Axel auf Achse: EM-Quiz 1 min
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Quiz-Time zur Fußball-EM 2024! Wer kennt sich aus und wer tappt ins Abseits?

MDR JUMP Di 18.06.2024 16:00Uhr 01:11 min

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UEFA EURO 2024 Die UEFA EURO 2024: Wer gewinnt, wenn wir aufs Klima achten

14. Juni 2024, 12:14 Uhr

Heute startet die Fußball-Europameisterschaft. Aus aller Welt reisen Fans an, um ihre Mannschaften zu unterstützen. Oft mit dem Flugzeug, und das ist schlecht fürs Klima. Die UEFA setzt deshalb auf Anreize für den Zugverkehr. Doch wie gut die Verbindungen sind, ist von Land zu Land unterschiedlich. Wer gewinnt und wer verliert hat deshalb einen großen Einfluss auf das Klima. Wie also müsste die EM verlaufen, um möglichst klimaschonend zu sein?

Junge Frau mit langen, braunen Haaren gelben Mantel, lacht und blickt mit leicht gesenktem Kopf in Kamera
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Es ist ein großes Versprechen der UEFA: Die EM 2024 soll die "nachhaltigste EM aller Zeiten" werden. Andererseits waren die bisherigen Europameisterschaften auch nicht besonders nachhaltig. Die Latte hängt also nicht weit oben.

Die EM in diesem Jahr kann man in jedem Fall als klimaschonender bezeichnen, auch wenn das nicht ganz so pompös klingt: Die Vorrunden finden in regionalen Clustern statt, um die Transfers zwischen den Stadien zu reduzieren. Stadien wurden nicht neu gebaut, es wird grüner Strom und weniger Einweggeschirr genutzt.

Trotzdem dürfte das Großevent alles andere als nachhaltig werden: 490.000 Tonnen CO2-Äqivalent, also den Jahresausstoß einer Stadt wie Weimar, hat das Ökoinstitut vorab in einer Machbarkeitsstudie im Auftrag der Bundesregierung berechnet. Zwar gibt es durch klimaschonende Maßnahmen noch Spielraum nach unten. Ausgerechnet der größte Faktor dieser Klimabilanz lässt sich aber am wenigsten kontrollieren.

Verkehrt ist wieder mal der Verkehr

Der Verkehr macht etwa 350.000 Tonnen aus. Das sind mehr als zwei Drittel der vorab berechneten Klimabilanz. Und davon wiederum sind die internationalen Fans die größten Sünder. Ihre An- und Abreise macht fast drei Viertel der gesamten Bilanz für eben diesen Sektor Verkehr aus. Und das, obwohl sie in der Studie nur 32 Prozent der Gesamtbesucher stellen. Etwas, das sich mit den Zahlen aus der ersten Verkaufsphase der Tickets deckt (dort waren es 35 Prozent der Ticket-Bewerbungen).

Grafiken zu den voraussichtlichen Klimabilanzen der UEFA Euro 2024 und dazu, wie die EM verlaufen müsste, wenn wir aufs Klima achten
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Größter Faktor sind, wie so oft, die Flüge. Die Lösung, die sowohl das Ökoinstitut als auch die UEFA vorschlagen: Züge statt Flüge! So könnten – je nach Zielort - allein für 2.000 Zuschauer rund 3 Millionen Kilogramm CO2-Äqivalent eingespart werden.

Großes Einsparpotenzial beim Umstieg auf Züge

Zum Vergleich: Es gibt insgesamt 2,8 Millionen Stadiontickets. Für die Gruppenphase hatten sich, wie bereits erwähnt, 35 Prozent der Menschen mit Wohnsitz im Ausland für ein Ticket beworben, der Rest kommt aus Deutschland. Übertragen auf die Tickets der gesamten EM, würden damit immerhin noch 980.000 Menschen aus dem Ausland anreisen. Viele sicherlich mit Fliegern. Ein enormes Einsparpotenzial, selbst wenn nur ein Bruchteil davon auf Züge umsteigt.

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Für die EM gibt es deshalb ein vergünstigtes, mehrtägiges Bahnticket, den sogenannten Interrail-Pass, der nur in Kombination mit dem Stadionticket gilt. Sowohl als Variante für weite und kurze Strecken im Inland als auch fürs Ausland. Er soll einen Anreiz bieten und gilt in vielen europäischen Bahngesellschaften. Nur die Infrastruktur, um wirklich an die Zielorte zu kommen, ist teils wenig bis gar nicht vorhanden.

Soll heißen: Wenn der Weg zu beschwerlich ist, die Strecke zu weit, die Umstiege zu oft, dann ist es wahrscheinlich, dass die Fans doch das Flugzeug nutzen. Und das wiederum heißt: Ob die EM klimaschonend verläuft, hängt maßgeblich davon ab, welche Länder weiterkommen und wie gut ihre Fans ohne Flugzeug zu den Spielstätten kommen. Wie also müsste die EM verlaufen, wenn es nach den Zuganbindungen geht? Höchste Zeit, die EM einmal Schritt für Schritt mit Blick auf das Klima durchzugehen. Der Einfachheit halber und aufgrund der vermutlich besten Anbindung gehen die überprüften Strecken von den jeweiligen Hauptstädten aus.

Die Gruppenphase: (Fast) jeder ist am Zug

Unabhängig vom sportlichen Erfolg: Für die weiter weg gelegenen Länder beginnt und endet es in der Klima-EM mit der Gruppenphase. Dazu zählen Georgien, die Ukraine und Albanien. Die Strecken sind zu weit. Den Fans fehlt der Support der Bahngesellschaften, in denen allesamt der Interrail-Pass nicht gültig ist. Klare Niederlage!

Absolut spannend ist hingegen die Gruppe B. Dort kämpfen Kroatien, Italien und Spanien um ein Weiterkommen. Die Anreise-Möglichkeiten von den Hauptstädten (also den Orten mit der vermutlich besten Anbindung) sind ähnlich. Allerdings ähnlich schlecht (teils 20 Stunden Anreise). Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fans in den Flieger steigen, ist entsprechend hoch. Am Ende entscheidet allein der Standort der Stadien: Kroatien gewinnt!

Als klare Anbindungs-Sieger gehen (neben dem im Grunde gesetzten Finalisten Deutschland) die Schweiz, Tschechien und Belgien aus der Gruppenphase.

Das einzige Match, in dem es tatsächlich unentschieden bleibt, ist das Spiel der Niederlande gegen Frankreich in Leipzig. Das kann Frankreich am Ende nur wegen einer kürzeren Wegstrecke in allen Matches der Gruppe für sich entscheiden. Unser Nachbarland Österreich, das sonst eigentlich gute Karten hätte, ist hingegen aufgrund der starken Gruppe aus anderen Nachbarländern und ungünstig gelegenen Stadien (zweimal Berlin und einmal Düsseldorf) überraschenderweise raus.

Grafiken zu den voraussichtlichen Klimabilanzen der UEFA Euro 2024 und dazu, wie die EM verlaufen müsste, wenn wir aufs Klima achten
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Die K.O.-Runden: Teils nur knapp verpasst

Die Spreu ist weg, der Weizen bleibt. Könnte man meinen. Doch im Klima-Achtelfinale sind die meisten Spiele langweilig eindeutig. Oder umgekehrt. Haushoch gewinnt Frankreich gegen Portugal: Kürzere Fahrzeit, weniger Umstiege zum Stadion in Leipzig und damit ein größerer Anreiz den Zug zu nehmen. Richtig knapp wird es nur bei Kroatien gegen Ungarn. Die Strecke nach Köln ist für beide ähnlich. Einzig die Menge an Zugverbindungen lässt Ungarn am Ende als Sieger dastehen.

Wie würde das EM_Viertelfinale aussehen, wenn wir nach der Zuganbindung gehen?
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Ganz anders ist das im Viertelfinale. Hier liegen alle eng beieinander. Vor allem die Schweiz und England bieten sich einen erbitterten Kampf um Fahrt- und Umstiegszeiten. Es geht in die Verlängerung. Die Anzahl der Zugverbindungen gibt am Ende auch hier den Ausschlag: Mehr Treffer landet die Schweiz.

Grafiken zu den voraussichtlichen Klimabilanzen der UEFA Euro 2024 und dazu, wie die EM verlaufen müsste, wenn wir aufs Klima achten
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So weit zu kommen und dann am Ende auf Deutschland zu treffen, ist natürlich fies. Denn als Gastland spielt es in einer anderen Liga (das Ökoinstitut schätzt durchschnittlich 160 km pro Fan und Strecke). Insofern hat die Niederlande einfach nur Pech.

Spannend ist im Halbfinale also nur das Match Schweiz gegen Belgien. Oder auch nicht, denn von Belgien aus kommt man deutlich leichter mit dem Zug nach Dortmund. Klarer Standortvorteil.

Und damit haben wir unser KLIMA-FINALE:

Deutschland trifft auf Belgien.

Die Verbindung allein reicht nicht aus

Natürlich ist der reine Blick auf die Zugverbindungen zu einfach gedacht. Zum einen gibt es auch die Möglichkeit Fernbusse zu nutzen, für die es allerdings offiziell keine Vergünstigungen gibt.

Zum anderen sind natürlich nicht alle internationalen Fans auch aus dem Land, das spielt. Allein aus den USA, Kanada, China und Mexiko kamen zahlreiche Ticketbewerbungen. Alles Länder, die fürs Klima eigentlich direkt ganz auf die EM vor Ort verzichten müssten. Es gibt allerdings zumindest für jede Spielphase bestimmte Ticket-Kontingente, die nur den Fans der jeweiligen Mannschaften vorbehalten sind.

Selbst dann hat aber jeder das gute Recht, selbst zu entscheiden, wie er an- und abreist. Soll heißen, am Ende hängt es daran, ein Bewusstsein für Klimafragen zu entwickeln. Dass so ein großer Verband wie die UEFA bei so einem großen Event übers Klima spricht, hilft in jedem Fall dabei. Selbst wenn es am Ende doch nur Greenwashing sein sollte.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 14. Juni 2024 | 08:30 Uhr

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