Kulturhauptstadt 2025 Diese besonderen Museen bietet Chemnitz
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01. November 2024, 14:42 Uhr
Erblüht zur Zeit der industriellen Moderne steht Chemnitz für die Einflüsse der kulturellen und architektonischen Moderne – zu entdecken ist das in den zahlreichen Museen der Stadt. Während das Industriemuseum oder der Schauplatz Eisenbahn die Zeit der Industrialisierung thematisieren, sind andere Museen in Architektur-Ikonen aus dieser Zeit untergebracht. Für Familien mit Kindern sind das Spielemuseum und die Burg Rabenstein interessant. Das sind unsere neun Tipps.
Auf den Spuren der Chemnitzer Industriegeschichte:
Sächsisches Industriemuseum
Viele technische und industrielle Entwicklungen von weltweiter Bedeutung hatten und haben in und um Chemnitz ihren Ursprung. Den industriellen Charme von damals kann man auch heute noch an vielen Orten in der Stadt entdecken. Einen Einblick in mehr als 200 Jahre Industriegeschichte der Region erhalten Interessierte bei einem Besuch im Sächsischen Industriemuseum. Eingerichtet in den Räumen einer ehemaligen Gießerei erzählt es vom Innovationsgeist der Sachsen und stellt bedeutende Unternehmer, Arbeiter und Kreative vor. Besucherinnen und Besucher können historische Textil- und Dampfmaschinen bestaunen, aber auch moderne Industrieroboter.
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Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Str. 119, 09112 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag/Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Montags geschlossen (außer an Feiertagen)
Vorführung der Dampfmaschine: letzter Sonntag im Monat um 13 und 15 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Barrierefreiheit:
Vorhanden sind ein Behindertenparkplatz, Rampen im Eingangs- und Ausstellungsbereich, ein Rollstuhlhublift im Museum, ein Aufzug in der Ausstellungshalle sowie ein Rollstuhlfahrer-WC. An der Museumskasse sind Bauwollhandschuhe zum Ertasten von Exponaten für Blinde und Sehbehinderte ausleihbar.
Museum für sächsische Fahrzeuge
Auch Fahrzeugbau war ein bedeutendes Standbein der Stadt. Davon erzählt das Fahrzeugmuseum Chemnitz, das – passenderweise – in einem Parkhaus angesiedelt ist. Genauer: in den 1928 errichteten Stern-Garagen, einer der ältesten erhaltenen Hochgaragen in Deutschland. Auf rund 1.000 Quadratmetern gibt es mehr als 150 historische Automobile, Motorräder und Fahrräder von zahlreichen Herstellern aus Sachsen zu entdecken.
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Museum für sächsische Fahrzeuge
Zwickauer Str. 77, 09112 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr, letzter Einlass um 16:30 Uhr
Montags geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Es werden verschiedene Führungen angeboten.
Barrierefreiheit:
Ebenerdiger Eingang, die Ausstellung ist rollstuhlgerecht, Sitzgelegenheiten sind vorhanden, ebenso eine rollstuhlgerechte Toilette. Führungen für Gruppen, die einen Gebärdensprachdolmetscher mitbringen, Führungen für Menschen mit Demenz sowie Tastführungen für Sehende und Nichtsehende können auf Anfrage organisiert werden.
Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz-Hilbersdorf
Von der Blütezeit der Eisenbahn erzählt der Schauplatz Eisenbahn in Chemnitz-Hilbersdorf. Auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs, der einst zu den größten in Europa gehörte, können sich Interessierte heute auf eine Zeitreise durch die Eisenbahngeschichte begeben und historische Lokomotiven erkunden, eine weltweit einmalige Seilablaufanlage sehen oder mehr über die Wegbereiter der Bahn in Sachsen erfahren: etwa den Chemnitzer Maschinenbau-Fabrikant Richard Hartmann oder Friedrich List, Initiator der ersten Ferneisenbahn Deutschlands zwischen Dresden und Leipzig.
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Schauplatz Eisenbahn
Frankenberger Str. 172, 09131 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Montag bis Mittwoch geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 6 Euro
Der Eintritt ist für Kinder frei.
Barrierefreiheit:
Das eisenbahnhistorisches Areal ist weitgehend barrierefrei. Menschen mit Behinderung finden reservierte Parkplätze und Toiletten.
Museen für Architektur- und Kunstinteressierte:
Villa Esche
Als Chemnitz um 1900 florierende Industriemetropole war, prägten imposante Fabrikbauten und Schornsteine das Stadtbild. Ebenso entstanden zahlreiche beeindruckende Villen, die reiche Industrielle erbauen ließen. Einer von ihnen war der Textilfabrikant Herbert Eugen Esche, der im Jahr 1902 den belgischen Architekten Henry van de Velde mit dem Bau seiner Villa beauftragte. Das Jugendstil-Ensemble ist weitgehend erhalten geblieben und beherbergt heute das Henry van der Velde Museum. Es gehört zu den Kunstsammlungen Chemnitz und präsentiert unter anderem die Räume der Familie Esche mit dem Originalmobiliar. Wie sie hier damals lebten, macht auch eine App der Kunstsammlungen erfahrbar. Eine Dauerausstellung widmet sich dem weitgefächerten Gesamtschaffen des Künstlers van der Velde.
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Henry van de Velde Museum in der Villa Esche
Parkstraße 58, 09120 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Montag bis Mittwoch geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Studierende der TU Chemnitz
Barrierefreiheit:
Für Rollstuhlfahrer*innen bis zum zweiten Obergeschoss zugänglich. Da der Zugang über einen Rollstuhllift erfolgt, ist eine Voranmeldung ratsam. Ein Behindertenparkplatz befindet sich ca. 30 Meter vom Eingang entfernt.
Gunzenhauser Museum
Ebenso Teil der Kunstsammlungen ist das Gunzenhauser Museum. Auch hier ist allein schon das Haus eine Sehenswürdigkeit: Das ehemalige Sparkassengebäude, errichtet zwischen 1928 und 1930, war eines der ersten Hochhäuser der Stadt und gilt als exemplarisches Gebäude des Neuen Bauens. Heute befindet sich hier das Museum Gunzenhauser mit einem der weltweit größten Otto-Dix-Bestände.
Die 380 Werke sind das Herzstück der Sammlung Alfred Gunzenhausers, die insgesamt mehr als 3.000 Werke von 270 Künstlerinnen und Künstlern zählt. Der Schwerpunkt liegt auf der klassischen Moderne mit Einblicken in den Expressionismus und die Neue Sachlichkeit. Das Museum zeigt unter anderem auch Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Paula Modersohn-Becker, Karl Schmidt-Rottluff und Gabriele Münter. Präsentiert werden die Exponate auf insgesamt vier Etagen – alle verbunden durch eine geradlinige, knallrote Kaskadentreppe, ein architektonisches Highlight des Hauses.
Wer mehr bedeutende Werke des deutschen Expressionismus sehen will, für den ist das Haupthaus der Kunstsammlungen am Theaterplatz ein Muss. Mit etwa 300 Werken zeigt es die weltweit zweitgrößte Sammlung von Werken des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff. Daneben sind auch Arbeiten von Malern wie Caspar David Friedrich, Edvard Munch und Georg Baselitz zu sehen.
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Museum Gunzenhauser
Falkeplatz, 09112 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag und feiertags: 11 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Studierende der TU Chemnitz
Barrierefreiheit:
Zugang zu den öffentlichen Servicebereichen sowie zu allen Ausstellungsräumen barrierefrei. Mobile Sitzgelegenheiten stehen zur Verfügung, behindertengerechte Parkplätze direkt am Museum.
Archäologie im Kaufhaus entdecken:
Staatliches Museum für Archäologie
Das Staatliche Museum für Archäologie (smac) ist ebenso in einer Architektur-Ikone untergebracht. Im ehemaligen Kaufhaus Schocken in der Innenstadt präsentiert es rund 6.000 Exponate zu mehr als 300.000 Jahren sächsischer Geschichte – von den Jägern und Sammlern über die ersten Siedler bis hin zum modernen Städtebau. Dafür wurde der denkmalgeschützte Bau von Architekt Erich Mendelssohn aus dem Jahr 1930 fast vier Jahre lang mit Millionenaufwand saniert und umgestaltet. Der Geschichte des Hauses, des ehemaligen Kaufhauskonzerns und dem Konzernmitbegründer Salman Schocken sind einzelne Ausstellungsbereiche gewidmet.
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smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Donnerstags: 10 bis 20 Uhr
Montags geschlossen (außer an Feiertagen)
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre sowie Studierende der TU Chemnitz
Barrierefreiheit:
Barrierefreier Eingang, barrierefreie Sanitärräume auf drei Etagen, drei Klapprollstühle und drei Rollatoren stehen zum Ausleihen zur Verfügung, Aufzüge vorhanden, leichte Klappstühle in der Ausstellung, kostenfreier Audioguide für Blinde und Sehgeschädigte. Der Weiße Stock e.V. in Chemnitz bietet für blinde und sehbehinderte Menschen Begleiter durch die Ausstellungen im smac an (mit Anmeldung), Assistenz- und Blindenhunde sind im Museum willkommen, fünf Videoguides mit Erklärungen in DGS vorhanden.
Spannende Museen für Familien und Kinder:
Museum für Naturkunde Chemnitz
Im ehemaligen Kaufhaus Tietz lässt sich das Chemnitztal erleben, wie es vor 290 Millionen Jahren ausgesehen hat. Damals war die Region eine tropische Oase. Zerstört wurde diese bei einem Vulkanausbruch, dem das dort angesiedelte Naturkundemuseum Chemnitz einen eigenen, multimedialen Teil in der Dauerausstellung widmet. Die in der Lava eingeschlossen Fossilien sind heute Grundlage der Chemnitzer Sammlung. Highlight ist das mit Abstand älteste Fundstück, der "Versteinerte Wald" – 291 Millionen Jahre ist er alt. Darüber hinaus bietet das älteste Museum der Stadt auch ein Insektarium: Hier können unter anderem Schmetterlinge, Blattschneiderameisen, Vogelspinnen, Krebse und Skorpione beobachtet werden.
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Museum für Naturkunde Chemnitz
Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz (Das Museum befindet sich in der 1. Etage des Tietz)
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: von 10 bis 18 Uhr
Mittwochs geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Studierende der TU Chemnitz
Barrierefreiheit:
Zugang zum Museum ist barrierefrei, alle Ausstellungsbereiche sind mit dem Rollstuhl befahrbar, barrierefreie Toiletten im Erdgeschoss (Schlüssel an der Museumskasse). Blinde und sehbehinderte Besucher*innen können die Assistenz über den Begleitdienst "Fü(h)r mich" des Vereins Weißer Stock e.V. in Anspruch nehmen (mit Anmeldung).
Deutsches Spielemuseum
Das Deutsche Spielemuseum dürfte besonders bei jungen Museumsbesucherinnen und -besuchern hoch im Kurs stehen. Es präsentiert etwa 35.000 Spiele aus aller Welt aus insgesamt zehn Jahrhunderten. Zu einer Entdeckungsreise durch die Geschichte lädt die Dauerausstellung "Historische Spiele" ein. Höhepunkt ist der Spieleraum: Er umfasst 2.700 Gesellschafts- und elektronische Spiele, die selbst ausprobiert werden dürfen.
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Deutsches Spielemuseum
Neefestraße 78A, 09119 Chemnitz
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen: 13 bis 18 Uhr
Dienstag bis Freitag sind nach Vereinbarung zwischen 9 und 16 Uhr für Gruppen Führungen möglich.
Eintritt:
Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre
Barrierefreiheit:
Das Spielemuseum ist barrierefrei betret- und befahrbar.
Burg Rabenstein
Für einen Ausflug mit Kindern ist auch ein Besuch der Burg Rabenstein empfehlenswert. Die kleinste mittelalterliche Burg Sachsens ist am Stadtrand von Chemnitz in Rabenstein gelegen und kann von Mai bis Oktober besichtigt werden. Höhepunkte sind der Bergfried und die Ausstellung zu mittelalterlichen Waffen und Grabungsfunden im Burgmuseum, das zum Schlossbergmuseum gehört und damit ebenso Teil der Kunstsammlungen ist.
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Burg Rabenstein
Oberfrohnaer Straße 149, 09117 Chemnitz
Öffnungszeiten (April bis November):
Burgführungen von Dienstag bis Freitag: 11, 12, 13, 14, 15 und 16:15 Uhr
Am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 16:15 Uhr durchgehend geöffnet.
Im Winter finden Burgführungen sonntags um 11 und 12 Uhr statt.
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 14 Jahren 4,50 Euro
Barrierefreiheit:
Auf die Burg hinauf gelangt man, nach vorheriger Anmeldung, mit einem gläsernen Lift. Einige Ausstellungsräume sind barrierefrei zu erreichen. Ein barrierefreies WC steht zur Verfügung.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 24. Oktober 2024 | 22:10 Uhr