Auffällige Frühlingsboten Lenzrosen: Blütenpracht im Frühling
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Orientalische Nieswurz, botanisch: Helleborus orientalis-Hybride
14. Juni 2024, 12:57 Uhr
Lenzrosen blühen auf, wenn Schneeglöckchen und Krokusse sich öffnen. Der Frühling ist auch die ideale Zeit, sich die weiß, rosa oder violett blühenden Stauden in den Garten zu holen. Lenzrosen wachsen am besten an und bilden kräftige Wurzeln, wenn es draußen kühl ist. Susanne Peters, die eine Staudengärtnerei in Norddeutschland betreibt, gibt Tipps zur Pflanzung und Pflege.
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Lenzrosen blühen schon ab Februar. Nicht nur die frühe Blütezeit, auch die hohen Stiele und großen Blüten in Weiß, Rosa-, Violett- und Grüntönen machen sie zu besonderen Schmuckstücken. Doch die mehrjährigen Gewächse haben gewisse Ansprüche: Verpflanzt zu werden, mögen sie gar nicht. Nach dem Umpflanzen wachsen Schnee- und Lenzrosen monatelang nur kümmerlich weiter. Beim Kauf sollten Sie sich deshalb gut überlegen, an welchem Platz die Pflanzen bei Ihnen möglichst lange ungestört bleiben.
Heimat | Südosteuropa, Türkei und Kaukasus |
Pflanzenfamilie | Hahnenfußgewächse |
Wuchs | Lenzrosen werden etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch und zeigen einen lockeren Wuchs. Manche Sorten, die von Helleborus orientalis abstammen, werden auch größer. Die dunkelgrün glänzenden Blätter der Lenzrosen sind handförmig geteilt, sie wirken ledrig. |
Blüte | grünlich-weiß, je nach Sorte auch weiß, gelblich, rosa, dunkelrot bis schwarz; oft sind die Blüten gesprenkelt |
Blütezeit | Februar bis Mai |
Früchte | unscheinbare Balgfrüchte, aus denen im Frühsommer reife Samen fallen |
Standort | Halbschatten, zum Beispiel am Rande von Gehölzen oder unter lichten Bäumen und Sträuchern |
Boden | humoser, durchlässiger, nährstoffreicher, neutraler bis leicht alkalischer, kalkhaltiger Boden |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Lebensdauer | Bleibt die Lenzrose an einem Standort, kann sie richtig alt werden, 20 bis 30 Jahre sind durchaus möglich. |
Besonderheiten | Alle Pflanzenteile sind giftig. Bei Kindern und Haustieren ist daher besondere Vorsicht geboten. |
Worin unterscheiden sich Lenzrosen und Christrosen?
Oft werden Christrosen mit den Lenzrosen verwechselt oder gleichgesetzt. Sie alle gehören zur Gattung der Nieswurze, auch Helleborus genannt. Ihre Namen geben die Zeit ihrer Blüte an: Die Christ- oder Schneerose fängt schon im Dezember an zu blühen. Die Art, die erst im Frühling blüht, ist die Lenzrose. Dazu gehören vorwiegend die bunten, etwas höherstielig wachsenden Vertreter.
Botanisch gesehen ist die Christrose eine "Helleborus niger", die Lenzrose hingegen eine "Helleborus orientalis". Die Pflanzen und die Blüten der Lenzrosen sind durchschnittlich größer. Christrosen bilden immer nur weiße Blüten aus. Lenzrosen hingegen blühen in verschiedenen Farben - vom Februar bis ins späte Frühjahr. Innerhalb der Gattung gibt es noch weitere Arten, außerdem züchten Gärtner seit Jahren Sorten, die die Vorteile verschiedener Helleborus-Vertreter vereinen. Ein Beispiel ist der Hybrid Helleborus ′Ice N’Roses′.
Der optimale Standort für Lenzrosen
Lenzrosen stehen gern in der Wintersonne, vertragen jedoch keine starke Sommerhitze. Daher ist ein Standort unter Sträuchern und Bäumen sinnvoll, die im Sommer ein schützendes Laubdach über den Lenzrosen ausgebreitet haben. Der Boden sollte nährstoffreich und eher kalkhaltig sein, damit sich die Stauden richtig wohl fühlen. Außerdem gedeihen Lenzrosen am besten auf leicht durchlässiger Erde. So staut sich die Nässe nicht an den Wurzeln.
Lenzrosen zeigen für mich, welche Kraft die Natur hat, wenn sie im Vorfrühling aus dem harten, gefrorenen Boden austreiben.
Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Lenzrosen sollten aus dem Freiland kommen, wenn Sie sie gleich in ihrem Garten oder in einem Topf vor der Haustür einpflanzen möchten. So sind die Stauden bereits an die niedrigen Temperaturen draußen gewöhnt und blühen dort auch. Wählen Sie Pflanzen mit festem Wurzelballen und gesundem, grünen Laub aus.
Tipp Sie sind sich nicht sicher, wie die Pflanzen kultiviert wurden? Dann warten Sie mit dem Auspflanzen lieber bis nach der Blütezeit im späten Frühling. Bis dahin sollte die eingetopften Stauden aber an einem kühlen Ort stehen, zum Beispiel geschützt am Hauseingang.
Die beste Pflanzzeit
Abgesehen vom Frühjahr ist auch der Herbst eine günstige Pflanzzeit. Lenzrosen können zwar das ganze Jahr über gepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist. Nach einem heißen und trockenen Sommer jedoch haben die Stauden im Herbst noch genügend Zeit, um im Boden anzuwachsen und gesunde Wurzeln auszubilden. So sind sie besser für den Frost gewappnet.
So pflegen Sie Lenzrosen
Staudenexpertin Susanne Peters rät, die Starkzehrer zweimal im Jahr mit Dünger zu versorgen. Nur dann gedeihen Lenzrosen und blühen prächtig. Gedüngt wird im Frühjahr ab März, sobald der Boden frostfrei ist. Die zweite Düngergabe folgt im Spätsommer, wenn die Blütenknospen für das kommende Frühjahr angelegt werden.
Am besten geeignet ist organischer Dünger mit Langzeitwirkung. Kompost, getrockneter Kuhdung oder kompostierter Pferdemist können zum Beispiel verwendet werden. "Hornspäne allein sind nicht ausreichend, da sie überwiegend Stickstoff enthalten", warnt Susanne Peters. Andere wichtige Pflanzennährstoffe fehlten darin, sagt sie.
Auch Lenzrosen im Kübel brauchen Dünger. Wichtig ist dabei, dass die Nährstoffe langsam freigesetzt werden - wie bei Kompost oder anderem organischen Dünger durch den Verrottungsprozess.
Lenzrosen mögen es eher feucht - vor allem im Winter und Frühjahr dürfen sie nicht austrocknen. Sie vertragen aber auch keine Staunässe. Ab dem Frühsommer können die Stauden trockener stehen. Im Garten schätzen Lenzrosen eine Mulchschicht, das heißt eine Bodenbedeckung aus Laub oder frischem Kompost.
Zurückschneiden müssen Sie Lenzrosen übrigens nicht. Es reicht, welke oder kranke Blätter zu entfernen.
Wie winterhart sind Lenzrosen?
Sind sie ausgepflanzt und gut angewachsen, ist der Winter für Lenzrosen kein Problem. Im Kübel sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht erfrieren können. Am besten wird das Pflanzgefäß dafür in Vlies eingepackt. Der Kübel kann in extrem kalten Wochen, beispielsweise im Januar oder Februar, auch mal eine Woche an einen dunklen Ort gestellt werden. Das vertragen die Stauden auch mal. Wichtig ist nur, dass sie nicht den gesamten Winter über im Dunkeln stehen!
Lenzrosen mit anderen Pflanzen kombinieren
Lenzrosen sehen besonders attraktiv aus, wenn sie in kleinen Gruppen gepflanzt werden. Sie können gut mit einer saisonalen Bepflanzung kombiniert werden:
- Für das Frühjahr eignen sich Hornveilchen, Schneeglöckchen, Narzissen, Gänseblümchen, Anemonen, Schaumkraut oder auch Schachbrettblumen.
- Begonien und Fuchsien ergänzen die Lenzrosen im Sommer.
- Im Herbst runden Heidekraut oder Heuchera dann das Bild ab.
Da Lenzrosen im Halbschatten gedeihen, eignen sie sich auch für Beete in eher dunklen Ecken des Gartens.
Lenzrosen vermehren
Lenzrosen säen sich selbst aus. Dabei gilt das Prinzip der natürlichen Auslese: Der stärkere Samen gewinnt. Die verschiedenen Staudensorten neigen allerdings dazu, sich untereinander zu vermischen. Die sortenreine Vermehrung bei Lenzrosen gelingt deshalb durch Teilung. Dazu eignen sich am besten ältere Pflanzen. Sie sollten nach der Teilung gut feucht gehalten werden. In den ersten zwei bis drei Jahren blühen sie nicht.
Schädlinge und Krankheiten
Lenzrosen können von Pilzkrankheiten wie dem Mehltau oder der Blatt- beziehungsweise Schwarzfleckenkrankheit befallen werden. Letztere tritt vor allem im späten Frühjahr auf. In beiden Fällen sollten die befallenen Blätter möglichst schnell entfernt werden. Damit sich der Pilz nicht weiter verbreitet, sollte das Laub vernichtet werden. Nach der Entfernung können neue Triebe wieder gesund nachwachsen.
Quelle: MDR Garten (uka, fra)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Juni 2024 | 08:30 Uhr