Programmhighlights Tipps für Queere und LGBTQ-Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse

Das queerfeministische Science-Fiction- und Fantasy-Magazin "Queer-Welten" veröffentlicht Kurzgeschichten, Gedichte, Illustrationen und Essaybeiträge, die laut eigener Aussage marginalisierte Erfahrungen und die Geschichten Marginalisierter in einem phantastischen Rahmen sichtbar machen sollen. Autor*innen des Magazins sind zu Kurzlesungen und einem Gespräch anwesend.

Der syrisch-kanadische Autor und LGBTQIA*-Aktivist Danny Ramadan erzählt in seinem Roman "Nebelhorn-Echos" die tragische Liebesgeschichte von zwei jungen Männern in Syrien. Er zeigt den Kampf gegen die Konventionen einer homophoben Gesellschaft, die Auswirkungen des Bürgerkrieges und die Flucht aus der Heimat. Danny Ramadan ist ein preisgekrönter Autor, für seinen Debütroman "Die Wäscheleinen-Schaukel" erhielt er zahlreiche Nominierungen und Preise.

Die slowenische Autorin und queere Aktivistin Suzana Tratnik nimmt die Leser*innen in ihrem Roman "Die Pontonbrücke" mit ins Ljubljana der wilden 90er-Jahre. Die ewige Studentin Jana erlebt hier den politischen Umbruch nach der Unabhängigkeit des Landes. Die queere Community existiert am Rande der Gesellschaft, Drogen, Affären, Abstürze, aber auch Aktivismus und Rebellion bestimmen ihr Leben. Nach einer schwierigen Trennung hat die Protagonistin mit Panikattacken zu kämpfen und muss sich ihren Dämonen stellen.

Auch auf dem Buchmarkt ist das Thema Diversität inzwischen angekommen. Viele Verlage und auch Selfpublisher*innen veröffentlichen bereits Bücher, in denen Vielfalt gelebt und Queerness thematisiert wird. Doch queere Literatur ist mehr als ein homosexueller Charakter im Manuskript. Im Gespräch mit der Autorin* Jess Schönrock und der Buchhändlerin Sarah Natusch wird über notwendige Schritte diskutiert, um mehr Repräsentation innerhalb des Buchmarkts zu schaffen

Die Protagonistin in Katharina Scholz‘ Roman "In Hinterräumen" hat es nicht leicht: Als junge lesbische Pastorin ist sie aus Schwerin in das kleine Moorstede gezogen. In ihrer neuen Gemeinde kommt Kalli Krause nicht unbedingt gut an. Dann stirbt ein Mädchen im Ort und bei dem Versuch, das Geheimnis um ihren frühen Tod zu lüften, gerät Kalli selbst in den Fokus. Sie muss erkennen, dass die mecklenburgische Provinz nach ihren eigenen Regeln tickt.

Aleksandar Hemon hat mit "Die Welt und alles, was sie enthält" einen großen Roman über über Liebe, Krieg und Emigration geschrieben. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen zwei Männern: Pinto ist ein jüdischer Apotheker aus Sarajevo, der sich im Schützengraben des Ersten Weltkrieges in Osman verliebt. Hemon erzählt ihre tragische Geschichte über mehrere Jahrzehnte und Kontinente.

Die lesbische Büchernacht in der "Frauenkultur" verspricht spannende, berührende und humorvolle Geschichten von Liebe, Leidenschaft, Leben und Erotik. Inge Lütt liest aus ihrem Kriminalroman "Singen ist ein bisschen wie Sterben", die Autorin Andrea Landfried ist mit ihrem Buch "Pasteursgasse 4, täglich" dabei, und Lina Kaiser stellt ihren Roman "Zeitlos. Verbunden für immer" vor. Im Anschluss verspricht die Queere-Partynacht der Buchmesse Tanzvergnügen mit Musik aus den 80er- bis 2022er-Jahren über Soul und Dancehall bis Worldmusic, Indie, Funk und wieder zurück.