ExoMars startet erst 2022 Corona-Virus: Marsreise um zwei Jahre verschoben
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13. März 2020, 15:22 Uhr
Die europäische Raumfahrtorganisation ESA und die russische Roskosmos planen zusammen die Mars-Mission ExoMars. Der Launch sollte im Juli 2020 erfolgen. Doch der Aufbruch zum Mars muss jetzt auf Herbst 2022 verschoben werden. Grund sind auch die Vorsichtmaßnahmen gegenüber Corona.
Eigentlich sollte der Sommer 2020 das Mars-Jahr für Raumfahrtorganisationen werden. Die US-Raumfahrtbehörde NASA plant ihre Mars-Mission, genauso wie die chinesische Raumfahrtagentur CNSA. Ein weiterer Player, der in der breiten Öffentlichkeit eher untergeht, ist vermutlich ebenfalls dabei: Die UAE Space Agency der Vereinten Arabischen Emirate. Und auch ESA und Roskosmos wollten gemeinsam in diesem Juli ihren Rover zum Mars schicken.
Nun hat die europäisch-russische Kooperation entschieden, dass sie mehr Zeit für die Tests ihrer Raumfahrzeuge brauchen. ExoMars soll nämlich nach Spuren von Leben auf dem roten Planeten suchen, um die Geschichte des Marswassers besser verstehen zu können. An Bord des ExoMars-Rover Rosalind Franklin – benannt nach der berühmten Biologin, die für die Entdeckung des Aufbaus der DNA-Struktur bekannt ist – befindet sich ein Bohrer, der in eine Tiefe von bis zu zwei Metern eindringen soll.
Einigung nach dem Sondertreffen
Bei einem Sondertreffen am 12. März 2020 haben sich die Generaldirektoren der ESA, Jan Wörner, und von Roskosmos, Dmitry Rogozin, für eine Verschiebung des Launch entschieden. Zum einen müssen einzelne Komponenten noch ausführlich getestet werden. Zum anderen beeinträchtigt die allgemeine Verschärfung der Situation in Europa aufgrund der Corona-Pandemie die letzte Testphase von ExoMars.
Rogozin ist sich sicher: "Wir haben eine schwierige, aber gut abgewogene Entscheidung getroffen, den Start auf 2022 zu verschieben. Dies ist in erster Linie auf die Notwendigkeit zurückzuführen, die Robustheit aller ExoMars-Systeme sowie die Umstände höherer Gewalt im Zusammenhang mit der Verschärfung der epidemiologischen Situation in Europa zu maximieren. Unsere Experten haben praktisch keine Möglichkeit, Reisen in Partnerindustrien fortzusetzen."
Auch Wörner bestätigt das: "Wir wollen uns zu 100 Prozent sicher sein, dass die Mission erfolgreich verläuft. Wir können uns keine Fehlerquote erlauben. Weitere Überprüfungsaktivitäten sorgen für eine sichere Reise und die besten wissenschaftlichen Ergebnisse auf dem Mars."
Neues Zeitfenster beginnt 2022
Da sich Erde und Mars nur rund alle zwei Jahre in einem kurzen und somit perfekten Abstand für eine Reise befinden, verschiebt sich der Launch von ExoMars auf 2022. Zwischen August und Oktober wird der Mars unserem Heimatplaneten am nächsten stehen. Dann möchten Roskosmos und ESA gemeinsam ExoMars starten.
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