Weiße gefüllte Christrose 1 min
Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Winterblüher Christrose: Die Winterblüher pflanzen, pflegen und vermehren

bot. Helleborus niger, auch Schneerose oder Schwarze Nieswurz genannt

17. Dezember 2024, 08:54 Uhr

Wenn im Garten fast nur noch Immergrüne für Farbtupfer sorgen, erwacht eine winterliche Schönheit: die Christrose. Ab November zeigen die Stauden ihre großen, weißen bis rosa geränderten Blüten an langen Stielen.

Christrosen sind die ersten Winterblüher: Bei einem milden Herbst öffnen sie schon Ende November ihre Blüten. Ob im Balkonkasten, im Topf neben der Haustür oder im Garten, die Stauden wirken elegant und festlich.

Auf einen Blick: Christrose
Heimat südliches Mitteleuropa, Alpen
Pflanzenfamilie Hahnenfußgewächse
Wuchs Christrosen werden je nach Sorte und Standort 15 bis 40 Zentimeter groß. Die Staude wächst kompakt und aufrecht. Sie hat ledrige, immergrüne Blätter.
Blüte Strahlend weiße bis rosafarbene, schalenförmige Blüten wachsen einzeln an den Stielen der Staude.
Blütezeit je nach Sorte von November bis März
Früchte Samenkapseln - Achtung, sie sind sehr giftig!
Standort Halbschatten, zum Beispiel lichte Stellen unter Gehölzen
Boden lehm- und kalkhaltige Erde; tiefgründig, humos und durchlässig; Christrosen vertragen weder Staunässe noch Trockenheit!
Winterhart ja
Mehrjährig ja
Besonderheiten Die gesamte Pflanze ist giftig. Bei empfindlichen Menschen kann austretender Pflanzensaft Reizungen der Haut sowie der Schleimhäute auslösen.

Christrosen pflanzen

Christrosen können Sie das ganze Jahr über einpflanzen. Der Boden sollte offen, das heißt frostfrei sein. Selbst wenn Sie zu Weihnachten eine Christrose im Topf geschenkt bekommen, können Sie die Pflanze in den Garten oder in ein Pflanzgefäß draußen setzen. Sie sollten Ihre Christrose jedoch an die Kälte gewöhnen - zum Beispiel mit einem vorübergehenden Standort im kühlen Treppenhaus - einen plötzlicher Wechsel von Zimmertemperatur auf Minusgrade verkraftet die Staude nicht gut. Lassen Sie die Christrosen daher nicht zu lange in der warmen Wohnung.

Christrosen: Was es beim Kauf zu beachten gibt Christrosen sollten aus dem Freiland kommen, wenn Sie sie direkt in ihrem Garten oder in einem Topf vor der Haustür einpflanzen möchten. So sind die Stauden bereits an die niedrigen Temperaturen draußen gewöhnt und blühen dort auch. Wählen Sie Pflanzen mit festem Wurzelballen und gesundem, grünen Laub aus. Sie sollten außerdem zahlreiche Knospen angesetzt haben.

Standort und Boden für Christrosen

Die Stauden bevorzugen den Halbschatten, sie fühlen sich zum Beispiel unter lichten Gehölzen wohl. Ein Standort unter Laubbäumen hat den Vorteil, dass die Blätter die Christrosen während der Gartensaison vor zu starker Sonne schützen. Vor dem Winter allerdings werfen die Gehölze ihr Laub ab und lassen so etwas mehr Licht zu den Stauden vordringen.

Für Balkon und Beete Christ- und Schneerosen vorgestellt

Dank eines besonderen Frostschutzes blühen Christrosen zu einem Zeitpunkt, wenn die anderen Stauden im Garten gerade Winterpause machen. Eine Auswahl attraktiver Helleborus-Sorten und Züchtungen sehen Sie hier.

Weiß blühende Staude
Die zierliche Sorte ′Joshua′ hat strahlend weiße, runde Blüten. Sie beginnt früh zu blühen - bei mildem Wetter sogar schon ab Mitte November. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiß blühende Staude
Die zierliche Sorte ′Joshua′ hat strahlend weiße, runde Blüten. Sie beginnt früh zu blühen - bei mildem Wetter sogar schon ab Mitte November. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße Blüte an einer Christrose der Sorte Helleborus niger Jacob Royal
Bei ′Jacob Royal′ bilden die weißen Blüten schon ab Ende November einen schönen Kontrast zum dunkelgrünen Laub und den kräftigen Stielen. Die Sorte zeichnet sich auch durch ihre Wuchskraft aus. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße Knospen an einer Christrose der Sorte Helleborus niger Winter Gold
′Wintergold′ zeigt ihre großen, attraktiven Blüten etwas später - um die Weihnachtszeit herum steht die Sorte in voller Blüte. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße, dunkelrosa gesprenkelte Blüte an einer Christrose der Sorte Ice N' Roses Early Red
Die Helleborus-Züchtungen aus der Reihe ′Ice N' Roses′ verbinden die frühe Blüte der Christrosen mit den bunten Farben der Lenzrosen. Die Sorte ′Ice N' Roses Red′ zum Beispiel blüht in kräftigem Rot. Die Knospen sind ab November zu sehen, nach einer Pause während der größten Kälte legen die Blüten dann im Februar und März noch einmal richtig los. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiß-rosa Blüte an einer Christrose der Sorte Ice N' Roses Early Rose
Bei der Züchtung ′Ice N' Roses Early Rose′ schwankt die Blütenfarbe zwischen Weiß und zartem Rosa an den Rändern. Die Stiele sind kräftig, die Blätter ledrig und widerstandsfähig. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße Blüte an einer Christrose der Sorte Ice N' Roses Early Rose
Die Sorte ′Ice N' Roses Early Rose′ und die anderen Stauden der Serie wurden auch für schwierige Standorte gezüchtet. Sie kommen auch mit weniger Nährstoffen sowie etwas mehr Sonne und Wärme zurecht. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Grünlich-weiße Knospen an einer Christrose der Sorte Helleborus x sahinii Winterbells
Bei ′Winterbells′ handelt es sich um eine Züchtung aus der in Deutschland heimischen Art Helleborus foetidus und der Christrose Helleborus niger. Die Staude blüht mit etwas Glück bereits ab November. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße gefüllte Christrose
Wer gefüllte Blüten mag, für den ist 'HGC Snow Frills' eine gute Wahl. Die Christrose braucht allerdings etwas länger, bis sie blüht. Erst im Februar schmückt sie sich mit Blüten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. Februar 2019 | 08:30 Uhr

Am besten wachsen Christrosen auf kalkhaltigem, das heißt alkalischem Boden. Wo die Erde zu sauer ist, fühlen sich die Stauden überhaupt nicht wohl. Wer in seinem Garten eher neutralen bis sauren Boden hat, sollte daher im Helleborus-Beet nachhelfen. Besonders gut sind dafür Kalkgaben in Form von Eierschalen, Muschelkalk oder kalkhaltigen Gesteinen geeignet.

Christrosen mit anderen Pflanzen kombinieren

Christrosen brauchen keinen Partner, um ihre schmückende Wirkung zu entfalten. Sie sollten aber am besten mindestens drei Pflanzen setzen, damit das Weiß ihrer Blüten richtig zur Geltung kommt. Wie wäre es mit einem blühenden Winterbeet? In Kombination mit Zaubernuss und Winterschneeball beleben Christrosen den winterlichen Garten.

Pflege von Christrosen

Wie bei allen Stauden gilt auch für die Christrosen: Je günstiger der Standort und die Versorgung mit Nährstoffen, desto widerstandsfähiger ist die Pflanze. Erfrieren können die winterharten Stauden nicht, aber vertrocknen. Sie sollten daher im Topf und im Beet gleichmäßig feucht gehalten werden. Staunässe vertragen Christrosen jedoch nicht. Gegossen wird an frostfreien Tagen.

Die Stauden gehören außerdem zu den Starkzehrern und benötigen sehr viele Nährstoffe. Jeweils im Frühjahr und im Spätsommer freuen sie sich daher über Düngergaben. Dazu können Sie zum Beispiel Hornspäne verwenden. Im Winter sollte nicht gedüngt werden. Schneiden müssen Sie die Christrosen nicht. Sie können jedoch unansehnliche Blätter nach dem Winter entfernen.

Weiße Blüte an einer Christrose der Sorte Ice N' Roses Early Rose
Christrosen gehören zu den Starkzehrern und sollten daher zweimal im Jahr mit Dünger versorgt werden: im Frühling und im Spätsommer. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Christrosen vermehren

Durch Aussaat vermehren sich Christrosen unkompliziert von selbst. Dabei gilt das Prinzip der natürlichen Auslese: Der stärkere Samen gewinnt. Sortenreine Christrosen werden durch Teilung erzeugt, das ist jedoch nur etwas für Kenner. Die Stauden sollten nach der Teilung gut feucht gehalten werden. Christrosen wachsen langsam, werden dafür aber 30 bis 40 Jahre alt. Vom Sämling bis zur ersten Blüte dauert es drei bis fünf Jahre.

Christrosen im Topf

Für eine Saison reicht Christrosen ein 20 Zentimeter tiefes Pflanzgefäß. Sollen sie länger in einem Topf bleiben, muss dieser mindestens 40 Zentimeter tief sein. Kombinieren lassen sich die weiß blühenden Pflanzen am besten mit Blattschmuck-Stauden, Zwerggehölzen oder Scheinbeeren. Auch die in Deutschland heimische Nieswurz-Art (Helleborus foetidus), ist ein guter Partner für Christrosen.

Christrosen und Lenzrosen unterscheiden

Oft werden Christrosen mit den Lenzrosen verwechselt oder gleichgesetzt. Sie alle gehören zur Gattung der Nieswurze, auch Helleborus genannt. Ihre Namen geben die Zeit ihrer Blüte an: Die Christ- oder Schneerose fängt schon im Dezember an zu blühen. Die Art, die erst im Frühling blüht, ist die Lenzrose. Dazu gehören vorwiegend die bunten, etwas höherstielig wachsenden Vertreter.

Botanisch gesehen ist die Christrose eine Helleborus niger, die Lenzrose hingegen eine Helleborus orientalis. Die Pflanzen und die Blüten der Lenzrosen sind durchschnittlich größer. Christrosen bilden immer nur weiße Blüten aus. Lenzrosen hingegen blühen in verschiedenen Farben - vom Februar bis ins späte Frühjahr. Innerhalb der Gattung gibt es noch weitere Arten, außerdem züchten Gärtner seit Jahren Sorten, die die Vorteile verschiedener Helleborus-Vertreter vereinen. Ein Beispiel ist der Hybrid Helleborus ′Ice N’Roses′.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Januar 2025 | 19:50 Uhr