Frischer Rosenkohl liegt in einer Schüssel.
Typischerweise wird Rosenkohl gekocht. Er schmeckt allerdings auch gebraten, gebacken und roh. Bildrechte: Colourbox.de

Wintergemüse Rosenkohl - So können Sie ihn zubereiten

05. Januar 2024, 15:35 Uhr

Rosenkohl hat im Winter Saison. Klassisch kommt er gekocht auf den Tisch. Aber es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, ihn zuzubereiten. Wir haben ein paar Vorschläge.

Rosenkohl - nicht nur weichgekocht essbar

Rosenkohl kommt klassischerweise als weich gekochte Gemüsebeilage, verfeinert mit gebratenen Semmelbröseln oder Frischkäse sowie Muskat, auf den Tisch. Aber Rosenkohl kann mehr. Er eignet sich auch sehr gut zum Blanchieren, Anbraten, Backen und selbst roh als Hauptgericht.

Blanchieren, nicht kochen

Wird der Rosenkohl in leicht gesalzenem Wasser blanchiert, entfaltet sich ein angenehmes, nussig-süßliches Aroma. Außerdem bleibt so die Farbe - je nach Sorte grün oder lila - erhalten. Sie können blanchierten Rosenkohl zu Eintöpfen hinzufügen oder pürieren und als Suppe, zum Beispiel mit Blauschimmelkäse, zubereiten.

Vier Glaschälchen mit Gewürzen und Kräutern: Kümmel, Beifuß, Fenchelsamen und getrocknete Hopfenblüten.
Gewürze wie Kümmel und Fenchel lindern Blähbeschwerden nach dem Verkehr von rohem Rosenkohl (außerdem im Bild: Beifuß, Fenchelsamen, getrocknete Hopfenblüten). Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Tipp Seien Sie vorsichtig, falls Sie zu Blähungen neigen! Die meisten Kohlsorten können aufgrund des hohen Anteils an Ballaststoffen Blähungen verursachen. Abhilfe schaffen hier Gewürze: Kümmel und Fenchel natürlich, doch auch Koriander, Ingwer und Kreuzkümmel. Gut und lange kauen hilft außerdem.

Knusprig anbraten

Leicht gerösteter Rosenkohl hat Biss und verströmt weniger den klassischen Kohlduft als blanchierter Rosenkohl. Zusammen mit angebratenem Speck oder Schinken gelingt ein wirklich schnelles, einfaches Gericht, auch mit Zitrone, Minze und Buttermilch lässt er sich gut anrichten. In Frankreich werden die Röschen zum Beispiel mit Butter, Honig und körnigem Senf serviert oder, als Choux de Bruxelles aux amandes, zusammen mit Mandeln und Knoblauch angebraten.

Gene bestimmen unser Geschmacksempfinden Ob wir Rosenkohl als bitter empfinden, ist genetisch bedingt und somit vererbbar. Etwa die Hälfte aller Menschen besitzt eine Variante des Gens TAS2R38, dass uns Bitterstoffe besonders intensiv wahrnehmen lässt. Fehlt diese Genvariante, schmecken wir Bitteres einfach nicht. Außerdem "verlieren" wir im Laufe unseres Lebens Geschmacksknospen, und die, die übrig bleiben, werden weniger empfindlich.

Backen und überbacken

Etwas länger dauert das Backen von Rosenkohl im Ofen. Das Gemüse wird so etwas weich, behält aber seine Grundkonsistenz und den nötigen Biss. Zum bloßen Backen auf einem Blech reicht es aus, die Röschen in Öl zu schwenken und zu würzen, etwa mit Chili, Honig und Petersilie. Rosenkohl und Apfelsinenscheiben können Sie auch kurz unter den Grill legen. Anschließend mit Walnüssen und Ricotta garnieren, dazu passt ein Dressing aus Orangensaft, Essig und Senf. In einem Gemüsekuchen oder im Gratin macht sich Rosenkohl ebenfalls sehr gut.

Roh essen im Salat

Rosenkohl verleiht Salaten eine feine, süßliche Kohlnote. Frisch und knackig also statt "kohlig". Die halbierten, zerkleinerten oder in Scheiben geschnittenen Röschen lassen sich gut mit anderen Kohlsorten wie etwa Grünkohl kombinieren und nehmen Dressing oder Salatsauce gut auf. Sie eignen sich zum Beispiel für einen Rohkostsalat mit Apfel, Parmesan und Pekannuss oder, vermischt mit in Ringe geschnittenen Zwiebeln und einer leichten Senf-Essig-Mayonnaise als Beilage zu Baguette oder Brot mit Schweinefilet.

Süße Kohlkugeln In Großbritannien gehören 'brussels sprouts' zum traditionellen Weihnachtsessen. Sogar im Süßigkeitenregal gibt es Rosenkohl: in Form kleiner Schokokugeln in grün bedruckter Alufolie, die an winzige Kohlröschen erinnert.

Rosenkohl ernten und putzen

Rosenkohl hat mindestens bis Januar, je nach Region sogar noch bis März, Saison. Als einziges Gemüse wächst Rosenkohl in Form von kleinen Knospen an einem Stängel. Viele kennen ihn darum auch als Sprossenkohl. Die Kohlköpfchen sind dicht und spiralförmig am Stängel angeordnet. Pflücken Sie die dicksten zuerst und arbeiten Sie sich von unten nach oben am Strunk entlang. Nach dem ersten Frost wird die bittere Stärke in Zucker umgewandelt, die Röschen schmecken dann besonders süß.

Rosenkohlpflanze im Garten
Die Rosenkohlköpfchen wachsen dicht an dicht den Stengel entlang. Bildrechte: MDR

Erntefrischer Rosenkohl hält sich einige Tage im Kühlschrank und ist schnell geputzt. Entfernen Sie nur die äußersten zwei bis drei Blättchen, dann kann Rosenkohl direkt weiterverarbeitet werden.

Quelle: MDR Garten (fra)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. Dezember 2023 | 08:30 Uhr