Typisches Schadbild nach dem Winter Immergrüne Gehölze nach Frostschäden retten
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29. März 2023, 06:58 Uhr
Nach dem Frost haben viele immergrüne Gehölze braune Blätter, die verbrannt aussehen. Doch die Pflanzen sind meist nicht erfroren, sondern einfach vertrocknet, erklärt Gärtnerin Brigitte Goss. Sie rät jetzt abzuwarten, ob die Pflanzen neu austreiben und im nächsten Winter Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Eigentlich war fast schon Frühling, doch zuletzt haben immer wieder Minusgrade vor allem die immergrünen Pflanzen wie Kirschlorbeer eiskalt erwischt. Die Blätter sind teilweise erfroren und sehen braun und welk aus. Auch Triebe können Schaden genommen haben.
Der Mix aus Kälte und Sonne schadet den Pflanzen
Die Schäden rühren aber nicht nur von den eisigen Temperaturen. Gefährlich ist die Kombination aus Sonne, Kälte und trockener Luft. Diese Kräfte verstärken sich gegenseitig, und vor allem grüne Pflanzenteile trocknen aus, da die Feuchtigkeit über die Blätter verdunstet.
Im schlimmsten Fall kann die Pflanze vertrocknen und eingehen. Kalte Tage ohne Schnee (Kahlfrost) sind deshalb besonders problematisch. Eine Schneeschicht würde die Pflanzen wenigstens teilweise schützen. Grundsätzlich gilt: Die immergrünen Gehölze trocknen leichter aus als unbelaubte Pflanzen.
Frost blockiert die Wasserzufuhr
Fehlende Niederschläge sind an frostfreien Tagen oder wenn die Böden noch feucht sind kein Problem. Die Pflanzen holen sich das Wasser aus den tieferen Schichten im Boden. Doch bei starken Frösten ist das Bodenwasser zu Eis gefroren und für die Pflanzen nicht verfügbar. Steigt jetzt noch durch die Sonne die Verdunstung über die Blätter, erfrieren die Gehölze nicht, sie vertrocknen. Der Fachmann nennt das Frosttrocknis.
Pflanzen nach Frostschäden retten - nicht zu früh schneiden
Grundsätzlich rät Brigitte Goss, jetzt geduldig zu sein und abzuwarten. Wenn Stängel noch grün sind, treiben sie meist wieder aus. Mit dem Rückschnitt sollte man bis Anfang Mai warten. Von einem zu frühen Rückschnitt rät die Expertin ab, da es bis zu den Eisheiligen immer wieder Spätfröste geben kann, die dann den frühen Neuaustrieb schaden. Abgestorbene, welke Blätter können aber gleich vorsichtig entfernt werden.
Frostschäden am Kirschlorbeer
Obwohl der Kirschlorbeer im Winter immer wieder Probleme bereitet, schätzen ihn viele Gartenbesitzer als immergrünen Strauch. Doch auch in diesem Frühjahr hat der Frost wieder ganze Arbeit geleistet. Viele Exemplare haben braun gefärbte Blätter. Dabei fällt auf, dass sich die geschädigten Blätter vor allem an der sonnenbeschienenen Seite in Südrichtung befinden. Kirschlorbeersträucher im Schatten sind hingegen grün geblieben. Kirschlorbeersorten mit großen Blättern leiden besonders.
Frostschäden vorbeugen
Für den nächsten Winter gibt Gärtnerin Brigitte Goss die folgenden Tipps:
- Die Pflanzen im Herbst mit ausreichend Wasser versorgen.
- Wenn es länger keine Niederschläge gegeben hat, sollten immergrüne Pflanzen an frostfreien Tagen gegossen werden.
- An sonnigen aber kalten Tagen schützt ein Vlies die Pflanzen nicht nur vor frostigen Temperaturen, sondern auch vor Sonneneinstrahlung.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. April 2023 | 08:30 Uhr