Familie Väter in eigener Wahrnehmung: verständnisvoller Spielkamerad statt Ernährer
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10. Februar 2023, 10:13 Uhr
Das Selbstbild von Vätern in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. In einer gemeinsamen Studie der TU Braunschweig und der FH Kiel wurde untersucht, wie Papas sich und ihre Familien heutzutage wahrnehmen. Das Ergebnis: Vätern ist es heute vor allem wichtig, ihre Kinder „empathisch und verständnisvoll“ zu erziehen. Das Bild vom Vater, der mit seinem Einkommen die Familie ernährt und mit den Kindern höchstens am Wochenende spielt, ist dagegen passé.
Die Forschenden befragten dazu 2.200 Väter online und führten 55 qualitative Interviews. Dabei berücksichtigten sie neben rechtlichen und biologischen Vätern auch Pflegeväter, Väter in Co-Parenting-Konstellationen und homosexuelle Väterpaare. Außerdem wurden nicht nur die Männer selbst befragt, sondern auch die (Eigen-)Darstellung von Vaterschaft in sozialen Medien analysiert. die Instagram-Accounts von sieben sehr populären Väterbloggern und deren Bild von Vaterschaft analysiert.
Dabei gaben fast 60 Prozent der Väter an, dass es für sie am wichtigsten sei, dass sie ihrem Kind bzw. ihren Kindern Zuneigung zeigen. Dabei engagieren sich die Väter am häufigsten in der Kinderbetreuung, indem sie zum Beispiel mit den Kindern spielen. Deutlich seltener übernehmen die Väter aktive Erziehungsmaßnahmen. Ein Großteil der befragten Väter hat sich von dem Bild des Vaters als Ernährer gelöst. Nur rund 12 Prozent von ihnen halten es für ihre wichtigste Aufgabe, der Familie finanzielle Sicherheit zu bieten.