Folgen für das deutsche Schulsystem
Der Föderalismus in der Bildungspolitik führt dazu, dass jedes Land seine eigene Schulpolitik betreibt. Die Kultusministerkonferenz ist dennoch um gemeinsame Standards bemüht. Vereinheitlicht wurden bisher die Dauer und der Beginn der Schulferien sowie die Aufteilung des Schuljahres.
Seit 2007 ist die bundesweite Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von 13 auf zwölf Jahre beschlossene Sache. In den neuen Bundesländern ist sie bereits vollständig umgesetzt, im Westen Deutschlands in fast allen Ländern. In Hessen und Nordrhein-Westfalen soll sie bis 2013 abgeschlossen sein. Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz lassen sich mit der Einführung des achtjährigen Abitur dagegen noch bis 2016 Zeit.
Die Schulsysteme der Länder unterscheiden sich in mehreren Aspekten. Die Lehrpläne besitzen verschiedene inhaltliche Schwerpunkte. Das Fächerangebot und die Schultypen variieren. Die Abschlussprüfungen an den Gymnasien sind in jedem Bundesland anders gestaltet. Und auch der Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule gestaltet sich von Land zu Land verschieden.
Auch innerhalb der Bundesländer wird die Schulpolitik nicht einheitlich betrieben: In Baden-Württemberg beispielsweise ist Englisch überwiegend erste Fremdsprache, nur entlang der Grenze zu Frankreich ist es Französisch. Auch ein zentrales Landesabitur findet nicht in allen Bundesländern statt. In Rheinland-Pfalz wird der gymnasiale Abschluss noch dezentral geprüft.