"Erz, Erz und nochmals Erz"
Mit der ungeheuren Ausdehnung des Reiches der "Wismut" war natürlich auch eine enorme Produktionssteigerung verbunden: Waren 1946 knapp 15 Tonnen gefördert worden, waren es 1947 bereits zehnmal so viel. Doch Moskau verlangte mehr: "Erz, Erz und nochmals Erz", lautete die unmissverständliche Direktive. Um die hochgesteckten Pläne erfüllen zu können, benötigte die "Wismut" Zehntausende neue Arbeitskräfte für die Bergwerke. Da man von weiteren Zwangsverpflichtungen absehen wollte (diesen Weg der Arbeitskräftebeschaffung hatte man in Moskau auf Rücksicht auf die Genossen in Berlin verworfen), wurde überall in der Sowjetischen Besatzungszone für die Arbeit bei der "Wismut" geworben. Versprochen wurden märchenhafte Löhne und üppige Lebensmittelrationen. Ein zugkräftiges Argument in den Hungerjahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Und so strömten bis 1950 mehr als 160.000 Menschen ins "Klondike im Erzgebirge".
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- Seite 1: Die wilden Jahre bei der Wismut
- Seite 2: Zwangsverpflichtete Bergleute förderten das erste Uranerz
- Seite 3: Gründung der "Wismut AG"
- Seite 4: "Erz, Erz und nochmals Erz"
- Seite 5: "Ich bin Bergmann, wer isst mehr?"
- Seite 6: "Zwischen Biertisch, Barackenmatratze und Bohrhammer"
- Seite 7: Ende der wilden Jahre