Pflanzen vermehren Pflanzen aus Stecklingen gewinnen
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08. Juli 2022, 12:32 Uhr
Pflanzen können entweder über Samen oder über Pflanzenteile, zum Beispiel Stecklinge vermehrt werden. Für die Stecklingsvermehrung eignen sich alle mehrjährigen Pflanzen, Stauden aber auch Gehölze. Wichtig ist, bei den Stauden Triebe zu verwenden, die ausgereift sind. (also keine Jungtriebe) Deshalb ist auch der Juni der richtige Zeitpunkt dafür. Blühende Pflanzen eignen sich weniger für die Vermehrung.
Die ausgereiften Triebe der Pflanze werden unterhalb einer Blattachse (Nodium) abgeschnitten. Die unteren Blätter werden entfernt und der Stiel einfach in Anzuchterde gesteckt. Ist es sehr warm, empfiehlt Beate Walther die oberen Blätter einfach noch etwas abzuknapsen. So wird die Verdunstungsfläche vermindert und die Pflanze trocknet nicht so schnell aus. Die Stecklinge müssen feucht gehalten werden. Bei Buntnesseln zum Beispiel bilden sich schon nach einer Woche die ersten Wurzeln. Bei anderen Pflanzen heißt es abwarten. Haben sich kräftige Wurzeln gebildet, können die Jungpflanzen in nährstoffreichere Erde umgesetzt werden.
Stecklinge Es gibt verschiedene Arten von Stecklingen. Bei verholzten Mutterpflanzen spricht man von Steckhölzern. Nur bei weichen Pflanzenteilen spricht man vom Steckling. Als Sonderform des Stecklings gibt es noch den Wurzelsteckling, der aber seltener zur Vermehrung benutzt wird.
Die Mutterpflanze
Werden Pflanzen über Stecklinge vermehrt, hat man die Garantie, dass die Eigenschaften der Mutterpflanze auch im Steckling wieder auftauchen. Deshalb sollte die Mutterpflanze gesund und robust sein.
Bei der Vermehrung über Stecklinge klont man sozusagen die Eigenschaften der Mutterpflanze. Man weiß also ganz genau welche Eigenschaften die ausgewachsene Pflanze entwickeln wird.
Die richtige Erde
Stecklinge haben noch keine Wurzel und können deshalb auch noch keine Nährstoffe aufnehmen. Deshalb sollte für die Anzucht von Stecklingen nährstoffarme Anzuchterde verwendet werden. Bei mediterranen Pflanzen empfiehlt Gartenfachfrau Beate Walther, der Erde zusätzlich noch etwas Sand beizumischen. Sand macht die Erde luft- und wasserdurchlässig, so wird Staunässe vermieden.
Trick für die Vermehrung: Stecklingsrolle basteln
Im Spätsommer können Pflanzen über Stecklinge vermehrt werden - ein Trick erleichtert diese Arbeit. Gärtnerin Brigitte Goss wickelt Triebe in eine Rolle aus Vlies und Moos. Das ist platzsparend, pflegeleicht und Stecklinge entwickeln zuverlässig Wurzeln.
Tipp: Stecklinge aus dem Urlaub mitbringen
Wer vorhat, aus dem Urlaub kleine Stecklinge mit nach Hause zu nehmen, der sollte unbedingt eine größere Kartoffel dabei haben. Mit einem Messer wird ein Ritz in die Kartoffel gestochen, hier wird die Pflanze dann eingeklemmt. Die Kartoffel versorgt den Steckling bis zu 14 Tagen mit Feuchtigkeit, dann sollte er in die Erde. Mit etwas Glück haben sich sogar schon die ersten Wurzeln gebildet.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 09. Juli 2022 | 09:05 Uhr