Ein Obdachloser schiebt einen Einkaufswagen mit Habseligkeiten
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Wissen-News Experiment: Bedingungslose Geldzahlungen verringerten Obdachlosigkeit schnell und unbürokratisch

01. September 2023, 17:03 Uhr

Bei einem Experiment in Kanada erhielten Obdachlose unbürokratisch Geld - und gaben diese Summe in erste Linie dafür aus, sich eine Wohung zu suchen. Die öffentliche Hand konnte so Sozialleistungen sparen.

Für das Experiment bekam eine Gruppe von 50 Obdachlosen in der westkanadischen Stadt Vancouver eine Einmalzahlung in Höhe von 7.500 Kanadischen Dollar (rund 5.000 Euro), während eine Kontrollgruppe von 65 Wohnsitzlosen diese Summe nicht erhielt. Das Geld wurde ohne Bedingungen ausgezahlt, um die Effekte zu untersuchen.

Im Ergebnis zeigte sich nach einem Jahr, dass die Empfänger der 7.500 Dollar weniger Tage obdachlos gewesen waren und dazu auch ihre Ersparnisse erhöht hatten. Dazu war der Anteil des Geldes, das für Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten ausgegeben wurde, relativ gering. Insgesamt sanken die gesamten sozialen Aufwendungen pro Person sogar, da viele Leistungen und Betreuungsangebote eingespart werden konnten, die Wohnungslose sonst benötigen.

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass fehlende finanzielle Mittel ein häufiger Grund für Obdachlosigkeit sind. Aus verschiedenen Gründen werden direkte Geldtransfers aber nur selten als eine Lösung für dieses Problem angesehen. Die Untersuchung zeigt auf, dass dies in Zukunft von der Politik aber durchaus in Betracht gezogen werden sollte - besonders für marginalisierte Gruppen.

Links/Studien

Die Studie "Unconditional cash transfers reduce homelessness" wurde im Fachjournal "PNAS" veröffentlicht.

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