthalten, welcher einen Frachtcontainer in dem Logistikzentrum in Brand setzte.
Haldewang zufolge hätte ein Absturz des Flugzeugs womöglich auch Menschen getroffen, die "mit (Russlands Präsident Wladimir) Putin und seinen Zielen sympathisieren". Russische Nachrichtendienste würden aus Sicht des Verfassungsschutzes aggressiv agieren. Spionage und Sabotage hätten in Deutschland "sowohl quantitativ als auch qualitativ" zugenommen.
dpa/AFP (mbe, lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Oktober 2024 | 18:00 Uhr