Schlafforschung Schlafdauer: Heiß umstritten in der Forschung
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19. Dezember 2019, 15:32 Uhr
Schlafen kann gesund sein, aber man kann es auch übertreiben, und das ist dann riskant für die Gesundheit. Eine Studie aus China warnt vor mehr als neun Stunden Schlaf. So viel erhöht nämlich das Schlaganfallrisiko.
Auch schon den Mittagsschlaf überdehnt und sich dann durch den Nachmittag gequält? Oder nach einem ewig langen Sonntagsausschlafen festgestellt: Gesund fühlt sich anders an. Obwohl das eben auch nur so ein Gefühl ist, ist da indirekt was dran. Nicht umsonst gibt es so viele Forschungen über die optimale Schlafdauer.
So auch eine neue Studie aus China, deren Fazit lautet: Wer länger als neun Stunden nachts schläft oder das Nickerchen am Nachmittag über 90 Minuten ausdehnt, tut sich nix Gutes. Im Gegenteil, so lange Nickerchen erhöhten das Schlaganfallrisiko, heißt es jetzt im Fachmagazin "Neurology". 1,5 Stunden Siesta und länger erhöhen das Schlaganfallrisiko um 25 Prozent, verglichen mit dem Risiko beim halbstündigen Mittagsnickerchen. Keinen Unterschied dagegen gibt es zwischen Menschen ohne regelmäßigen Mittagsschlaf oder einem kurzen, zwischen einer und 31 Minuten.
Schlaganfall wegen viel Schlaf?
Woran könnte das erhöhte Schlaganfallrisiko liegt? Das weiß auch Studienautor Xiaomin Zhan, Wissenschaftler an der Huazhong University of Science and Technology in Wuhan, noch nicht im Detail. Dazu brauche es noch mehr Forschungen, sagt er. Möglich sei, dass langes Schlafen und lange Nickerchen auf einen generell inaktiven Lebensstil deuten, der auch mit erhöhtem Schlaganfallrisiko einhergehe. Für seine Kohortenstudie hat er die Gesundheitsdaten von 31.750 Menschen und deren Angaben über ihre Schlafgewohnheiten erfasst und ausgewertet. Die Teilnehmenden waren durchschnittlich 62 Jahre, ohne vorherige gravierende Gesundheitsprobleme oder Schlaganfall-Diagnosen. Sechs Jahre lang wurden ihre Nickerchen und sonstigen Schlafgewohnheiten registriert - und in der Zeit insgesamt 1.557 Schlaganfälle .
Das richtige Rezept für die "gesunde" Schlafdauer
Über die richtige Schlafdauer wird seit Jahren viel geforscht und viel gestritten. Die jüngsten Funde, die Zhan jetzt vorgelegt hat, ähneln dem überwiegenden Tenor der Schlafforschung: Die Dosis macht das Gift und im Falle der Schlafdauer gibt es offenbar auch ein zu viel, wie beispielsweise eine Überblicksstudie mit Daten von 116.000 Menschen aus sieben Regionen weltweit im Dezember 2018 gezeigt hatte: Demnach leben Menschen mit der empfohlenen Schlafdauer von fünf bis acht Stunden mit einem fünf-prozentigen Risiko, Herzkreislauferkrankungen zu entwickeln. Bei einer Schlafdauer zwischen neun und zehn Stunden pro Tag erhöhte sich das Risiko dafür auf 17 Prozent und bei mehr als zehn Stunden Schlaf um 41 Prozent.
So lange die Forschung kein Universal-Rezept hat für die perfekte Schlafdauer, verlassen wir uns auf das, was jeder von uns hat: Die eigene innere Uhr und die ist exakt auf uns abgestimmt.
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