Raumfahrt Warum sich ein Blick auf die ISS jetzt besonders lohnt
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18. Mai 2020, 15:21 Uhr
Regelmäßig taucht sie am Abend- oder Morgenhimmel auf: die ISS. Doch in diesen Maitagen lohnt sich der Blick auf die Internationale Raumstation besonders. Denn sie bekommt Besuch. Mit dem ersten bemannten kommerziellen Flug.
Commercial Crew Programm, so heißt das Projekt der USA, dass am 27. Mai wieder NASA-Astronauten mit einer US-Rakete vom Boden der USA zur Internationalen Raumstation ISS bringen soll. Commercial, weil es ein Projekt der Firma SpaceX von Elon Musk ist. In unserem Weltraumkalender erfahren Sie alles über die Mission.
Und bis zum Start bleibt Ihnen die ISS als Abendstern. Denn in den letzten Maitagen ist die Station wieder besonders gut zu sehen, wenn sie von der untergegangenen Sonne angestrahlt mit 27.660 km/h – das sind 7.666 Meter pro Sekunde - über den Himmel jagt. Die sichtbare Helligkeit beträgt dabei aktuell bis zu minus 3,7 mag, was die ISS zu einem der hellsten Objekte am Himmel macht.
Morgen oder am Donnerstag zum Beispiel können Sie die ISS vor Mitternacht sogar zwei Mal sehen. Die Zeiten beziehen sich auf Halle/Saale. Auf der Nasa ISS-Spotting-Seite kann jeder die sichtbaren Überflüge für seinen Ort ermitteln. Die ISS kommt immer aus westlicher Richtung – also von da, wo vorher die Sonne untergegangen ist. Der erste Wert hier gibt die Höhe über dem Horizont an, wenn die Station das erste Mal zu sehen ist. Der andere Wert zeigt an, wie hoch die ISS über uns fliegt. Sie müssen also den Kopf ein wenig in den Nacken legen, wenn Sie direkt über Mitteldeutschland fliegt.
18. Mai 23:05 Uhr Höhe 10° Westsüdwest, max. 74°
19. Mai 22:17 Uhr Höhe 10° Westsüdwest, max. 61°
19. Mai 23:54 Uhr Höhe 10° West, max. 85°
20. Mai 23:06 Uhr Höhe 10° West, max. 86°
21. Mai 22:18 Uhr Höhe 10° West, max. 86°
21. Mai 23:55 Uhr Höhe 10° West, max. 83°
22. Mai 23:07 Uhr Höhe 10° West, max. 88°
23. Mai 22:20 Uhr Höhe 10° West, max 85°
23. Mai 23:56 Uhr Höhe 10° West, max. 55°
24. Mai 23:09 Uhr Höhe 10° West, max. 70°
Und wenn Sie nach oben schauen, dann denken Sie auch an die Besatzung in der Raumstation, die vielleicht zurückschaut. So wie NASA Astronautin Jessica Meir, die Flugingenieurin dieser 62. Expedition, auf diesem Bild aus der Aussichtskuppel der Station. Da an Bord der ISS die UTC, die koordinierte Weltzeit gilt, sind die Astronauten auch noch wach, wenn wir nach oben schauen. Denn UTC liegt zwei Stunden nach unserer Zeit. Wenn es bei uns 22 Uhr ist, ist es also an Bord der ISS 20 Uhr.
gp
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