Leipziger Studie mit Magdeburger Beteiligung Wie stark haben Menschen in der Steinzeit die Natur verändert?
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01. Oktober 2021, 12:00 Uhr
Bisher ging man davon aus, dass schon die Steinzeitmenschen ihre Umgebung beeinflusst haben. Daten, die an der Weißen Elster bei Leipzig gewonnen wurden, deuten nun darauf hin, dass diese Annahme nicht stimmen könnte.
Die Forschenden von der Uni Leipzig um Prof. Christoph Zielhofer untersuchten für ihre Studie den sogenannten Auelehm an der Weißen Elster in Pegau südlich von Leipzig. Dabei handelt es sich um Flussablagerungen, die bisher als das Ergebnis menschlicher Aktivitäten angesehen wurden – weil der Boden an den Flüssen nach Rodungen durch die Menschen teilweise weggespült wurde. In Mitteleuropa gilt der Auelehm daher als Indiz für einen menschlichen Einfluss auf die Umwelt. "Internationale Berühmtheit in der Forschung hat der Auelehm der Weißen Elster. Er gilt bislang als einer der ältesten Auelehme überhaupt", erklärt Prof. Zielhofer.
Weitere Diskussionen dürften folgen
Doch die Resultate von Grabungen an dem Fluss – an denen auch die Uni Magdeburg und weitere Hochschulen beteiligt waren – ziehen diese Annahme nun in Zweifel. Laut Prof. Zielhofer könnte der Auelehm nämlich von den damals bewaldeten Oberläufen der Weißen Elster stammen, statt von den Gebieten, die von während der Jungsteinzeit gerodet wurden. Ein abschließender Beweis dafür stehe aber noch aus.
Zielhofers Leipziger Kollege Prof. Ulrich Veit betont ebenfalls, dass man zwar überzeugende Daten habe, diese aber im Kontrast zum bisherigen Forschungsstand stünden: "Es wird auch in der Archäologie weitere Diskussionen über diese Frage geben, davon müssen wir aktuell ausgehen."
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