Leipzig liest Leipziger Buchmesse 2024: Spannende Veranstaltungen zu Feminismus
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22. März 2024, 13:46 Uhr
Sexismus im Literaturbetrieb, Gewalt gegen Frauen, Körperbehaarung als politisches Statement: Auf der Leipziger Buchmesse 2024 ist Feminismus ein großes Thema. Christina Clemm, Gaea Schoeters, Nicole Seifert und viele weitere Autorinnen stellen im Rahmen von "Leipzig liest" ihre neuen Bücher zu feministischen Themen vor – hier sind die wichtigsten Termine:
Inhalt des Artikels:
- Christina Clemm: "Gegen Frauenhass" - nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse
- Nicole Seifert: "Einige Herren sagten etwas dazu. Die Autorinnen der Gruppe 47"
- Friederike Hofert, Else Laudan, Anne Grundwald: "Feministisches übersetzen"
- Chris Wilpert, Sandra Sieron, Anne Engelhardt: "Feministische Ökonomiekritik"
- Gaea Schoeters und Connie Palmen: "Weibliche Wut, weiblicher Blick"
- Franziska Setare Koohestani: "Hairy Queen. Warum Körperbehaarung politisch ist"
- Andrea Newerla: "Das Ende des Romantikdiktats"
Christina Clemm: "Gegen Frauenhass" - nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse
Die Strafverteidigerin Christina Clemm vertritt seit fast 30 Jahren Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Einblicke in ihre wichtige Arbeit gibt sie in ihrem neuen Buch "Gegen Frauenhass", das für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 nominiert war. Darin zeigt sie anhand prägnanter Fallbeispiele den tief verwurzelten, oft tödlichen Hass auf Frauen – und präsentiert politische wie private Lösungsansätze. Vor der Preisverleihung am Buchmesse-Donnerstag werden die Autorin und ihr Werk, das die Jury ein "aufrüttelndes Plädoyer" nennt, sowie die anderen Nominierten der Kategorie Sachbuch gemeinsam vorgestellt.
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Veranstaltung:
21. März 2024, 12 bis 13 Uhr: "Preis der Leipziger Buchmesse 2023 – Vorstellung der nominierten Autor*innen der Kategorie Sachbuch"
Ort: #buchbar (Halle 4, Stand E101)
Buch:
Christina Clemm: "Gegen Frauenhass"
Hanser Berlin
ISBN: 978-3-446-27731-1
Nicole Seifert: "Einige Herren sagten etwas dazu. Die Autorinnen der Gruppe 47"
Die Gruppe 47 gilt als eine der einflussreichsten Vereinigungen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die es in Deutschland jemals gab. Zu ihr gehörten Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger, aber auch viele Autorinnen, die in Vergessenheit geraten sind oder in der Literaturgeschichte ignoriert wurden: darunter Gisela Elsner, Gabriele Wohmann oder Barbara König. Die Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert holt die Schriftstellerinnen mit ihrem neuen Buch "Einige Herren sagten etwas dazu" erstmals ins Rampenlicht. Auf der Leipziger Buchmesse erzählt sie vom Leben dieser Frauen, ihren Erfahrungen in der Gruppe 47, die von Sexismus bestimmt waren, aber natürlich auch von ihren Büchern, die es zu neu zu entdecken gilt.
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Veranstaltungen:
21. März 2024, 12 Uhr: "SWR 2 lesenswert Magazin", u.a. mit Nicole Seifert
Ort: Messestand ARD, ZDF, 3sat (Glashalle, Stand 01)
Mehr Gespräche von der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat gibt es hier:
21. März 2024, 16:10 Uhr: "Frauen ins Rampenlicht!", u.a. mit Nicole Seifert
Ort: Messestand Deutschlandradio (Halle 2, Stand H401)
21. März 2024, 18:30 Uhr: Lesung aus "Einige Herren sagten etwas dazu"
Ort: Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
Buch:
Nicole Seifert: "Einige Herren sagten etwas dazu. Die Autorinnen der Gruppe 47"
Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-00353-6
Friederike Hofert, Else Laudan, Anne Grundwald: "Feministisches übersetzen"
Ob Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich – das Gendern ist in der Buchbranche ein großes Thema. Nicht nur Lektor*innen, sondern auch Übersetzer*innen beschäftigt die Geschlechterungerechtigkeit in literarischen Werken. Wie kann man beim Übersetzen dem Originaltext, der Zielgruppe und den Personen, über die geschrieben wird, zugleich gerecht werden? Was tun mit diskriminierenden Begriffen im Original? Kann man überhaupt feministisch übersetzen? Darüber diskutieren auf der Leipziger Buchmesse Friederike Hofert, Else Laudan und Anne Grunwald. Die Expertinnen kommen ins Gespräch über geschlechtergerechtes Übersetzen und geben dabei spannende Einblicke in ihre Arbeit und Erfahrungen.
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Veranstaltung:
22. März 2024, 10:30 Uhr: "Feministisches Übersetzen".
Ort: Leseinsel Junge Verlage (Halle 5, Stand D200)
Chris Wilpert, Sandra Sieron, Anne Engelhardt: "Feministische Ökonomiekritik"
Wie hängen Feminismus, Patriarchat und Kapitalismus zusammen? Diese nicht ganz einfache Frage versucht der neue Sammelband mit dem Titel "Feministische Ökonomiekritik" zu beantworten. Die Herausgeber*innen Chris W. Wilpert und Sandra Sieron sowie die Autorin Anne Engelhardt stellen auf der Leipziger Buchmesse spannende Debattenbeiträge aus dem Band vor, der sich eher an ein wissenschaftlich interessiertes Publikum als an Einsteiger*innen richtet. Die behandelten sozialkritischen Themen reichen von den Kämpfen kambodschanischer Bekleidungsarbeiter*innen bis zur Auseindersetzung mit dem Werk der feministischen Soziologin Maria Mies.
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Veranstaltung:
21. März, 11:30 Uhr: "Feministische Ökonomiekritik"
Ort: Forum Die Unabhängigen (Halle 5, Stand E313)
Buch:
"Feministische Ökonomiekritik"
Erschienen in der Prokla, Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
ISBN: 978-3-865-059-14-7
Gaea Schoeters und Connie Palmen: "Weibliche Wut, weiblicher Blick"
Die Geschichte der Menschheit war viel zu lange eine Geschichte der Männer – darüber sind die flämische Schriftstellerin Gae Schoeters, die derzeit für ihr neues Buch "Trophäe" gefeiert wird, und die niederländische Bestseller-Autorin Connie Palmen zurecht wütend. Sie schlagen auf der Leipziger Buchmesse die weiblichen Seiten der Weltgeschichte auf und stellen einen ganzen Abend lang inspirierende Frauen aus der Vergangenheit vor, die jeder und jede kennen sollte. Mit ihrer Hommage, die musikalisch von der niederländischen Pianistin Vera Marijt begleitet wird, sorgen Schoeters und Palmen dafür, dass auch beim Gastlandauftritt der Niederlande und Flandern ein feministischer Wind weht.
Einen Vorgeschmack auf die junge niederländisch-flämische Literatur bekommt man auch in dem hörenswerten Podcast "Lange Nacht" von Deutschlandfunk Kultur.
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Veranstaltungen:
21. März, 21 Uhr: "Weibliche Wut, weiblicher Blick"
Ort: Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Straße 50
22. März, 19 Uhr: "Vor allem Frauen", u.a. mit Connie Palmen
Ort: Haus des Buches Leipzig
23. März, 16:30 Uhr: Gaea Schoeters liest aus "Trophäe"
Ort: Forum Literatur (Halle 4, Stand B401)
Bücher:
Gaea Schoeters: "Trophäe"
Hanser Verlag
ISBN: 978-3-552-07388-3
Connie Palmen: "Vor allem Frauen. Über Virginia Woolf, Sylvia Plath, Joan Didion u.a"
Diogenes Verlag
ISBN: 978-3-257-61491-6
Franziska Setare Koohestani: "Hairy Queen. Warum Körperbehaarung politisch ist"
Die Journalistin Franziska Setare Koohestani präsentiert auf der Leipziger Buchmesse mit "Hairy Queen" eine mitreißende Kulturgeschichte der Haare. Genauer gesagt: der Körperbehaarung. Sie erzählt einerseits von persönlichen Erfahrungen und wie ihr schon als Kind iranische Tanten Bleichcreme nach Deutschland schickten, um den Oberlippenbart zu beseitigen. Aber Koohestani zieht auch historische, kulturelle und medizinische Quellen heran, um zu zeigen, warum Körperbehaarung politisch ist. Denn das Rasieren, Epilieren, Waxen und Lasern hat aus ihrer Sicht viel mit den patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Normen der Gesellschaft zu tun. Nicht zuletzt fordert Koohestani, mit Körperhaar endlich so umgehen zu können, wie mit Kleidung: selbstbewusst, spielerisch und kreativ.
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Veranstaltungen:
21. März 2024, 18 Uhr: Lesung aus "Hairy Queen"
Ort: Linxxnet, Brandtstr. 15
21. März 2024, ab 18 Uhr: Litpop, u.a. mit Franziska Setare Koohestani
Ort: Kongresshalle am Zoo
Buch:
Franziska Setare Koohestani: "Hairy Queen - Warum Körperbehaarung politisch ist"
Ullstein Verlag
ISBN: 978-3-548-068-80-0
Andrea Newerla: "Das Ende des Romantikdiktats"
Verliebt, verlobt, verheiratet – so lauten seit Jahrhunderten die meisten Liebesgeschichten. Warum aber ist die romantische Zweierbeziehung bis heute ein so erfolgreiches Konzept? In ihrem Buch "Das Ende des Romantikdiktats" geht die Autorin Andrea Newerla den Entstehungsbedingungen vorherrschender Beziehungsbilder nach und fragt, warum es selbst in feministischen Kreisen so schwer ist, sich dieser zu entledigen. Sie plädiert dafür, Nähe und Sorgearbeit nicht auf romantische Beziehungen auszulagern, sondern auch in Freundschaften und Wahlfamilien auszuleben. Auf der Leipziger Buchmesse stellt sie ihre Thesen vor – und zur Diskussion.
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Veranstaltung:
22. März 2024, 19 Uhr: "Das Ende das Romantikdiktats"
Ort: Linxxnet, Brandtstr. 15
Buch:
Andrea Newerla: "Das Ende des Romantikdiktats. Warum wir Nähe, Beziehungen und Liebe neu denken sollten"
Kösel Verlag
ISBN: 978-3-466-37300-0
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 31. Januar 2024 | 18:05 Uhr