Multi-Talente im Garten Disteln: Die attraktiven Stauden pflanzen, pflegen und vermehren
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16. Juli 2020, 10:37 Uhr
Viele Gärtner sehen Disteln nur als Unkraut, aber es gibt sehr attraktive Arten und Sorten, die Beete und Pflanzungen aufwerten. Ein Vorteil der stachligen Pflanze ist ihre Trockenheitstoleranz. Außerdem sind ihre Blüten und Früchte eine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Deshalb wurden sie sogar vom Bund Deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2019 gekürt.
Umgangssprachlich werden dornige, stachlige Pflanzen als Disteln bezeichnet. Botanisch gehören die "Distel" genannte Pflanzen jedoch verschiedenen Arten und Gattungen an: So zählen einige zu den Korbblütern, die Edeldistel dagegen ist ein Doldenblütler. Gemeinsam sind ihnen die gute Trockenheitsverträglichkeit und die insgesamt geringen Ansprüche an Boden und Klima. Außerdem sind ihre weißen bis blauen Blüten eine sehr gute Nahrungsquelle für Insekten. Die ausgereiften Fruchtstände sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch bei Vögeln eine begehrte Speise - der Distelfink führt sogar die Pflanze im Namen.
"Echte" Disteln (C arduoideae) | Edeldisteln/Mannstreu ( Eryngium) | Karden ( Dipsacus ) |
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Kugeldisteln (Echinops) | Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) | Wilde Karde (Dipsacus sylvestris) |
Ringdisteln (Carduus) | Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) | Behaarte Karde (Dipsacus pilosus) |
Golddisteln/Eberwurzen (Carlina) | Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum) | Schlitzblatt-Karde (Dipsacus laciniatus) |
Färberdisteln (Carthamus) | ||
Kratzdisteln (Cirsium) | ||
Eselsdisteln (Onopordum) | ||
Mariendisteln (Silybum) | ||
Gänsedisteln (Sonchus) |
Disteln pflanzen und aussäen
Viele Disteln sind zweijährig, sie sollten also in jedem Jahr im Garten nachgesät werden. Andere Distel-Arten werden wie Stauden gepflanzt und treiben jedes Jahr neu aus. Das Frühjahr und der Herbst sind die besten Jahreszeiten, um Disteln zu pflanzen.
Standortanforderungen der Disteln
Disteln bevorzugen sonnige, windgeschützte Standorte, kommen aber auch im Halbschatten zurecht. Staunässe sollte vermieden werden, ein lockerer und magerer Boden gefällt Disteln am besten. Da sie nur wenig Wasser brauchen, machen ihnen heiße und trockene Sommer nichts aus.
Disteln pflegen
Disteln sind ausgesprochen robust und pflegeleicht. Da sie in der Natur auf mageren Böden wachsen, sollten sie keinesfalls gedüngt werden. Im Frühjahr sollten sie allerdings nicht zu trocken stehen, damit sie ausdauernder wachsen. Das Umsetzen an einen neuen Standort vertragen sie in der Regel nicht gut.
Disteln vermehren
Manche Kugeldistel-Arten vermehren sich stark durch Selbstaussaat. Wer nicht zu viele Disteln im Garten haben möchte, sollte die Blütenstände rechtzeitig entfernen. Viele Mannstreu-Arten hingegen vermehren sich nur über Wurzelschnittlinge. Wie sich die einzelnen Distel-Arten vermehren, sollte individuell geprüft werden.
Disteln zurückschneiden
Am besten sollten die Disteln erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, bevor sie neu austreiben. In der kalten Jahreszeit setzen die bizarr geformten Fruchtstände einen schönen Akzent im Garten und sind außerdem eine gute Nahrungsquelle für Vögel.
Ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro) | Hellblaue Blüten, 80 cm hoch, winterhart |
Banater Kugeldistel (Echinops bannaticus) | Blaue Blüten, 100-120 cm hoch |
Drüsige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) | Hellblaue bis weiße Blüten, 180 cm hoch |
Silberdistel ( Carlina acaulis ) | Flache Blattrosette, bildet eine einzige, große Blüte aus |
Gewöhnliche Eselsdistel (Onopordum acanthium) | Bis zu 200 cm hoch, silberweiße Blätter, pinkfarbene Blüten, zweijährig |
Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum) | Große, blaue Blüten, 70 cm hoch |
Elfenbein-Mannstreu (Eryngium giganteum) | Silbrig-grünes Laub, silberweiße Blüten, 40-80 cm hoch, zweijährig |
Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum) | Blau-silbrige Blüten, 30-100 cm hoch, dornig-gezahnte Blattränder |
Gute Pflanzpartner für Disteln
- Gräser
- Prachtkerze (Gaura)
- Skabiose (Scabiosa)
- Echter Sonnenhut (Rudbeckia)
- Scheinsonnenhut (Echinacea)
- Sonnenbraut (Helenium)
- Scharfgarbe (Achillea)
- Fingerhut (Digitalis)
- Wolfsmilch (Euphorbia)
- Blauraute, auch Perowskie genannt (Perovskia)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. Juli 2020 | 08:30 Uhr