283.000 Gäste Leipziger Buchmesse 2024 endet mit Besucherplus
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25. März 2024, 10:51 Uhr
Die Leipziger Buchmesse verzeichnet zum Ende der diesjährigen Ausgabe ein Plus: Den Angaben zufolge kamen 283.000 Gäste – rund 9.000 mehr als 2023. Insgesamt 2.085 Verlage (ebenfalls ein leichtes Plus) aus 40 Ländern präsentierten ihre Neuheiten auf der Frühlingsschau. Zudem wurde mit dem 20. Preis der Leipziger Buchmesse und der 10. Manga-Comic-Con zwei Jubiläen gefeiert.
- Die Leipziger Buchmesse 2024 ist mit einem Besucherplus zu Ende gegangen.
- Die neue Buchmessedirektorin Astrid Böhmisch zieht eine positive Bilanz.
- Insgesamt fanden im Rahmen der diesjährigen Leipziger Buchmesse und dem Lesefestival Leipzig liest 2.800 Veranstaltungen an mehr als 300 Orten statt.
Mit einem Zuwachs bei den Besucherzahlen ist am Sonntagabend die diesjährige Leipziger Buchmesse zu Ende gegangen. Wie die Messe mitteilte, konnte sie in diesem Jahr insgesamt 283.000 Tickets verkaufen – 9.000 mehr als im vergangenen Jahr. An das Rekordjahr 2019 reichten die Besucherzahlen dennoch auch in diesem Jahr nicht heran – damals kamen 3.000 Gäste mehr (286.000).
Buchmesse-Direktorin Astrid Böhmisch sagte MDR KULTUR, man blicke auf eine "sehr erfolgreiche" Messe zurück. Der Publikumszuwachs sei "ein schönes Zeichen von Seiten der Besucherinnen und Besucher, dass sie Lust haben auf diese Art von Veranstaltung, auf diese Art von Austausch und auf diese Art der Begegnung." Sie habe in den Messehallen eine "unglaublich schöne Atmosphäre" erlebt, so Böhmisch.
Leipziger Buchmesse zieht junge, offene Menschen
Weiter sagte Böhmisch, sehr erfreulich sei insbesondere der Zuspruch, den die Messe von Seiten jüngerer Menschen erfahre. "Das ist für uns ein klares Signal auch, vor allem in Richtung Jugend zu denken."
Darüber hinaus lobte Astrid Böhmisch die Offenheit des Publikums. Das habe sich unter anderem beim Auftritt der diesjährigen Gastländer Niederlande & Flandern gezeigt. "Wir haben die schöne Entwicklung, dass hier auf der Leipziger Buchmesse, die Leserinnen und Leser ganz offen sind, um neue Autorinnen und Autoren kennenzulernen – also frische, junge Stimmen, die hier auf dem Markt noch niemand kennt." Die Gastländer hätten ihr mitgeteilt, dass auch die Veranstaltung mit jungen, unbekannten Autorinnen und Autoren sehr gut besucht gewesen seien. Böhmisch schließt daraus, "dass das Leipziger Publikum entdeckungsfreudig ist und gar nicht so sehr nur auf große Namen geht."
Auch der Literaturexperte Dennis Scheck blickt positiv auf die diesjährige Leipziger Buchmesse zurück. Im Interview mit MDR KULTUR bezeichnete der Moderator der ARD-Literatursendung "Druckfrisch" sie als eine "sehr politische Messe". Das sei durch die anhaltenden Kriege in der Ukraine und in Nahost aber "nicht anders zu erwarten" gewesen. Literatur könne den Blick für diese Konflikte schärfen, so Dennis Scheck.
Zuwachs auch bei Ausstellern
Auch bei der Zahl der Aussteller konnte sich die Leipziger Buchmesse 2024 noch einmal leicht steigern: 2.085 waren es in diesem Jahr. Viele von ihnen scheinen jedoch Abstriche bei der Standgröße gemacht zu haben. Laut den Reportern von MDR KULTUR vor Ort waren die Gänge in den Ausstellungshallen auffallend breiter. Zudem hatte insbesondere kleinere Verlage vor Messebeginn die hohen Standkosten beklagt.
Ähnlich äußerten sich Veranstalter beim Lesefest "Leipzig liest". Bei einer Umfrage unter Verlagen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen war viel Euphorie über den Bücherfrühling zu vernehmen, aber auch Sorgen ob der finanziellen Situation und den vielen Teuerungen.
Ein Fest des freien Wortes
Die Leipziger Buchmesse 2024 war am Mittwochabend mit einem Festakt im Gewandhaus – in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz – feierlich eröffnet worden. Im Rahmen dessen wurde der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Tags darauf ist der 20. Preis der Leipziger Buchmesse vergeben worden. In der Kategorie Belletristik wurde Barbi Marković mit ihrem Roman "Minihorror" (Residenz Verlag) ausgezeichnet. Im Bereich Sachbuch/Essayistik konnte Tom Holert mit "ca. 1972" (Spector Books) überzeugen. Ki-Hyang Lee erhielt den Preis für ihre Übersetzung von Bora Chungs Roman "Der Fluch des Hasen" (CultureBooks).
Insgesamt bot die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Lesefestival Leipzig liest und der mittlerweile 10. Manga-Comic-Con 2.800 Veranstaltungen an – darunter Lesungen, Diskussionsrunden und Workshops. Sie fanden auf dem Messegelände sowie im Stadtgebiet von Leipzig statt.
Die Leipziger Buchmesse gilt als wichtigstes Frühjahrstreffen der Buch- und Medienbranche. Dabei haben Leserinnen und Leser, Autorinnen, Verlegerinnen, Übersetzerinnen und Medienschaffende aus Deutschland und der Welt die Möglichkeit, die Vielfalt der Literatur zu erleben. Die nächste Leipziger Buchmesse findet vom 27. bis 30. März 2025 – dann mit dem Gastland Norwegen.
Quelle: MDR KULTUR, Leipziger Buchmesse, dpa
Redaktionelle Bearbeitung: tmk
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 25. März 2024 | 06:30 Uhr