Sommerblumen Duftwicken pflanzen, pflegen und für die Vase schneiden
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Bot.: Lathyrus odoratus; Edelwicke, duftende Blatterbse, sweet peas
30. April 2024, 11:53 Uhr
Duftwicken, Lathyrus odoratus, sind einjährige Kletterpflanzen und haben eine lange Geschichte als Schnittblumen. Vor hundert Jahren gab es einen richtigen Hype um Duftwicken. Leidenschaftliche Züchter brachten jährlich neue Sorten mit Trendfarben auf dem Markt. Heute haben viele diese duftenden Grazien für sich wiederentdeckt.
Anzucht von Wicken
Duftwicken werden am besten im Haus ab März vorgezogen. Sie können aber auch erst ab Ende April direkt ins Freiland, zum Beispiel an einen Zaun oder ein Rankgerüst gesät werden. Die runden Samen werden einzeln in die Erde etwa einen halben Zentimeter tief eingedrückt. Wenn sie einen Tag vorher in Wasser eingeweicht werden, keimen sie schneller. In der Regel brauchen sie zwei bis drei Wochen bei Temperaturen um zehn bis 15 Grad Celsius, um zu keimen.
So wachsen Wicken gut in die Höhe
Wenn sich die ersten zwei bis drei Laubblätter gebildet haben, wird die Triebspitze abgeknipst. So verzweigen die Pflanzen besser und bilden mehr Seitentriebe.
Sind die Rankpflanzen zehn bis 15 Zentimeter hoch, werden sie mit Kompost angehäufelt. Dies fördert die Standfestigkeit und die Verzweigung.
Die feinen Blattranken können sich nur an dünnen Rankhilfen festhalten. Verwenden Sie als Rankhilfe Drähte, einen Maschendrahtzaun, Gitter oder Schnüre.
Der richtige Standort für Wicken
Ab Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, können die vorkultivierten Pflanzen ausgepflanzt werden. Als Standort eignet sich am besten ein heller Platz, der in der Mittags- und Nachmittagshitze Schatten bietet. An sommerkühlen Standorten gedeihen sie am besten.
Der Boden sollte durchlässig, humos und eher kalkhaltig sein. Wicken vertragen schwere und saure Böden schlecht. Noch wichtiger ist ein gleichmäßig feuchter Boden, denn bei Trockenheit leiden die Pflanzen unter Mehltau, bilden keine Blüten mehr aus oder gehen ein.
Tipp Einige Sorten leiden unter echtem Mehltau, wenn sie an heißen Standorten und zu trocken stehen. Es kann helfen, sie einfach ein Stück zurück zu schneiden.
Duftwicke als Schnittblume
Duftwicken sind hervorragende Schnittblumen. Das regelmäßige Schneiden der Blüten ist sogar für die Nachblüte unbedingt notwendig. Werden die Blüten nicht geschnitten, bilden sich Samen. Die Samenbildung nimmt den Pflanzen so viel Kraft, dass sie die Blühtätigkeit einstellen. Am besten werden die Blüten am Morgen frisch geschnitten und sofort in die Vase gestellt. Das Wasser sollte nicht höher als fünf Zentimeter in der Vase stehen. Geschnittene Duftwicken halten etwa vier bis sechs Tage.
Lokalgeschichte In Erfurt gab es vor genau 100 Jahren ganze Duftwickenfelder der Firma F.C: Heinemann. Daraus wurde vor allem Saatgut gewonnen.
Lady Di und die Duftwicken
Die vor allem in Großbritannien beliebte Spencer-Serie entstand Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Züchtungsarbeit von Silas Cole, dem Chefgärtnern des Earl of Spencer in Althrop. Er war ein Vorfahre von Lady Diana, der Prinzessin von Wales. Die Spencer-Sorten waren zu ihrer Zeit eine Innovation. Ihre Blütenblätter waren größer, einige sogar gewellt und wiesen ein größeres Farbsprektrum auf als die bisherigen Sorten. Viele Spencer-Duftwicken sind auch heute noch als Saatgut im Handel erhältlich.
Familie | Lippenblütler, Fabaceae |
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Herkunft | Mittelmeer, Süditalien, Sizilien |
Wuchs | Kletterpflanze, bis 2,5 m |
Blüte | weiß, rosa, violett, rot, lachs, violett-blau, selten reines Blau |
Früchte | Schoten mit Samen |
Standort | sonnig bis schattig |
Winterhart | nein |
Lebensdauer | einjährig |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. Mai 2024 | 08:30 Uhr