Farbige Blüten bis in den Winter Heidekraut pflanzen und pflegen
Hauptinhalt
Heide, Heidekraut, Besenheide (Calluna vulgaris), Erika, Erica (Ericaceae)
17. Dezember 2024, 08:39 Uhr
Die Besenheide ist ursprünglich in Deutschland und Mitteleuropa zu Hause. Sie wächst wild auf Sand- und Moorböden in voller Sonne. Viele Regionen sind nach dieser Pflanze benannt: So verdanken etwa die Lüneburger Heide und die Rostocker Heide ihren Namen dem hübschen Zwerggehölz. Als Ziergehölze kommen auch viele Erika-Arten zum Einsatz. Hier finden Sie Tipps zum Anpflanzen und Pflegen von Heidekraut.
Besenheide, Glockenheide, Knospenheide - Heide ist nicht gleich Heide
Wenn es Herbst wird und die Blütenpracht auf den Beeten und in den Blumenkästen langsam verschwindet, sorgt das Heidekraut noch für Farbe. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Besenheide (Calluna vulgaris) und vielen verschiedenen Glockenheide-Arten (Erica tetralix). Letztere tragen glockenförmige Blüten. Die Struktur der Besenheide erinnert an einen Besen.
Die beliebte Knospenheide wurde aus der Besenheide gezüchtet. Ihre Blüten öffnen sich nicht, daher der Name. Knospenheide gibt es in weiß, rot, lila, rosa oder grün und auch mit unterschiedlichen Laubfarben. Das Gewächs eignet sich auch gut für Trockensträuße. Da die Knospen sehr kompakt sind, fallen sie nicht aus. Einziger Nachteil: Insekten finden hier keinen Nektar, während alle anderen Heidearten Bienenweiden sind. Es gibt noch weitere Varianten der Heide, wie beispielsweise die bis zu einem Meter groß werdende Baumheide oder die Schneeheide.
Innerhalb der Arten gibt es Heide, die im Frühling blüht, und die Spätsommerheide, die bis in den Winter Farbe bekennt. Viele Heidearten sind winterhart und können deshalb gut kombiniert werden.
Heidearten | Blütezeit | Merkmale | winterhart | mehrjährig |
---|---|---|---|---|
englische Heide (Erica x darleyensis) | November bis Mai | * Kreuzung aus Schneeheide (E. carnea) für die lange Blütezeit und Irischer Heide (E. erigena) für den Blütenreichtum * beliebte Sorte für die Herbstbepflanzung von Beet, Balkon und Gräbern |
ja | ja |
Besenheide (Calluna vulgaris) | August bis November | kann 40 Jahre alt werden; Bienenweide; bevorzugt saure Böden | ja | ja |
Gezüchtete Sonderform der Besenheide: Knospenheide | August bis November | * Blüten bleiben geschlossen * verblüht nicht * lange haltbar * keine Insektenweide |
ja | ja |
Schneeheide (Erica carnea) | Dezember bis April | * mag keine sauren Böden * extrem winterhart, da Vertreter der heimischen Alpenflora |
ja | ja |
Glockenheide/ Moorheide: (Erica tetralix) | Juni bis September | * trägt feine Härchen an allen Pflanzenteilen * kommt natürlich in winterkalten Gebieten vor, extrem winterhart * gute Bienenweide |
ja | ja |
Einjährige Glockenheide/Kapheide (Erica gracilis) | August bis November | * stammt aus Südafrika * für Beete ungeeignet, muss überwintert werden |
nein | nein |
Baumheide (Erica arborea) | Februar bis Juli | * muss im Winter mit Reisig oder Vließ vor Frosttrocknis geschützt werden | nein | ja |
Heidekraut pflanzen: Der richtige Standort und Boden
Eine gute Zeit Heidekraut zu pflanzen, ist der Herbst von September bis November oder der Frühling von März bis Mai. Heide braucht einen Standort in voller Sonne oder im Halbschatten. Sie gedeiht optimal, wenn sie frei steht, wächst aber auch gut im lichten Schatten unter Bäumen, dort wo sie auch in der Natur gut gedeiht. Der Boden sollte nährstoffarm und möglichst kalkfrei sein. Der pH-Wert sollte im sauren Bereich von 4 bis 5 liegen.
In der Natur wächst Heide häufig auf Moorböden. Um diese wertvollen Lebensräume zu schützen, sollten Sie - trotz der Vorliebe von Heide - auf alternative Erden zurückgreifen. Diese Erden werden meist als "torfreduzierte" oder "torffreie" Rhododenronerden angeboten. Durch ihre Zusammensetzung (Kompost, Kokos- und Holzfasern) ist der pH-Wert allerdings häufig hoch und liegt im basischen Bereich. Bei torffreien Produkten für Rhododendren oder Hortensien wird er in der Produktion mit Spezialdünger gesenkt. Achten Sie deshalb beim Kauf unbedingt auf den ausgewiesenen pH-Wert. Eine torffreie Erde mit einem zu hohen pH-Wert wird langfristig nicht funktionieren. Die Heide sollte im Frühling zurückgeschnitten und gedüngt werden.
Heide gießen, schneiden, düngen
Grundsätzlich sind Heidepflanzen pflegeleicht und können viele Jahre im Garten stehen. Jedoch muss Heide regelmäßig gegossen werden, auch im Winter. Die Pflanzen sollten niemals ganz austrocknen. Viele Heidepflanzen vertrocknen, weil sie im Winter nicht gewässert werden. Staunässe vertragen sie allerdings nicht.
Im April wird Heide bis ins grüne Holz zurückgeschnitten. So wird der Neuaustrieb angeregt und die Heide wächst buschiger. Schneidet man nicht zurück, werden die Pflanzen oft gakelig. Nach dem Rückschnitt sollte gedüngt werden: Ein Esslöffel Hornspäne pro Pflanze. Die Glockenheide muss nicht zurückgeschnitten werden.
Heide über Stecklinge vermehren
Heidekraut lässt sich leicht über Stecklinge vermehren. So funktioniert die Stecklingsvermehrung:
Winterschutz für Heidekraut
Viele Heide-Arten sind winterhart. In strengen Wintern sollten sie die Pflanzen dennoch mit Tannenzweige und Reisig vor Frost und vor Verbrennungen durch Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Mit Heide Grab, Balkon, Garten und Wohnung gestalten
Heide lässt sich vielseitig einsetzten. Sie eignet sich gut als Herbstbepflanzung auf dem Grab. Aber auch im Balkonkasten oder ausgepflanzt im Garten macht Heidekraut im Herbst eine gute Figur.
Heimat | Europa, Südafrika |
Pflanzenfamilie | Heidekrautgewächse (Ericaceae) |
Wuchs | Die meisten Arten werden zwischen 20 und 50 cm hoch. |
Blüte | weiß, lila, rosa, rot |
Standort | sonnig, halbschattig |
Boden | karg, nährstoffarm, kalkfrei, gern sandig, pH-Wert sauer: 4-5 |
Winterhart | je nach Art |
Mehrjährig | ja |
Verwendung | Bienenweide, Zierpflanze, Bodendecker |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Januar 2025 | 19:50 Uhr