Astronomie Arecibo Teleskop: Hier schickten wir 1974 Grüße ins All
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03. Dezember 2020, 12:31 Uhr
Der Einsturz des Arecibo-Teleskops in Puerto Rico kam nicht überraschend. Seit dem Sommer waren zwei Stahlkabel gerissen, Ingenieure warnten vor Reparaturen an dem weltbekannten Teleskop. Auch wenn die Hoch-Zeiten der Arecibo-Entdeckungen länger her sind und es Anlagen mit ähnlicher Ausstattung gibt - die Astronomen-Community trauert.
Überraschend war der Einsturz des Arecibo-Teleskops in Costa Rica nicht. Schon im August hatte sich eines der Kabel gelöst, die die Technik-Plattform über dem gewaltigen Parabolspiegel hielten.
Im November war dann ein weiteres gerissen, eines das im selben Tragturm befestigt war, wie das im August gerissene. Ingenieure rieten von Reparaturen ab, und der Betreiber, die U.S. National Science Foundation, beschloss, das Areal um das Teleskop aus Sicherheitsgründen zu sperren. In der vorletzten Novemberwoche wurde das Aus des Observatorium beschlossen. Überwachungsdrohnen hatten zusätzliche Drahtbrüche an Kabeln entdeckt.
Das Observatorium in Puerto Rico, dass auch dank James Bond ("Golden Eye") oder Jodie Foster in "Contact" fast jeder kannte, ist also hin. "Die Astronomie Community trauert. Ein Großteil wäre dafür, die Anlage wieder aufzubauen," sagt Dr. Carolin Liefke vom "Haus der Astronomie" in Heidelberg im Gespräch mit MDR Wissen und setzt nach, dass das aus Kostengründen wohl utopisch sei.
Gut, könnte man sowieso sagen, die Anlage war seit Anfang der 1960er-Jahre in Betrieb, woanders gibt es inzwischen ja auch schlaue Sternengucker und neuere Anlagen. Wie zum Beispiel das Arecibo ähnliche FAST Observatorium in China, das seit 2019 arbeitet. Aber etwas gibt es, womit das Arecibo Observatorium 1974 weltweit für Schlagzeilen sorgte, eine Botschaft ins All. So sah es aus (siehe Bild) bzw. klang das (übersetzt in Musik siehe Link), was damals in Richtung Sternhaufen M13, rund 25.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, ausgesendet wurde.
Was, wenn Antwort kommt und das Observatorium ist doch kaputt?
Und wenn eine Antwort aus dem Weltraum kommt, auf diese Botschaft, die Astrophysiker aus Arecibo an potenzielle Intelligenzen schickten? Das wäre an sich noch kein Problem, sagt Dr. Carolin Liefke MDR Wissen.
Die Radioastronomie ist nämlich dafür ausgelegt, Himmelssignale zu suchen und zu empfangen, aber nicht um sie zu senden. Heute zumindest, und deshalb ist das kein Problem für uns. Denn mit einer Antwort vom Sternhaufen M13 wäre, wenn überhaupt, erst in gut 50.000 Jahren zu rechnen.
Unerforscht und unbeobachtet bleibt das All auch nach dem Aus für das Arecibo-Observatorium deswegen nicht.
(lfw)
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