Wärmepumpe vor einem Haus
Forscher beschwichtigen die Sorge, dass Wärmepumpen das Stromnetz überlasten werden. Bildrechte: IMAGO / Christian Ohde

Wissen-News Wärmepumpen können Stromnetz flexibel machen

10. Mai 2024, 12:13 Uhr

Ein Forschungsprojekt hat untersucht, wie Wärmepumpen das Stromnetz belasten. Dabei sind die Wissenschaftler zur Erkenntnis gekommen, dass eine intelligente Steuerung eine Überlastung des Stromnetzes verhindere.

Das Thema Wärmepumpen erhitzt in Deutschland die Gemüter. Auf der einen Seite gelten sie als Kernstück bei der Dekarbonisierung der Heizungssysteme in der Zukunft. Auf der anderen Seite besteht die Befürchtung, dass sie das regenerative Stromnetz überlasten, das mit fossil erzeugter Energie aufgefangen werden müsste. Der letzteren Annahme widerspricht ein länderübergreifendes Forschungsprojekt der Internationalen Energieagentur IEA, bei dem die Fraunhofer-Institute IEE aus Kassel und ISE aus Freiburg beteiligt waren.

ISE: "Sorge der Überlastung unbegründet"

Im Rahmen des dreijährigen Projekts wurden 28 Standorte von Wärmepumpen in fünf Ländern, darunter Deutschland, untersucht. Die innovative Technologie nutzt dabei vorhandene Wärme beispielsweise aus Kraftwerken und bringt diese mittels Strom auf die gewünschte Temperatur. Darüber hinaus können die Anlagen aber auch regenerative Energie speichern, wenn der Wind bläst oder die Sonne scheint, der Strom billig ist. Dann könnte Wasser erhitzt werden, mehr als für den aktuellen Bedarf benötigt wird, denn Wärme lässt sich einfacher speichern als Strom. Wenn wenig Strom vorhanden ist, könnten sich die Pumpen abstellen und dennoch Wärme abgeben. Dadurch werde der Netzbetrieb besser plan- und steuerbar und am Ende profitiere der Verbraucher.

Podcast-Logo in den Farben des Energielabels mit der Aufschrift "Sanieren mit Plan" 26 min
Bildrechte: MDR/Daniel Sütterlin

MDR THÜRINGEN - Das Radio Mi 11.10.2023 12:54Uhr 25:37 min

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"In Dänemark und Schweden haben bereits sehr viele Haushalte eine Heizung mit Wärmepumpe. Aus den dortigen Erfahrungen lässt sich ableiten, wie flexibel der Heizungssektor funktionieren kann", berichtet Axel Oliva vom Fraunhofer ISE. "Fallbeispiele aus den Niederlanden zeigen besonders eindrucksvoll, wie ein smarter Betrieb von Wärmepumpen Lastspitzen im Netz reduzieren kann", so Oliva. Er fasst zusammen: "Die Sorge, dass der Betrieb von Wärmepumpen das Stromnetz überlastet, ist unbegründet, wenn diese netzdienlich gesteuert werden."

pm/jar

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 10. Mai 2024 | 19:00 Uhr