Stethoskope hängen in einer HNO-Praxis.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

MDR FERNSEHEN | FAKT IST! aus Magdeburg am 16.04.2025 | 20:15 Uhr Prognose Ärztemangel - Versorgung in Gefahr

14. April 2025, 16:28 Uhr

Ärztemangel herrscht bundesweit, aber im Osten Deutschlands macht er sich besonders schmerzhaft bemerkbar. Über das Ausmaß des Problems und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei "FAKT IST!" am Mittwoch, 16. April, um 20.15 Uhr.

Weite Wege, volle Wartezimmer, langes Warten auf einen Termin, vor allem bei Fachärzten. Ärzte sind Mangelware – besonders im Osten Deutschlands und – und da besonders auf dem Land. Bei der ambulanten Versorgung belegt Mitteldeutschland eher die hinteren Plätze.

Sachsen-Anhalt belegt vorletzten Platz

Einer Erhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zufolge, sind die Stadtstaaten unter den Bundesländern – also Hamburg, Bremen und Berlin – mit 300 oder gar mehr Ärzten auf 100.000 Einwohner überdurchschnittlich gut ausgestattet. Sachsen dagegen liegt mit 223 Ärzten gerade noch im Mittelfeld; Thüringen belegt mit 207 den fünftletzten und Sachsen-Anhalt den vorletzten Platz – mit gerade mal noch 204 Ärzten pro 100.000 Einwohner vor Schlusslicht Brandenburg.

Ein Drittel der Ärzte werden in Ruhestand gehen

Hinzu kommt: die Situation wird sich verschärfen. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt – die für die niedergelassenen Mediziner im Land zuständig ist – meldet, dass gut ein Drittel der heute praktizierenden Haus- und Fachärzte in Sachsen-Anhalt bis 2030 in den Ruhestand gehen wird. Es steht zu befürchten, dass die freiwerdenden Stellen nicht adäquat besetzt werden können.

Nur Wenige eröffnen Praxis

Die Ursachen für den Ärztemangel sind vielfältig. Es gibt zu wenige Studienplätze. Neueinsteiger zögern, sich mit einer Praxis niederzulassen, weil sie den wachsenden bürokratischen Aufwand und hohe Kosten scheuen. Viele junge Mediziner, vor allem Frauen, arbeiten lieber als angestellte Ärzte, um Beruf und Privatleben besser planen und in Einklang bringen zu können.

Lösungsansätze zeigen späte Wirkung

Das ändert freilich nichts an der Tatsache, dass Ärzte gebraucht werden, vor allem in Regionen mit einer zunehmend alternden Bevölkerung. Mit Werbekampagnen, Stipendien, finanziellen Förderprogrammen, dem Einsatz mobiler Schwestern und von Praxisassistenten versucht die Politik gegenzusteuern. Doch nicht alle dieser Maßnahmen haben Erfolg; manche könnten erst spät ihre Wirkung zeigen.

Wie groß ist der Ärztemangel – und wie sehr könnte er sich verschlimmern?
Welche Möglichkeiten gibt es, das Schlimmste zu verhindern?
Und was passiert eigentlich, wenn das nicht gelingt?

Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:

Bürgerreporter Stefan Bernschein befragt die Gäste im Publikum – darunter wieder viele Mitglieder der „MDRfragt“-Gemeinschaft – nach ihren Erfahrungen und ihrer Meinung.

Hier können Sie die Sendung anschauen und mitdiskutieren

Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.15 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv. Bereits ab 19 Uhr haben Sie die Möglichkeit, auf mdr.de live mitzudiskutieren.

Schreiben Sie uns gern und melden sich für das Publikum an

Kontakt zur Redaktion

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.

Sicherheitsabfrage

Bitte geben Sie folgende Zahlen ein:

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.

Mehr zum Thema Ärtzemangel

Dieses Thema im Programm: FAKT IST! | 16. April 2025 | 20:15 Uhr