Heilende Knollen Hausmittel mit Ingwer, Kurkuma und Kartoffeln
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21. Dezember 2021, 12:42 Uhr
Ingwer, Kurkuma und Kartoffeln sind nicht nur zum Essen gut, sondern können auch als Hausmittel gegen Infekte, Erkältungsbeschwerden oder bei Verdauungsstörungen wirken. Fünf Tipps für Heilanwendungen aus den Knollen.
Tipp #1: Ingwerwickel gegen entzündliche Schmerzen
Wickel mit Ingwer können bei Gelenkentzündungen, insbesondere bei Arthrose, Schmerzen lindern und zu mehr Beweglichkeit verhelfen. Für einen Ingwer-Kniewickel benötigt man ein etwa zwei mal zwei Zentimeter großes Stück Ingwer. Dieses klein schneiden und zusammen mit einer Tasse Essig in einem Topf erhitzen. Im Anschluss den Sud zehn Minuten ziehen lassen. Danach ein dünnes Baumwolltuch damit tränken und die schmerzende Körperstelle einwickeln, ein weiteres trockenes Tuch darüber anbringen und befestigen. Dass Bein am besten hochlegen. Die Ingwerauflage sollte zwei Stunden auf der entsprechenden Stelle verweilen.
Bitte beachten Sie! Solche Wickel jedoch nicht auf akut entzündete (und deshalb warme) Gelenke auftragen, die sollten gekühlt werden.
Tipp #2: Ingwerwasser als Allheilmittel
Ingwerwasser hilft vorbeugend Erkältungen abzuwehren. Je nach Intensität wärmt es kräftig durch, lässt kalte Hände und Füße verschwinden und stärkt durch seine antimikrobielle Wirkung das Immunsystem. Außerdem lindert es Blähungen und Bauchkrämpfe. Einfach ein rund zwei mal zwei Zentimeter großes Stück der Knolle schälen, klein schneiden oder raspeln und mit heißem Wasser überbrühen. Mindestens fünf Minuten ziehen lassen und dann genießen.
Tipp Brühen Sie sich am Morgen eine ganze Thermoskanne mit Ingwerwasser auf und trinken das über den Tag verteilt.
Wer das Ingwerwasser stärker mag, kann experimentieren und einfach mehr Ingwer benutzen. Besonders kräftig wird der Heiltee, wenn Ingwer zwischen zehn und 20 Minuten lang gekocht und dann abgeseiht wird. Den dadurch entstehenden scharfen intensiven Geschmack muss man aber mögen. Aber Achtung: Menschen mit Bluthochdruck sollten Ingwer vorsichtig oder gar nicht benutzen, weil er die Durchblutung ankurbelt.
Tipp #3: Kurkuma mit Pfeffer gegen Entzündungen
Ebenso wie Ingwer wärmt das Gewürz Kurkuma kräftig durch, fördert die Verdauung und beugt Infekten vor. Kein Wunder, schließlich gehören beide Knollen zur der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Das stark gelb färbende Kurkuma ist ein wesentlicher Bestandteil von Currypulver und wird traditionell in der indischen Küche verwendet. Aber auch in der Heilkunst Ayurveda hat die Pflanze einen hohen Stellenwert.
Verwenden Sie Kurkuma am besten in Kombination mit Pfeffer. Er bewirkt, dass der Wirkstoff der Pflanze, das Curcumin, besser aufgeschlossen und aufgenommen werden kann. Kurkuma kann allen herzhaften Speisen beigemengt werden oder auf Marmelade beziehungsweise Honig gestreut werden.
Tipp #4: Kartoffelwickel für die Gelenke und bei Bronchitis
Vor allem bei Gelenkbeschwerden in Schulter oder Knie kann ein Wickel mit heißen Kartoffeln sehr gut tun. Er wirkt stark erwärmend und lindert die Schmerzen. Für die Auflage benötigt man ungefähr sechs ungeschälte, weich gekochte Kartoffeln, Küchenkrepp, ein Geschirrhandtuch und ein Frotteehandtuch. Zunächst das Frotteehandtuch ausbreiten. Darauf das Küchentuch legen und zur Hälfte mit Küchenkrepp abdecken. Nun die heißen, gekochten Kartoffeln darauf legen, wieder mit Küchenkrepp abdecken und mit der Hand leicht zerdrücken. Das restliche Geschirrhandtuch darüberklappen, Wickel auf die gewünschte Körperstelle auflegen und zur Wärmespeicherung mit dem Frotteehandtuch abdecken. Maximal eine Stunde kann der Wickel aufliegen. Danach sollte man 15 Minuten nachruhen.
Mit Hilfe eines Schals um den Hals gewickelt oder auf die Brust aufgelegt wärmt der Kartoffelwickel bei Erkältungen und lindert Brust-Schmerzen bei Bronchitis. Bitte vorsichtig mit dem Wickel hantieren! Weil Kartoffeln lange die Wärme speichern, kann es zu Verbrennungen kommen, deshalb immer wieder die Temperatur kontrollieren.
Tipp #5: Kartoffelsaft gegen Sodbrennen
Wer unter Sodbrennen leidet, spürt Magensäure, die über dem Eingang des Magens wieder in der Speiseröhre aufsteigt. Diese überschüssige Säure kann durch Kartoffelsaft gepuffert, also unwirksam gemacht werden. Wahrscheinlich sind Vitamin C und seine Salze dafür verantwortlich.
Kartoffelsaft ist in der Apotheke erhältlich kann aber auch selbst hergestellt werden. Dafür Kartoffeln mit Schale gründlich reinigen, Sprosskeime und grüne Stellen entfernen. Die rohen Knollen fein reiben und den entstandenen Saft auspressen. Bei Bedarf in kleinen Schlucken trinken.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. Dezember 2021 | 08:30 Uhr