Eine Frau zeigt ihren Unterarm
In Deutschland leiden rund zwei Millionen Menschen an Schuppenflechte. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Wissen-News Geringe Stressresistenz in der Jugend erhöht Risiko für spätere Schuppenflechte

23. Mai 2024, 15:27 Uhr

Eine umfangreiche Studie aus Schweden hat ergeben, dass bei Jugendlichen, die schlecht mit Stress umgehen können, die Wahrscheinlichkeit für eine spätere Schuppenflechte erhöht ist. Das hat Folgen für die Behandlung.

Für die Untersuchung der Uni Göteborg wurden die Daten von insgesamt 1,6 Millionen schwedischen Männern analysiert, die zwischen 1968 und 2005 ihren Militärdienst leisteten. Während der Rekrutierung wurden diese Männer psychologisch untersucht, was für die Studie sehr nützlich war, da die späteren Soldaten so in drei Gruppen je nach ihrer Stressresistenz eingeteilt werden konnten. Diese Informationen wurden mit Daten aus dem nationalen Patientenregister Schwedens zu Schuppenflechte (Psoriasis) sowie psoriatischer Arthritis verknüpft. Dabei zeigte sich, dass eine geringe Stressresistenz mit einer um 31 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit verbunden ist, an Psoriasis zu erkranken.

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Die Illustration zeigt eine junge Frau mit dunklen Haaren, einer Halskette und einem gelben Shirt. 34 min
Bildrechte: MDR/Jessica Brautzsch

MDR Fr 23.09.2022 12:00Uhr 33:42 min

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Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Auch Rauchen ein Risikofaktor für Schuppenflechte

Auch die besonders schweren Fällen von Schuppenflechte korrelierten klar mit einer geringen Stressresistenz. Bei den wegen ihrer Psorias stationär aufgenommenen Patienten war die Wahrscheinlichkeit, dass sie vorher nur schlecht mit Stress umgehen konnten, sogar um 79 Prozent erhöht. "Wir konnten zeigen, dass eine geringe Stressresistenz in der Jugend zumindest für Männer einen Risikofaktor für eine spätere Schuppenflechte darstellt", erklärt die Studienautorin Marta Laskowski. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen mit Psoriasis eine ererbte psychologische Hypersensibilität haben. Darum ist es wichtig, dass die behandelnden Ärzte sich auch um den mentalen Zustand von Psoriasis-Patienten im Blick haben."

Die Studienautoren suchten zudem nach weiteren Risikofaktoren für Schuppenflechte wie einem erhöhten Body-Mass-Index oder sozioökonomische Faktoren. Diese ließen sich aber nicht bestätigen, einzig für das Rauchen gab es eine indirekte Bestätigung. Eine Schwäche der Studie liegt zudem darin, dass die Stressresistenz nur zu einem bestimmten Zeitpunkt, nämlich während der Musterung im Alter von rund 18 Jahren untersucht wurde. "Die Stressresistenz kann sich im Leben wandeln", betont Laskowski. "Wir konnten leider diesen Wandel nicht analysieren."

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 16. März 2024 | 15:30 Uhr

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