Physik Erfolg für DART-Mission: Nasa lenkt Asteroiden in neue Umlaufbahn
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12. Oktober 2022, 16:13 Uhr
Billard im Weltraum geglückt: Nasa-Forscher haben eine Sonde in einen Asteroiden gelenkt und dadurch dessen Umlaufbahn verändert. Missionen wie DART sollen eine Blaupause liefern für die Abwehr gefährlicher Weltraumkörper.
Das Newtonsche Trägheitsgesetz hat Bestand – auch im Fall von stadiongroßen Asteroiden, die von Menschen nach dem Prinzip einer Billard-Kugel mit einer Sonde angestoßen werden. So könnte man die Ergebnisse der Nasa-Mission DART (Double Asteroid Redirection Test) kurz zusammenfassen. Die US-Weltraumbehörde hatte gestern festgestellt, dass es ihren Ingenieuren erfolgreich gelungen ist, die Umlaufbahn eines Asteroiden wie gewünscht zu verändern durch den gezielten Einschlag einer dafür gebauten Sonde.
Ziel: Abwehr von bedrohlichen Asteroiden
Ziel des DART-Experiments war es, Methoden zu testen, wie wir die Erde im Notfall vor einem heranrasenden Planetenkiller schützen können. Denn sehr große Felsbrocken aus dem Weltraum können das gesamte Ökosystem der Erde grundlegend verändern. Das zeigt der etwa 15 Kilometer breite Asteroid, dessen Einschlag in Mexiko vor 66 Millionen Jahren das Zeitalter der Dinosaurier beendet hat.
Um einen herannahenden Asteroiden abzuwehren, muss seine Flugbahn verändert werden. Wie das gelingen kann, wollte die Nasa an dem Doppelasteroiden-System Didymos und Dimorphos testen. Der kleinere Dimorphos mit einem Durchmesser von 170 Metern kreist um den größeren Didymos, dessen Durchmesser etwa 800 Meter misst. Die Ende November 2021 gestartete DART-Sonde (die selbst etwa die Größe eines Getränkeautomaten hat) sollte also Dimorphos direkt treffen und so seine Umlaufbahn um den größeren Körper verändern. Und das ist nun tatsächlich gelungen.
Nach Einschlag auf Dimorphos: Dart beschleunigt Umlaufbahn um 30 Minuten
Wie die Nasa am Dienstag mitteilte, hat der Einschlag der Sonde am 26. September die Umlaufbahn von Dimorphos tatsächlich leicht beschleunigt. Die Umlaufdauer konnte von 11:55 Stunden auf 11:23 Stunden verkürzt werden, eine Zeitersparnis von mehr als 30 Minuten. Dafür war die Sonde mit einer Geschwindigkeit von 22.500 Kilometern pro Stunde auf den Asteroiden eingeschlagen.
"Diese Mission zeigt, dass die Nasa versucht, auf alles vorbereitet zu sein, was das Universum uns entgegenwirft. Die Nasa hat bewiesen, dass wir die Verteidigung des Planeten ernst nehmen", sagte der Nasa-Chef Bill Nelson.
In den kommenden Wochen wollen die Astronomen nun herausfinden, welche weiteren Folgen der Einschlag der Sonde hatte, ob sich zum Beispiel Trümmer vom Asteroiden gelöst haben und in welche Richtung diese gegebenenfalls fliegen.
(ens/dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Oktober 2022 | 21:00 Uhr
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