Besondere Arten Pflanzen des Jahres 2022: Rotbuche, Einbeere, Mais und Co.
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21. Dezember 2021, 11:19 Uhr
Jedes Jahr werden die Pflanzen des Jahres gekürt. Im Jahr 2022 stehen unter anderem Einbeere, Rotbuche und Brennessel besonders im Fokus. Wir stellen Ihnen diese besonderen Arten vor.
Baum des Jahres: Rotbuche
Die Rotbuche Fagus silvatica ist der am häufigsten in Deutschland vorkommende Baum. Meist wird sie einfach nur Buche genannt. Der glatte, silbergraue Stamm und die glänzend grünen Blätter sind überall zu erkennen. Ein ganzer Wald voller Buchen bietet rund 6.000 Tierarten ein Zuhause. Ein echter Buchenurwald lässt sich im Nationalpark Hainich erleben. Dort kann man auf dem Baumkronenpfad auch direkt in die Kronen der Buchen blicken.
Die "Dr. Silvius Wodarz-Stiftung" hat die Buche zum Baum des Jahres gekürt - als Symbol für die Zukunft des Waldes in Zeiten des Klimawandels. Denn obwohl in den letzten Jahren viele, viele Buchen starben, zeigt eine Untersuchung, dass junge Buchenbäumchen sich gut auf veränderte klimatische Bedingungen einstellen können. Auch für Gärtner ist die Rotbuche interessant: Sie kann als Hecke gepflanzt werden. Von der Baumart gibt es überdies schöne Sorten wie zum Beispiel rot- und dunkellaubige Buchen (Blutbuche) oder Züchtungen mit säulenartigem Wuchs oder hängenden Zweigen (Hängebuche, Trauerbuche).
Blume des Jahres: Einbeere
Die Einbeere ist keine Gartenblume. Sie bewohnt artenreiche, ursprüngliche Wälder und vermehrt sich dort langsam über Rhizome. Zwischen Mai und Juni öffnet sie ihre feingezeichnete Blüte, aus der sich später eine einzelne dunkle Beere entwickelt.
Die "Loki-Schmidt-Stiftung" wählte die ungewöhnliche Blume aus, um auf den Verlust artenreicher Wälder aufmerksam zu machen.
Heilpflanze des Jahres: Brennessel
Die Brennessel Urtica dioica piekst und brennt nicht nur. Sie hilft gegen rheumatische Erkrankungen, schmeckt als Suppe oder Spinat, kann zu Pflanzenfasern oder Brennesseljauche verarbeitet werden. Wegen ihrer Vielseitigkeit kürte der "NHV Theophrastus" sie zur Pflanze des Jahres.
Staude des Jahres: Japanisches Berggras
Der "Bund deutscher Staudengärtner" wählte das japanische Berggras Hakonechloa zur Staude des Jahres. Das Ziergras wird etwa 70 Zentimeter hoch und wächst mit schönem Schwung. Es verdeckt unschöne Kanten, passt zu vielen anderen Stauden und verträgt Trockenheit.
Gemüse des Jahres: Mais
Mais Zea mays wächst überall auf den Feldern. Den braucht man nicht extra noch im Garten? Falsch gedacht! Statt der immer gleichen, in Monokultur wachsenden Sorten gibt es ganz viele andere Maissorten für den eigenen Anbau zu entdecken. Ob Puffmais aus Rumänien oder Zuckermais von den Inkas - probieren Sie den Anbau einfach mal aus!
Besonders gut gedeiht Mais in Kombination mit Kürbis und Bohnen. Saatgut seltener Sorten gibt es beim "Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt", der den Mais als Gemüse des Jahres gekürt hat.
Pilz des Jahres: Fliegenpilz
Wunderschön, giftig, Glückssymbol - Amanita muscaris wurde von der "Deutschen Gesellschaft für Mykologie" zum Pilz des Jahres gekürt. Auch wenn den Pilz jeder kennt, wissen die meisten nur wenig über ihn. Dabei hat er im Wald eine wichtige Aufgabe: Er liefert Bäumen direkt an ihre Wurzelspitzen Wasser und Nährstoffe. In den getrockneten Pilzen bildet sich ein Stoff, der Halluzinationen erzeugt. In Sibirien wurden Fliegenpilze von Schamanen deshalb als Rauschmittel verwendet.
Quelle: MDR Garten/anz