Klimawandel Schlafmangel mindert die Wirksamkeit von Impfungen
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16. März 2023, 14:52 Uhr
Menschen, die im Zeitraum ihrer Impfung weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht haben, zeigen nur eine verminderte Antikörperreaktion. Dies deutet darauf hin, dass ausreichend Schlaf vor einer Impfung eine einfache Möglichkeit sein könnte, die Wirksamkeit von Impfstoffen zu verbessern. Das ist das Ergebnis einer Meta-Analyse von Forschern der University of Chicago und des französischen Nationalen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm).
Die Arbeit baut ursprünglich auf einer Studie von Mitgliedern des Forscherteams aus dem Jahr 2002 auf. Diese zeigte, dass Schlafmangel die Antikörperreaktion von Grippe-Geimpften deutlich verringerte. So sank der Antikörperspiegel zehn Tage nach der Impfung auf etwa die Hälfte. Während des Corona-Lockdowns wurde die Idee geboren, sieben Einzelstudien zu der Thematik in einer Meta-Studie zusammenzufassen, die den Einfluss der Schlafdauer auf die Impfung gegen Viruserkrankungen wie Influenza und Hepatitis untersuchten. Dabei wurde die negative Auswirkung von unzureichendem Schlaf auf die Antikörperzahl bestätigt.
Die Forscher vermuten, dass der Zusammenhang zwischen Schlaf und Impfstoffwirksamkeit ein großes Problem für Menschen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten sein wie etwa Schichtarbeiter sein könnte. Die Forscher schätzen, dass die Auswirkungen von unzureichendem Schlaf auf die Impfstoffreaktion zwei Monaten abnehmender Antikörper nach der Impfung entsprechen würden. Diese gelte sowohl für den Atemwegsvirus Influenza als auch Hepatitis, die die Leber betrifft. Dies deute darauf hin, dass sich dieser Effekt auf alle Arten von Viren erstrecken könnte, einschließlich Coronaviren wie SARS-CoV-2.