Squash spielende Frauen
Für manche eine Überraschung: Squash als gesündeste Sportart. Bildrechte: imago images / Panthermedia

Fitness Welche Sportart ist die gesündeste?

29. November 2019, 16:22 Uhr

150 Minuten Sport sollte ein Erwachsener pro Woche treiben - das ist die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Zugegeben: Jetzt, in der düsteren Jahreszeit, fällt es schwerer sich aufzuraffen. Erst recht, wenn man noch nicht weiß, mit welcher Sportart man fit werden möchte. Deshalb haben wir nachgefragt: Welche Sportart ist die gesündeste? Das Ergebnis ist überraschend.

In den USA gilt ganz klar eine Sportart als gesündeste: Squash! Als Kriterium war dafür entscheidend, wie wohl man sich dabei fühlt. In dieser Kategorie schlug die Racketsportart in der Hitliste des Magazines "Forbes" selbst Rudern und Klettern aus dem Rennen. Auch Jonas Priebe, Jurastudent aus Leipzig, hat Squash für sich entdeckt.

Ich hab schon richtig viel ausprobiert: Tennis, Judo, Fußball. Nichts hat mich so begeistert wie Squash, bei keiner anderen Sportart war ich so intensiv dabei.

Jonas Priebe, Jurastudent
Ein Mann in einem Fitnessstudio 5 min
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5 min

MDR FERNSEHEN Di 03.12.2019 14:00Uhr 04:55 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/GesunderSport100.html

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Er liebt die rasanten Ballwechsel, die präzisen Schläge und die ausgefeilte Lauftechnik auf engstem Raum. Liegt hier nicht ein besonders hohes Verletzungsrisiko? Kann Squash überhaupt die gesündeste Sportart sein? Dass sie den Sportler zumindest besonders fordert, bestätigt Anna Lina Rahlf, die sich als Sportwissenschaftlerin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena damit beschäftigt, wie sich Sport auf unseren Körper auswirkt und wie sich Verletzungen vermeiden lassen.

Bei Squash bewegen wir uns auf einem kleinen Spielfeld, dadurch wird weniger die Ausdauer, eher die Kraftausdauer trainiert. Wir jagen quasi dem Ball hinterher, dadurch machen wir viele Ausfallschritte müssen den Arm weit nach oben strecken, sind also auch in der Beweglichkeit gefordert.

Anna Lina Rahlf, Sportwissenschaftlerin, Uni Jena

Im Gegensatz zu Handball und Fußball, bei denen das Spielfeld deutlich größer ist und daher mehr Ausdauer gefordert ist, so Rahlf. Die Verletzungsgefahr schätzt sie für Squash als eher gering ein - trotz der schnellen Start-Stopp-Bewegungen. Bei allen Schlägersportarten käme es zu deutlich weniger Verletzungen als bei Mannschaftssportarten wie Fußball, Rugby und insbesondere Eishockey. Generell gilt: Je geübter man ist, je kontrollierter die Schritte, desto geringer die Gefahr, Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke zu sehr zu belasten.

Rückschlagsportarten vor Schwimmen und Gymnastik

Eine britsche Studie hatte bereits vor zwei Jahren Squash und andere "Rückschlagsportarten" als besonders gesundheitsfördernd herausgestellt. Untersuchungen zur Lebensdauer und der sportlichen Betätigung von über 80.000 Personen hatten gezeigt, dass Squash, Tennis und Co. den besten Effekt auf Lebensalter und gegen Herz-Kreislauferkrankungen hatten - deutlich vor Schwimmen oder Aerobic.

Link zur Studie

Die Studie unter dem Titel "Associations of specific types of sports and exercise with all-cause and cardiovascular-disease mortality: a cohort study of 80 306 British adults" ist im British Journal of Sports Medicine erschienen.

Bei Radfahren, Jogging oder Fußball konnten die Forscher keinen Nutzen für ein längeres Leben feststellen. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein, etwa, dass einige der Sportarten nur in jüngerem Alter oder nur saisonal ausgeübt werden. Allerdings, so die Einschränkung der Forscher, war es nur eine Beabochtungsstudie mit Material aus Fragebögen. Bessere Ergebnisse erhält man durch direkte Untersuchungen. Und andere Studien dazu zeigen auch für andere Sportarten die positiven Effekte. Und eins steht fest: Jede Sportart ist besser als Nichtstun.

12 Millionen Deutsche regelmäßig aktiv

Und da gibt es in Deutschland noch Reserven. Laut dem Statistik-Portal Statista sind nur annähernd zwölf Millionen Menschen mehrmals wöchentlich sportlich unterwegs. Wer die Couch-Potato-Fraktion verlassen und körperliche Aktivität in seinen Alltag integrieren möchte, sollte vor allem eines beachten, sagt Sportwissenschaftlerin Anna Lina Rahlf: "Die größte Voraussetzung ist eigentlich, dass man Spaß und Freude an der Sache hat und dementsprechend sollte man sich seine Sportart auch aussuchen, sodass man regelmäßig hingeht, sie das ganze Jahr betreibt und dadurch eben die gesundheitlichen Vorteile auch komplett ausschöpfen kann."

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 03. Dezember 2019 | 11:10 Uhr

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