Gartenplanung Schattenplätze mit Stauden und Farnen gestalten
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14. Juni 2024, 13:27 Uhr
Viel wird über Klimawandel und hitzeverträgliche Pflanzen gesprochen, doch man sollte dabei nicht vergessen, dass es auch noch andere Bereiche im Garten gibt als nur die, in die die Sonne brennt. Die Schattenbereiche. Und die wollen auch gestaltet werden, doch dafür braucht es die richtigen Pflanzen. MDR Garten-Reporter Jens Haentzschel und Fachberaterin Brigitte Goss haben sich im egapark Erfurt auf die Suche nach schattigen Plätzchen gemacht und geschaut, was dort so gedeiht.
Schattenstars: Hosta und Storchschnabel
Im Frühlingsgarten an der Wasserachse des egaparks wächst versteckt unter Bäumen und zwischen Büschen eine hübsche Variation aus verschiedenen Hosta und Japangras. Wie "Harfe und Pauke", so hätte es Staudenpapst Karl Förster gesagt, zeigen sie, wie gut der Kontrast aus zartem Gras und kräftigem Blattschmuck auch im Schatten funktioniert. Dabei muss der Hostagärtner keine Angst vor Schnecken haben, wenn er die richtigen Sorten auswählt. Denn einige werden von Schnecken gar nicht gern gemocht. Der Fachhandel kann hier Empfehlungen aussprechen.
Gleich nebenan blühen Storchschnäbel in verschiedenen Farben. Und das zottige Silberglöckchen, das zur Familie der Heuchera gehört, beweist, dass es ein durchsetzungsfreudiger unkomplizierter Bodendecker ist.
Stauden für den dunklen Vollschatten
Im Mainzgarten, ein Bereich im egapark, der nach Erfurts Partnerstadt Mainz benannt wurde, finden sich viele schattige Bereiche. Unter Bäumen, im Vollschatten, leuchtet hier das hell gezeichnete Blatt des Kaukasus-Vergißmeinnicht 'Jack Frost'. Es überzeugt nicht nur mit seinem Blattschmuck, sondern auch mit seiner hübschen blauen, zarten Blüte im Frühjahr.
Auch die Elfenblume blüht hier im Frühjahr recht ansehnlich. Und sie ist so unkompliziert, dass sie sogar mit dem starken Wurzeldruck der Bäume zurecht kommt und den Boden mit ihren zarten grünen Blättern bis ran an den Stamm bedeckt.
Für das zeitige Frühjahr bzw. den ausklingenden Winter empfiehlt MDR Gartenberaterin Brigitte Goss die schattenverträgliche Lenzrose. Wenn man ihre Blüte stehen lässt, bildet sie Samen und sät sich auch selbst aus. So hat man ohne eigenes Zutun in jedem Jahr neue Lenzrosen im Garten, die die dunklen Bereiche mit ihrer Farbenpracht aufhellen.
Stauden für den lichten Schatten
Ein paar Schritte weiter wird auch der Schatten etwas lichter. Hier ist ein schöner Platz für das Purpurglöckchen, das in mehreren Varianten von den egapark Gärtnern gepflanzt wurde. Dunkelrotes Laub wird gekrönt von zarten roten Blüten. Bei der Variante mit grünen Blättern kommen die roten Blüten durch den rot-grün-Kontrast besonders gut zur Geltung.
Dazwischen ragt die Silberkerze heraus, deren Namen sich im Frühjahr von selbst erklärt, wenn sie ihre kerzenartigen Blüten zeigt.
Die Bergenie, auch Wickelwurz genannt, hat ein kleines Revival erlebt. Nun schätzt man ihre dickfleischigen Blätter und ihre Blütentürmchen wieder. Das mag auch an ihrer unkomplizierten Art liegen. Sie kommt im Schatten und auch in der Sonne zurecht, je nach Sorte. Und sie macht wenig Arbeit. Ein bisschen Ausputzen im Frühjahr und eine kräftige Düngergabe, das wars dann auch schon.
Farne - filigrane Waldbewohner für schattige Plätze
Auch der Farn ist ein unkomplizierter Zeitgenosse, wenn er am richtigen Standort steht. Als Waldpflanze will er keine direkte Sonne. Es gibt ihn in vielen Varianten auch im egapark zu besichtigen. Brigitte Goss hat den Rotschleierfarn in einem kleinen Töpfchen mitgebracht, der hat einen bronzefarbenen Austrieb, was den einen irritieren mag, den anderen aber ob seiner Besonderheit freut. Brigitte jedenfalls gefällt er und sie wollte ihn Jens auf jeden Fall zeigen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Juni 2024 | 08:30 Uhr