blühende Staude Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
Zarte blaue Blüten und schmückende Blätter charakterisieren das Kaukasusvergissmeinicht. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Staude des Jahres 2025 Kaukasusvergissmeinnicht: Ausdauernder Bodendecker mit zarten Blüten

bot. Brunnera macrophylla

05. Dezember 2024, 12:14 Uhr

Diese Pflanze gewinnt beim Scrabble viele Punkte: Das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht hat nicht nur einen sehr langen Namen, sondern besticht auch durch seinen Einsatz als genügsamer Bodendecker für den Schatten und Halbschatten. Bis zum Frühsommer bezaubert es mit zarten blauen Blüten, später sind seine großen, herzförmigen und oft marmorierten Blätter ein Hingucker. Wir stellen die Blattschmuckstaude vor, die vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2025 gewählt wurde.

Kaukasusvergissmeinnicht im Garten verwenden

Die Staude eignet sich für Standorte mit wenig Licht, die jedoch nicht zu trocken sind. Sie gedeiht gut unter Bäumen, am Gehölzrand, am Fuß von höheren Stauden oder im Schatten von Mauern, aber auch am Teichrand. Pflanzt man mehrere Exemplare des Kaukasusvergissmeinnichts bedecken sie schnell eine größere Fläche. Der pflegeleichte Bodendecker wirkt auch auf Gräbern hübsch.

Grün-weiß panaschierte Blätter des Kaukasus-Vergissmeinnicht nah.
Wegen seiner großen, panachierten Blätter gilt das Kaukasusvergissmeinicht auch als Blattschmuckstaude. Sie ist gut als Bodendecker geeignet. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Kaukasusvergissmeinnicht kombinieren

Das Kaukasusvergissmeinnicht kann gut mit Schattenstauden wie Akelei, Funkien oder Farnen kombiniert werden.

Auch mit anderen Frühblühern lässt sich die Staude gut zusammen pflanzen. So bilden die großen gelben Blüten der Narzissen einen reizvollen Kontrast zum feinen Blau des Kaukasusvergissmeinichts. Eine Kombination mit zarten Schlüsselblumen sieht toll aus. Oder man bleibt Ton in Ton mit Traubenhyazinthen, Blausternen oder Küchenschellen.

Kaukasusvergissmeinnicht pflegen und vermehren

Das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht braucht nicht viel: Einen schattigen bis halbschattigen Standort, einen humos-durchlässigen Gartenboden und regelmäßig Wasser bei Trockenheit. Standorte in voller Mittagssonne sollten Sie vermeiden und bei mageren Böden freut sich die Staude über gelegentliche Gaben organischen Düngers wie Kompost oder Hornspäne.

Die Blattschmuckstaude blüht von April bis Juni. Sie vermehrt sich an passenden Standorten gut über die Samen. Wenn Sie nicht möchten, dass, die Pflanze sich selber aussät, sollten Sie die verblühten Triebe rechtzeitig abschneiden. Auch über Teilung lässt sich die Staude vermehren.

blühende Staude Kaukasusvergissmeinicht (Brunnera macrophylla)
Für schattige und halbschattige Standorte ist das Kaukasusvergissmeinicht ein idealer Bodendecker. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Kaukasusvergissmeinnicht: Arten und Sorten

Insgesamt gibt es drei Brunnera-Arten:

  • Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) - die gärtnerisch am meisten bearbeitete und verbreitete Art
  • Sibirisches Kaukasusvergissmeinicht (Brunnera sibirica) - wird inzwischen auch von einigen Staudengärtnereien angeboten, blüht etwas früher als sein bekannterer Verwandter
  • Orientalisches Kaukasusvergissmeinicht (Brunnera orientalis) - wird bei uns kaum kultiviert

Daneben gibt es insbesondere von Brunnera macrophylla einige Zuchtsorten. 'Jack Frost' zum Beispiel ist eine bekannte Sorte mit großen, silbrig-grünen Blättern. Ähnliche Blätter haben auch  'Alexander‘s Great' und 'Silver Heart'. 'Betty Bowring' blüht weiß. 'Dawson's white' hingegen hat weiße Blattränder. Fast ganz weiß sind die Blätter der Sorte 'Looking glass' - je heller die Blätter desto sonnenempfindlicher sind die Pflanzen. Auch wachsen sie nicht so stark wie die Züchtungen mit einem höheren Grünanteil in den Blättern.

Nahaufnahme des Kaukasus-Vergissmeinnichts mit zarten, hellblauen Blüten
Spezielle Sorten, wie 'Jack Frost' sind ein Hingucker im Staudenbeet. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Unterschied zu einheimischen Vergissmeinicht-Arten Das Kaukasusvergissmeinnicht und das einheimische Vergissmeinnicht gehören derselben Pflanzenfamilie (Raublattgewächse), aber unterschiedlichen Gattungen an. Ihre Blüten ähneln sich, daher auch der gemeinsame deutsche Name. Es gibt insgesamt sieben Arten des einheimischen Vergissmeinnichts (Myosotis), zum Beispiel das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) oder das Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis). Es sind einjährige oder zweijährige Pflanzen, die sich durch Selbstaussaat üppig vermehren und blau blühen. Manche Zuchtformen blühen jedoch auch in weiß und rosa.

blau-rosa Blüten vom Vergissmeinicht in Nahaufnahme
Das einheimische Vergissmeinnicht gibt es neben dem charakteristischen Blau auch in rosa und weiß. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Auf einen Blick
Heimat Kaukasus
Pflanzenfamilie Raublattgewächse (Boraginaceae)
Wuchs bodendeckend, 30 bis 50 Zentimeter hoch
Blüte zarte, blaue, je nach Sorte auch weiße Blüten
Früchte kleine Nüsschen, die Samen enthalten
Standort schattig bis halbschattig
Boden humos, durchlässig, mäßig feucht
Winterhart ja
Mehrjährig ja
Besonderheiten vermehrt sich gut durch Selbstaussaat

Quelle: MDR Garten (dgr)

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. Januar 2025 | 19:50 Uhr