Explosion im Weltall? TV-Satellit unkontrollierbar: Alarmstufe Rot im Orbit
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24. Januar 2020, 13:48 Uhr
Ein US-amerikanischer Satellit droht zu explodieren. Das könnte eine katastrophale Kettenreaktion auslösen und würde noch mehr Weltraumschrott erzeugen. Verursacher ist die Batteriezelle von Spaceway-1, einem Fernseh-Satelliten von DirectTV. Bis 25. Februar muss das Problem gelöst sein, dann tritt der Satellit in den Erdschatten ein.
DirectTV ist ein Pay-TV Anbieter, der Millionen Kunden in den USA, Lateinamerika und der Karibik bedient. Derzeit befinden sich 15 seiner TV-Satelliten im Einsatz. Sie alle kreisen in der geostationären Erd-Umlaufbahn. Anders als bei der Internationalen Raumstation ISS, die sich in 400 Kilometer Höhe befindet, kreisen geostationäre Satelliten in rund 35.800 bis 42.200 Kilometer Entfernung um unseren blauen Planeten.
Was ist los mit Spaceway-1?
Der Spaceway-1-Satellit gehört zu den größten kommerziellen Kommunikationssatelliten. Mit seinen sechs Tonnen Gewicht ist es ein wahrer Koloss. Doch was hat Masse zu sagen, wenn die Batterie schwächelt? Bereits im Dezember kam es zu einem unbekannten Problem, dass für "erhebliche und irreversible thermische Schäden“ an der Batterie verantwortlich war, wie DirectTV in einer Meldung am 19. Januar mitteilte.
Das Problem: Wenn die Batteriezellen nicht isoliert werden können, kann es beim Aufladen zu einer Explosion kommen. Aus Sicherheitsgründen wurde der Spaceway-1 abgeschaltet. Seitdem wird er direkt über die Solarmodule mit Strom versorgt.
Gefahr in Verzug
Doch diese Versorgung ist nur eine Zwischenlösung. Im Februar wird der Satellit den Erdschatten durchqueren und kann sich nicht mehr durch Sonnenenergie versorgen. Zwangsläufig fällt die Batterie aus und die Kontrolle über Spaceway-1 würde verloren gehen. Ohne Steuermöglichkeiten sind Kollisionen nicht auszuschließen.
Für DirectTV ist klar: "Das Risiko eines katastrophalen Batterieausfalls macht es dringend erforderlich, dass Spaceway-1 vor Beginn der Eclipse-Saison am 25. Februar vollständig aus der Umlaufbahn gebracht und außer Betrieb genommen wird.“ Dafür soll der Satellit in die sogenannte Friedhofsumlaufbahn gebracht werden. Eine Umlaufbahn, die sich 300 Kilometer oberhalb des geostationären Orbits befindet und auf der ausrangierte Satelliten geparkt werden.
Es gibt aber noch ein Problem: An Bord des Satelliten befinden sich noch 73 Kilogramm Treibstoff. Selbst wenn Spaceway-1 auf dem Friedhof liegt, kann dieser Satellit mit anderen ausrangierten Objekten zusammenstoßen. Der Treibstoff könnte sich dabei entzünden und es würde zu einer Explosion kommen. Unter normalen Umständen, hätte man den Treibstoff bereits zwei bis drei Monate vor dem Übergang in den orbitalen Friedhof ins Weltall abgelassen. Nun bleibt dem Betreiber ein Monat übrig um einen sicheren Übergang zum Reich des Schrottes einzuleiten.
Rettung in Sicht?
Der Tod von Spaceway-1 ist unvermeidlich. Doch in Zukunft könnten solche Probleme der Vergangenheit angehören. Warum dies so ist und was ein Satelliten-Doktor damit zu tun hat, lesen Sie im MDR Wissen Weltraumkalender.
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