Unsere Gäste fühlen sich dem kulturellen Leben in unserer Region besonders verpflichtet. Kuratoren, Musiker, Intendanten, Schriftsteller, Dirigenten, Maler und viele mehr finden hier ihren Platz und erzählen aus ihrem beruflichen Leben und ihrem privaten Alltag.
Die Neugier um die Welt verstehen zu können, der Wunsch das Leben in vielerlei Gestalt kennenlernen zu wollen, treibt Yvonne Andrä an. All das gibt die Dokumentarfilm-Regisseurin, Produzentin und Fotografin aus Weimar in Ihre Arbeit und damit auch an den Betrachter. Die Kunstaktion „Thüringer Blumenwurf“ im vergangenen Jahr, zusammen mit Autor und Filmemacher Stefan Petermann, forderte jeden Einzelnen zur eigenen Auseinandersetzung auf. Sie stellten eine Szene nach, die in die Geschichtsbücher eingehen könnte. Vor nahezu fünf Jahre warf die Fraktionschefin der Linken Susanne Hennig-Wellsow dem gerade mit den Stimmen der AfD frisch gewählten Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich von der FDP den Blumenstrauß vor die Füße, der eigentlich für Bodo Ramelow`s Wiederwahl gedacht war. Wut kam zum Ausdruck, viel Wut, da die AfD alle demokratischen Parteien getäuscht hat. Yvonne Andrä und Stefan Petermann stellten vor der letzten Ministerpräsidentenwahl in Thüringen den Blumenwurf nach und versuchten die Wut im Land zu ergründen. In ihrem Dokumentarfilm „Arena 196 - Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit““ begleiten Yvonne und Wolfgang Ändrä der 1meter60 Filmproduktion den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen und einen Verein, der seinen Einzug in den Bundestag verhindern will, angeblich um die Demokratie zu retten. Ein politisches Lehrstück über die Demokratie, das jede Schulklasse sehen sollte, so ein Film-Kritiker. Eine Dokumentation, die aufzeigt, wie gefährlich die Idee einer „geschützten Demokratie“ ist. Derzeit arbeitet Yvonne Andrä an einem Film zum „Thüringer Blumenwurf“ und an einem Weiteren über die Spitzenkandidaten der Thüringer Landtagswahl, die sie und ihr Mann ein Jahr lang begleiteten, finanziert über ein Crowdfunding. Der Dokumentarfilm habe es nach wie vor schwer in Kinos, Fernseh-Sender oder gar Festivals, wie die gerade stattfindende 75. Berlinale, zu kommen. Das zum 1. Januar 2025 geltende neue Filmförderungsgesetz muß sich für dieses Genre Film erst noch in der Praxis erweisen.
In Weimar wurde Yvonne Andrä 1969 geboren. Der Enge der DDR setzte sie das Lesen, die Literatur entgegen. Später kamen das Theater und der Film hinzu, doch keine berufliche Perspektive. Das Abitur blieb Yvonne Andrä in der DDR verwehrt, sie studierte den Beruf der Kindergärtnerin und sammelte darin Arbeitserfahrungen. 1989 flüchtete sie über Ungarn in die Bundesrepublik. Zehn Jahre blieb sie im Westen des Landes, arbeitete als Erzieherin in Hessen und Niedersachsen, machte das Abitur, entdeckte im Film ihre künstlerische Ausdruckskraft und kehrte 1999 nach Weimar zurück, um an der Bauhaus Universität Medienkultur zu studieren. Der Film kam in das Leben von Yvonne Andrä, insbesondere der Dokumentarfilm, und er blieb. Der Regisseur Andreas Dresen wurde Mentor. Während des Studiums lernte sie ihren heutigen Ehemann Wolfgang Andrä kennen. Zusammen gründeten sie in Weimar die 1meter60 Filmproduktion, der auch von Anfang an Stefan Petermann angehört. Seit 2015 schreibt und fotografiert Yvonne Andrä zudem, ist als Künstlerin in zahlreichen Ausstellungen wahrnehmbar.
Moderation: Julia Hemmerling
Redaktion: Angelika Zapf
Die Neugier um die Welt verstehen zu können, der Wunsch das Leben in vielerlei Gestalt kennenlernen zu wollen, treibt Yvonne Andrä an. All das gibt die Dokumentarfilm-Regisseurin, Produzentin und Fotografin aus Weimar in Ihre Arbeit und damit auch an den Betrachter. Die Kunstaktion „Thüringer Blumenwurf“ im vergangenen Jahr, zusammen mit Autor und Filmemacher Stefan Petermann, forderte jeden Einzelnen zur eigenen Auseinandersetzung auf. Sie stellten eine Szene nach, die in die Geschichtsbücher eingehen könnte. Vor nahezu fünf Jahre warf die Fraktionschefin der Linken Susanne Hennig-Wellsow dem gerade mit den Stimmen der AfD frisch gewählten Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich von der FDP den Blumenstrauß vor die Füße, der eigentlich für Bodo Ramelow`s Wiederwahl gedacht war. Wut kam zum Ausdruck, viel Wut, da die AfD alle demokratischen Parteien getäuscht hat. Yvonne Andrä und Stefan Petermann stellten vor der letzten Ministerpräsidentenwahl in Thüringen den Blumenwurf nach und versuchten die Wut im Land zu ergründen. In ihrem Dokumentarfilm „Arena 196 - Zwischen Wende, Wahl und Wirklichkeit““ begleiten Yvonne und Wolfgang Ändrä der 1meter60 Filmproduktion den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen und einen Verein, der seinen Einzug in den Bundestag verhindern will, angeblich um die Demokratie zu retten. Ein politisches Lehrstück über die Demokratie, das jede Schulklasse sehen sollte, so ein Film-Kritiker. Eine Dokumentation, die aufzeigt, wie gefährlich die Idee einer „geschützten Demokratie“ ist. Derzeit arbeitet Yvonne Andrä an einem Film zum „Thüringer Blumenwurf“ und an einem Weiteren über die Spitzenkandidaten der Thüringer Landtagswahl, die sie und ihr Mann ein Jahr lang begleiteten, finanziert über ein Crowdfunding. Der Dokumentarfilm habe es nach wie vor schwer in Kinos, Fernseh-Sender oder gar Festivals, wie die gerade stattfindende 75. Berlinale, zu kommen. Das zum 1. Januar 2025 geltende neue Filmförderungsgesetz muß sich für dieses Genre Film erst noch in der Praxis erweisen.
In Weimar wurde Yvonne Andrä 1969 geboren. Der Enge der DDR setzte sie das Lesen, die Literatur entgegen. Später kamen das Theater und der Film hinzu, doch keine berufliche Perspektive. Das Abitur blieb Yvonne Andrä in der DDR verwehrt, sie studierte den Beruf der Kindergärtnerin und sammelte darin Arbeitserfahrungen. 1989 flüchtete sie über Ungarn in die Bundesrepublik. Zehn Jahre blieb sie im Westen des Landes, arbeitete als Erzieherin in Hessen und Niedersachsen, machte das Abitur, entdeckte im Film ihre künstlerische Ausdruckskraft und kehrte 1999 nach Weimar zurück, um an der Bauhaus Universität Medienkultur zu studieren. Der Film kam in das Leben von Yvonne Andrä, insbesondere der Dokumentarfilm, und er blieb. Der Regisseur Andreas Dresen wurde Mentor. Während des Studiums lernte sie ihren heutigen Ehemann Wolfgang Andrä kennen. Zusammen gründeten sie in Weimar die 1meter60 Filmproduktion, der auch von Anfang an Stefan Petermann angehört. Seit 2015 schreibt und fotografiert Yvonne Andrä zudem, ist als Künstlerin in zahlreichen Ausstellungen wahrnehmbar.
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