Behandlung bei Infektionen Mehr Gene als gedacht machen Bakterien resistent gegen Antibiotika
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16. Juni 2023, 13:32 Uhr
In der Umwelt gibt es weit mehr Gene als man bisher wusste, die Bakterien resistent gegen Antibiotika machen. Das zeigt eine neue Studie der Chalmers University of Technology und der Universität Göteborg in Schweden. Sollten diese sich ausbreiten, ist dem Forschungsteam zufolge damit zu rechnen, dass es dadurch noch schwieriger wird, bakterielle Infektionen erfolgreich mit Antibiotika zu behandeln.
Antibiotikaresistenzen sind der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge eine der größten Bedrohungen weltweit überhaupt. Mithilfe von Antibiotika werden Krankheiten wie Lungenentzündung, Tuberkulose oder Harnwegsinfekte bekämpft genau wie Infektionen. Jährlich sterben etwa 700.000 Menschen an Infektionen, die von antibiotikaresistenten Bakterien verursacht werden.
In der Studie wurden 630 Milliarden DNA-Sequenzen von Bakterien aus unterschiedlichsten Umgebungen untersucht. Dabei wurden die resistenz-verursachenden Gene in und auf Menschen, im Boden und in Kläranlagen gefunden. Resistenzgene in Bakterien, die auf und in Menschen und in der Umwelt leben, kommen laut Studienergebnis zehnmal häufiger vor als man bislang wusste. Und: 75 Prozent der Resistenzgene in Bakterien bei Menschen waren bislang nicht einmal bekannt. Das Forschungsteam hofft, dass die neue Methode, mit der man den neuen Resistenzgenen auf die Spur gekommen ist, dabei hilft, sie auf krankmachenden Bakterien zu entdecken und dann ein Monitoring für resistente Bakterien zu entwickeln.
Die komplette Studie, "Latent antibiotic resistance genes are abundant, diverse, and mobile in human, animal, and environmental microbiomes" lesen Sie hier im Original.