Gartenarbeit Das richtige Werkzeug für den Garten
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26. November 2024, 10:00 Uhr
Wie viel Werkzeug braucht man im Garten? Das kommt natürlich ganz auf den jeweiligen Garten an. Wird Gemüse angebaut oder eher feiner englischer Rasen? Da brauchen Gärtner unterschiedliches Spezialwerkzeug. Aber die grundlegenden Sachen bleiben immer gleich.
- Die wichtigsten Werkzeuge im Garten sind Spaten, Hacke und Rechen.
- Ebenfalls nützlich und oft gebraucht sind Messer, Schere und eine kleine Pflanzschaufel.
- Spezialisten wie Giersch-Jäter oder Wiedehopfhaue unterstützen bei Arbeiten, die nur gelegentlich oder nur in manchen Grundstücken auftreten.
Braucht man wirklich einen ganzen Schuppen voller Werkzeug? "Weniger ist im Garten oft mehr", sagt Antje Lobenstein vom Deutschen Gartenbaumuseum Erfurt. Und das gilt auch für die Werkzeuge. Grundsätzlich müssen immer drei Dinge erledigt werden: Die Beete müssen tiefgründig bearbeitet werden, Unkraut soll entfernt und die Oberfläche fein zerkrümelt werden. Dazu kommen natürlich die hundert kleinen Handgriffen - vom Blüten abschneiden bis zum Obstbaumsetzen.
Das Allerwichtigste: Der Spaten
"Einen Spaten brauche ich immer", sagt die Museumspädagogin und Gärtnerin Lobenstein. Damit wird nicht nur im Herbst der Garten umgegraben. Mit einem ordentlichen Spaten können Gärtner Pflanzlöcher ausheben, Stauden ausgraben und zerteilen, Möhren und Kartoffeln ernten, die Rasenkante stechen oder auch mal oberflächlich den Dreck von Wegen abschaben. Spaten gibt es geschmiedet oder aus Edelstahl. Während die Eisenwerkzeuge gerne rosten und deshalb gut gepflegt werden müssen, dürfen Spaten aus Edelstahl auch mal im Beet stecken bleiben. Ganz wichtig beim Kauf ist ein Blick auf die scharfe Kante, die entweder scharf bleiben sollte (bei Edelstahl) oder sich schärfen lässt.
Achten Sie auf das Gewicht des Spatens. Ist er zu schwer, tut der Rücken schnell weh.
Die Hacke
Die Hacke wird gern auch als Beethacke bezeichnet und ist die Waffe im ewigen Kampf der Gärtner gegen Unkraut. Eine Hacke braucht eine scharfe Schneide, mit der sie die ungeliebten Beikräuter knapp über oder unter der Erde abschneidet. Die Hacke kommt im Garten oft zum Einsatz, denn hoch gewachsene Beikräuter nehmen Gemüse und Blumen Licht, Wasser und Nährstoffe weg. Wer häufig hackt, lockert gleichzeitig den Boden. "Gerade bei Trockenheit bilden sich im Boden oft Risse - wer diese mit der Hacke schließt, sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet", erklärt Lobenstein. Beim Hacken sollten Gärtner auf die richtige Körperhaltung achten. Statt die Hacke wild vor dem Körper auf und nieder zu hauen, schwingen erfahrene Gärtner die Hacke quer.
Der Rechen
Ein Rechen klingt ein bisschen nach Ordnung bei den Altvorderen. Großer Quatsch. Der Rechen ist ein Verwandlungskünstler, es gibt ihn in der Metall und in der Holzvariante.
Mit dem Metallrechen wird ganz klassisch das Beet gerecht, um grobe Klumpen zu zerkleinern. In den feinen Krümeln fühlen sich Samen wohl und können gut wachsen. Sie können auch gleich mit Hilfe des Rechens ins Beet gebracht werden. Mit der Hacke zieht der fleißige Gärtner eine Rille im Boden, da hinein kommen die Samen, anschließend wird die Rille wieder zugerecht. Im Laufe des Sommers dient der Rechen auch dazu, die nach dem Hacken liegen gebliebenen Unkräuter mitsamt Wurzeln zu entfernen.
Ein Holz- oder Heurechen hingegen eignet sich sehr gut, um Laub, Grasschnitt oder Heu auf einer Wiese zusammen zu rechen. Verwendet man dafür einen Metallrechen, bleibt das Material gern an den Zinken hängen. Das passiert bei einem Holzrechen nicht.
Für kleine Rasenflächen können Sie den Rechen auch als Laubrechen benutzen.
Die kleinen Helfer: Pflanzschaufel, Messer und Schere
Neben den drei großen Basiswerkzeugen empfiehlt Antje Lobenstein eine Pflanzschaufel, ein Messer und eine Gartenschere. Damit werden kleine Löcher für Gemüse oder Stauden ausgehoben, Kräuter geerntet und Pflanzen zurück geschnitten. "Das Messer nehme ich nicht nur, um schnell etwas abzuschneiden. Damit bekomme ich den Dreck von Schuhen und Werkzeug, aber auch von frisch geerntetem Gemüse", erklärt die passionierte Gärtnerin. Wer dann noch eine Gießkanne und eine Schubkarre oder einen Tragekorb hat, ist für die Gartenarbeit gut gerüstet.
Clevere Helfer
Neben den Basiswerkzeugen, die zu jeder Gärtnerausrüstung gehören sollten, gibt es natürlich noch ein paar Ergänzungen, mit denen sich bestimmte Aufgaben besser erledigen lassen. So lockern Grabgabeln die Erde tiefgründig. Sie sind vor allem für leichte Böden geeignet.
Ein Kombinationsgerät aus einer Hacke und drei Zinken zur Bodenlockerung erleichtert die Schlepperei zwischen Schuppen und Beet. Es gibt sie in verschiedenen Größen, so dass sich für kleine, enge Beete genauso ein Werkzeug findet wie für große Flächen. Je nachdem, wie der Garten bewirtschaftet wird, können eine Schaufel, eine Mistgabel, ein Laubrechen oder ein Unkrautstecher eine sinnvolle Ergänzung sein. Biogärtner greifen gern zum Sauzahn, um mit diesem den Boden zu lockern. Die meisten Werkzeuge gibt es auch in einer Version mit kurzem Stiel. So lässt sich mit einer kleinen Hacke gut im Hochbeet arbeiten.
Die Spezialisten: Von Fugenkratzer bis Gierschjäter
Für spezielle Aufgaben braucht es bestimmte Werkzeuge. Ein Fugenkratzer mit seinen spitzen Ecken und den drei flachen Seiten hilft bei Pflasterflächen, die Fugen von Moos und Pflanzen zu befreien. Es gibt ihn mit kurzem Stil, aber auch mit einem rückenfreundlichen langen Stil, so dass sich problemlos auch große Flächen bearbeiten lassen.
Der bei vielen Gärtnern unbeliebte Giersch muss mitsamt Wurzeln entfernt werden. Ein Gierschjäter kann im ewigen Kampf gegen das wuchernde Kraut helfen. Die gebogene Spitze lässt sich wie ein Eisenfinger unter die flachen horizontalen Wurzeln des Giersch schieben und hebt sie so heraus.
Eine Kronenpflanzkelle mit ihrer hübschen Tulpenform läuft bei schweren, steinigen Böden voller Wurzeln zu Hochform auf. Mit ihren spitzen und scharfen Zacken dringt sie auch dort in den Boden, wo eine normale Schaufel nur mit viel Kraft zum Ziel kommt.
Löwenzahnstecher gibt es viele verschiedene, mit kurzem oder langem Stiel. Dieser sieht aus wie ein Korkenzieher und wird auch genauso in die Erde gedreht, um damit die langen Wurzeln des Löwenzahns herauszubekommen.
Wird ein neuer Garten angelegt, müssen Wurzeln von Weißdorn oder Schlehe entfernt werden, kommt am besten die Wiedehopfhaue zum Einsatz. Der Spezialist für Rodungen wird meist im Forst benutzt, aber für Gärtner, die richtig was schaffen müssen, ist es genau das richtige Werkzeug.
Quelle: Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt; MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. November 2024 | 08:30 Uhr