Arzt misst Blutdruck bei einer Patientin
In Mitteldeutschland ist die ärztliche Versorgungsdichte in Sachsen-Anhalt am niedrigsten. Bildrechte: picture alliance/dpa | Philipp Schulze

Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Ärztedichte in Mitteldeutschland vergleichsweise gering

20. März 2025, 13:39 Uhr

Bei der Ärztedichte belegen Sachsen-Anhalt und Thüringen die hinteren Plätze, Sachsen liegt im Mittelfeld. Dafür ist die Frauenquote in Mitteldeutschland vergleichsweise hoch und der Altersdurchschnitt vergleichsweise niedrig.

Bei der ambulanten ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung belegt Mitteldeutschland eher die hinteren Plätze. Nach einer Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) liegt Sachsen-Anhalt mit knapp 204 Ärztinnen und Ärzten je 100.000 Einwohnern im bundesweiten Vergleich auf dem vorletzten Platz. Schlechter schneidet im Ländervergleich nur Brandenburg ab – hier kommen etwa 201 Medizinerinnen und Mediziner auf 100.000 Einwohner.

Innerhalb des Bundeslandes Sachsen-Anhalt gibt es große Unterschiede: So ist der Statistik zufolge die Versorgung in Halle am besten (gut 213 Ärzte pro 100.000 Einwohner) und in Magdeburg am schlechtesten (etwa 198 Mediziner pro 100.000 Einwohner).

Ähnliche Lage in Sachsen und Thüringen

In Thüringen sieht die Lage nach Angaben der KBV mit etwa 206 ambulant tätigen Medizinerinnen und Medizinern pro 100.000 Einwohnern nicht viel besser aus. Ein positives Bild zeige sich aber bei der Hausarztdichte: Etwa 68 kommen auf 100.000 Einwohner. Dagegen werden in der KBV-Statistik nur 7,7 Augenärzte für 100.000 Einwohner ausgewiesen.

Sachsen belegt mit knapp 223 Ärztinnen und Ärzten je 100.000 Einwohner im bundesweiten Vergleich das Mittelfeld. Zum Vergleich: Die beste Versorgung weist laut KBV Hamburg vor. Hier kommen etwa 310 Ärztinnen und Ärzte auf 100.000 Einwohner.

Hohe Frauenquote und niedriger Altersdurchschnitt in Mitteldeutschland

Die 27-jährige Ärztin Valentina Busik aus Gießen demonstriert eine Hautuntersuchung an einem Arm
Die Frauenquote ist bei den Medizinerinnen und Medizinern in Mitteldeutschland vergleichsweise hoch. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Lademann

Von bundesweit 189.551 Ärztinnen und Ärzten sind fast 100.000 weiblich. Hier schneidet Mitteldeutschland besonders gut ab. In Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt der Anteil an Ärztinnen bei etwa 58 Prozent, in Thüringen bei rund 57 Prozent.

Außerdem sind die mitteldeutschen Ärztinnen und Ärzte im bundesweiten Vergleich die jüngsten. So liege das Durchschnittsalter deutschlandweit bei 54,5 Jahren. Sachsen hat den deutschlandweit niedrigsten Altersdurchschnitt mit 52,5 Jahren, gefolgt von Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 52,9 Jahren.

dpa (leh)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. März 2025 | 06:30 Uhr

Mehr aus Deutschland