Stunde der Wintervögel Zwischenstand Vogelzählung: Viele Menschen, weniger Vögel
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11. Januar 2022, 15:21 Uhr
Die erste Vogel-Inventur des Jahres ist vorbei, und so manch versierter Vogelzähler hat vielleicht im Garten entdeckt, dass sich da mehr rumtreibt als Meise und Spatz. Der NABU hat jetzt einen ersten Zwischenstand seiner "Stunde der Wintervögel".
Zwei Trends lassen sich aus der Wintervogel-Zählung 2022 ablesen: Zum einen, dass die Entwicklung in Sachen Vogel-Rückgang nicht gestoppt ist. Und zum anderen, dass mit 125.000 Menschen wieder mehr Leute als bei früheren Zählungen mitgemacht haben.
Interesse an Vögeln steigt, Wissen muss wachsen
Gezählt wurde nach bisher beim NABU eingegangenen Meldungen in 100.620 Gärten und Parks, und zwar über 3,6 Millionen Vögel. So der aktuelle Zwischenstand (11.01.2022, 14:00) zwei Tage nach dem Ende der Vogel-Inventur. Das macht 36 Vögel pro Garten oder Zählort. Das sind zwar weniger Vögel als im bisherigen Durchschnitt von 39,1 Vögeln.
Doch der NABU hat dafür eine Erklärung: Wenn mehr Leute dabei sind, die zum ersten Mal Vögel zählen, schaffen sie zum einen weniger Sichtungen und zum anderen (er-)kennen sie auch weniger Vögel. Das klingt erst mal gut, denn Menschen, die sich mit der Vogelwelt beschäftigen, befassen sich langfristig dann vielleicht auch mehr mit der Natur und was Landnutzung, Landwirtschaft, Bebauung, Lichtnutzung und Vogelwelt miteinander zu tun haben. Entgegen dem wachsenden Interesse an der Vogelwelt zeigen die Zahlen, dass die Vogelwelt selbst weiter eher im Sink- als im Steigflug ist.
Geflügelte Gewinner und Verlierer
Blaumeise, Buchfink, Eichelhäher, Grünfink, Zeisig, Buntspecht, Kleiber, Gimpel, Kernbeißer, Girlitz: Hier gibt es Zuwächse bei den Sichtungen zwischen 19 und 95 Prozent. Mau sieht es dagegen bislang noch aus bei Erlenzeisig und Wacholderdrossel, was auch daran liegen könnte, dass viele der Winterzieher aus dem Norden noch nicht in Deutschland eingetroffen sind.
Die Top 10 der Vögel
Auf den Plätzen 1 bis 5 stehen derzeit Haussperling (- 4 Prozent), Kohlmeise (+19 Prozent), Blaumeise (+ 21 Prozent), Amsel (+ 10 Prozent) und Feldsperling (+ 3 Prozent). Auf auf den Plätzen 6 bis 10 konnten Buchfink (+ 22 Prozent), Elster (+ 1 Prozent) und Grünfink (+ 19 Prozent) zulegen, während die Ringeltaube (- 7 Prozent) und das Rotkehlchen (- 4 Prozent) seltener gesichtet wurden.
So zählte Mitteldeutschland
In Sachsen-Anhalt waren 2.864 Vogelfreunde in 1.977 Gärten unterwegs und zählten 86.609 Vögel.
In Sachsen zählten 7.360 Vogelfreunde in 4.952 Gärten 189.691 Vögel.
In Thüringen wurden 85.719 Vögel gezählt, in 2.115 Gärten durch 3.789 Vogelfreunde.
Die Top 5 waren in allen drei Bundesländern wie im vergangenen Winter: Haussperling, Kohlmeise, Feldsperling, Blaumeise und Amsel.
Bis zum 17. Januar können Zählergebnisse hier noch beim NABU eingereicht werden.
Trainieren für die nächste Zählung kann man übrigens hier mit dem Vogel-Gedächtnistraining von MDR GARTEN.
(lfw)
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