Schwangerschaftstest Salignostic
Schwangerschaftstest in angenehmer Umgebung. So zumindest das Werbeversprechen von Salignostics. Bildrechte: Salignostic

Entwicklung aus Israel Schwanger? Ein einfacher Speichel-Test verrät es

15. November 2021, 12:52 Uhr

Urin, der uralte Schwangerschafts-Verräter, kriegt Konkurrenz: Speichel! Denn auch im Speichel lässt sich ein spezielles Hormon nachweisen, das eine Schwangerschaft verrät. Eine Firma aus Israel hat den Test entwickelt.

Couch statt Klo: Eine israelische Firma hat einen Test entwickelt, der eine Schwangerschaft im Speichel anzeigt. Dabei wird das Hormon Beta-HCG (Beta-Humanes Choriogonadotropin) nachgewiesen, das der Körper nur im Fall einer Schwangerschaft produziert. Nach Angaben der Firma entdeckt der Test das Hormon in der Spucke schon am ersten Tag nach Ausbleiben der Regelblutung.

Dafür muss ein saugfähiger Stick erst in den Mund und dann in einen schmalen Testbehälter gesteckt werden. Nach wenigen Minuten zeigt sich auf auf einer Anzeige ein Streifen für nicht schwanger und zwei Streifen für schwanger. Nach Angaben des Herstellers Salignostics aus Israel liegt die Diagnosesicherheit für Schwangerschaften bei 95 Prozent, und bei Nichtschwangerschaften bei 97 Prozent. Damit wäre der Test ähnlich sicher wie Urin-Tests. Die Firma hat auch einen in der EU zugelassenen Covid-Spucktest entwickelt und ihre jüngste Erfindung auf der Medizinmesse Mediaca 2021 in Düsseldorf vorgestellt. Der Speichel-Test kann nach Herstellerangaben vom ersten Tag einer ausgebliebenen Periode an verwendet werden. Er soll ähnlich teuer sein wie herkömmliche Urintests.

Speichel, die unterschätzte Substanz

Das Potential von Speichel als Diagnosehelfer wird auch in Deutschland untersucht, zum Beispiel in Würzburg. Eine Forschungsgruppe arbeitet hier seit 2017 an einem Kaugummi, der Krankheiten nachweist. Das Prinzip dabei: Enthält der Speichel bestimmt Bakterien, löst sich aus dem Kaugummi ein spezieller Bitterstoff. Der Geschmack signalisiert dann, Achtung, Entzündung! Bislang existiert nur ein Test für Menschen mit Zahnimplantaten, der bakterielle Infektionen im Mund nachweist, die man sonst zu spät erkennen würde, die sogenannte Peri-Implantitis, bei der Zahnfleisch oder Knochen angegriffen sind, ohne dass es die Implantierten merken. Die Forschungsgruppe will solche Tests auch für andere Krankheiten entwickeln wie Mandelentzündung, Scharlach oder Infuenza, bzw. sämtliche Krankheiten, bei denen sich Erreger im Speichel nachweisen lassen. Sie sollen keine Diagnose ersetzen, aber zum Beispiel als Hilfsmittel bei der Vorsorge funktionieren.

(lfw)

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