Heizungsthermostat
Einige Städte sparen weiterhin für das Klima Energie. Bildrechte: picture alliance / Zoonar | stockfotos-mg

Sparmaßnahmen Energie sparen für das Klima – nicht wegen des Krieges

24. November 2024, 08:27 Uhr

Wegen des Krieges in der Ukraine wurde vor zwei Jahren zum Energiesparen aufgerufen. Inzwischen besteht keine Gasmangellage mehr, aber einige Städte und Schulen sparen weiter für das Klima, auch in Mitteldeutschland.

Carolin Voigt, Reporterin, Redakteurin und Sprecherin
Bildrechte: MDR/Karsten Möbius

Büros auf maximal 19 Grad, Warmwasser abgestellt, Wassertemperatur in Schwimmbädern runter und Stadtbeleuchtung gedimmt – das sind nur einige der damals eingeführten Maßnahmen, um Deutschland über die letzten Winter zu bringen.

Unter anderem betroffen waren Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Die Sorge ging um, dass Schülerinnen und Schüler nach Corona erneut frieren müssen.

Schulen sind wieder warm

Das sei heute vom Tisch, sagt Tobias Kühne vom Landesschulamt Sachsen-Anhalt. Es gebe keine Rückmeldungen, dass es den Schülerinnen und Schülern zu kalt ist. "Die Schulträger sind dafür verantwortlich, die Gebäude zu heizen. Wir haben aber hin und wieder Rückmeldungen im System, dass es Havarien geben kann und dass dann ein Schulgebäude kalt ist. Das hat aber mit der Sparsamkeit nichts zu tun, sondern sind die normalen Dinge, die in so einem System mit fast 800 Schulen eben passieren", sagt Kühne.

Das Bildungsministerium von Sachsen-Anhalt unterstreicht das und teilt auf Anfrage von MDR AKTUELL mit: "Aus Sicht des Ministeriums kann nur der Hinweis erfolgen, dass Schulen zentrale Lebens- und Lernorte sind. Die Sicherstellung einer angemessenen Wärmeversorgung für Schulen sollte daher gewährleistet werden."

Städte sparen Energie fürs Klima

Hagen Reum ist in Magdeburg für das Gebäudemanagement zuständig und damit auch für Energie und Heizen in den kommunalen Einrichtungen. Er sagt, der Energieverbrauch gehe nicht mehr ganz so steil bergab wie etwa 2022. Trotzdem werde weiter gespart. Allerdings fürs Klima.

Händewaschen in Klassenzimmern – das geht in Magdeburgs Schulen weiter nur mit kaltem Wasser. "Nicht gerade schön für die Nutzer. Da haben wir auch öfter mal Unmut auszuhalten. Aber es ist wichtig, dass man sich die Hände waschen kann. Und da wo hygienische Anforderungen sind und Warmwasser präsent sein muss, da ist es auch präsent."

Außerdem: "Magdeburg ist selbstverpflichtet seit 1993 mit dem Klimabündnis, dass wir generell Energie sparen wollen und den CO2-Ausstoß limitieren wollen", sagt Reum.

Ähnliches ist aus Halle zu hören. Auf Anfrage teilt die Stadt mit, die 2022 in Kraft getretene Dienstanweisung der Stadtverwaltung zum Energiesparen sei weiterhin in Kraft.

Schulen sparen selbstständig

Was die Schulen in Thüringen und Sachsen angeht, teilen die jeweils zuständigen Ministerien mit, man mache den Trägern keine konkreten Vorgaben. Ob Schulträger in Thüringen weitere Energiesparmaßnahmen vorsehen, sei nicht bekannt, hieß es aus dem Bildungsministerium in Erfurt.

Clemens Arndt, Sprecher für das Landesschulamt Sachsen, erklärt: "Wir können feststellen, dass unsere Schulen und Kinder keine Gesetze benötigen, um Energiesparmaßnahmen an Schulen durchzuführen." Energiesparen sei auch vor dem Krieg schon Thema gewesen und bleibe es weiterhin.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. November 2024 | 06:08 Uhr

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