Mars-Mission Perseverance schickt Nahaufnahmen vom Mars-Gestein
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11. März 2021, 15:31 Uhr
Die SuperCam des Mars-Rovers Perseverance hat ihre Arbeit erfolgreich aufgenommen und erste Daten zur Erde geschickt. Die NASA veröffentlichte hochauflösende Nahaufnahmen von Mars-Gestein. Und das Instrument hat auch wieder Töne eingefangen: Die Geräusche eines Lasers, mit dessen Hilfe die Forschenden herausfinden wollen, woraus das Gestein genau besteht.
Der Perseverance-Rover hat erneut faszinierende Bilder vom roten Planeten geschickt. Dieses Mal muten die rundlichen Aufnahmen, die die NASA veröffentlicht hat, auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich an. Sie zeigen Mars-Gestein in der Nahaufnahme und mit hoher Auflösung. Geschossen hat die Bilder das Instrument SuperCam des Mars-Rovers.
Rover auf der Suche
Mit der SuperCam können kleinste Bereiche des Gesteins analysiert werden. Während dieser Aufnahmen war der Rover rund drei Meter von den Gesteinsbrocken entfernt. Die Bilder zeigen einen Bereich von rund sechs Zentimetern Durchmesser. Die Bilder sind Teil der ersten Messdaten, die das Instrument eingefangen hat. Und das SuperCam-Team ist bisher sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Es ist erstaunlich zu sehen, dass SuperCam auf dem Mars so gut funktioniert. Als wir dieses Instrument vor acht Jahren zum ersten Mal überlegt haben, hatten wir Sorge, dass es ein viel zu ehrgeiziges Projekt sein könnte. Jetzt arbeitet es dort oben aber einfach traumhaft.
Der Sensorkopf der SuperCam sitzt auf dem Mast des Rovers. Er kann insgesamt fünf verschiedene Analysemethoden anwenden, um die Geologie des Planeten zu untersuchen. So hilft er den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter anderem dabei, die richtigen Gesteine auszuwählen, um sie genauer auf Anzeichen mikrobiellen Lebens zu untersuchen.
SuperCam
Die SuperCam ist eines der Instrumente von Perseverance und ist auf seiner Oberseite angebracht. Sie ist aber mehr als "nur" ein Fotoapparat: Mit einer Kamera, einem Laser und Spektrometern sucht das Instrument nach organischen Verbindungen, die mit Leben auf dem Mars zusammenhängen könnten. Aus einer Entfernung von mehr als 7 Metern kann die SuperCam die chemische und mineralische Zusammensetzung ihrer Ziele analysieren, die gerade einmal so groß wie eine Bleistiftspitze sind.
Quelle: NASA
So klingt ein Laser auf dem Mars
Doch die SuperCam des Perseverance-Rovers hat nicht nur Fotos gemacht. Das Instrument hat die Gesteinsbrocken zusätzlich mit einem Laser beschossen und aufgezeichnet, wie das klingt. Der Laser soll dabei helfen, durch chemische Reaktionen herauszufinden, woraus das Gestein besteht. Die hörbaren Unterschiede zwischen den Laser-Geräuschen liefern den Forschenden Inforationen über die physikalische Struktur der Ziele, wie etwa ihre relative Härte oder ob sie Verwitterungsbeschichtungen haben. Die NASA hat also auch die erste Aufnahme davon veröffentlicht, wie ein Laser auf dem Mars klingt.
Schon zuvor hatte die NASA erste Aufnahmen von Windböen auf dem Mars veröffentlicht, die SuperCam schon kurz nach der Landung auf dem roten Planeten aufgezeichnet hatte.
Die aufgenommenen Klänge sind von bemerkenswerter Qualität. Es ist unglaublich zu wissen, dass wir mit den ersten Geräuschen, die jemals auf der Marsoberfläche aufgenommen wurden, Wissenschaft betreiben werden!
Perseverance hat dem SuperCam-Team außerdem erste Datensätze seines Infrarot-Sensors und des sogenannten Raman-Spektrometers geschickt. Der Infrarot-Sensor misst das von der Sonne reflektierte Licht, um den Mineralgehalt von Gesteinen und Sedimenten zu untersuchen, so die NASA. Ergänzt werde diese Technologie vom Raman-Spektrometer, das mithilfe eines grünen Laserstrahls Rückschlüsse auf die Mineralzusammensetzung eines Gesteins zulässt.
Auch Deutsche Technologie an Bord des Rovers
Der Mars-Rover Perseverance hat für seine Suche nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens und die Erforschung von Klima und Geologie des roten Planeten neben der SuperCam noch sechs weitere wissenschaftliche Instrumente an Bord. Insgesamt ist der rund 1.000 Kilogramm schwere Roboter zum Beispiel mit 23 Kameras ausgestattet. Auch Technik aus Deutschland ist mit an Bord – allen voran aus Jena.
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologie in Jena hat etwa Thermo-Sensoren entwickelt. Die können die Oberflächentemperatur auf dem Mars messen, ohne den Boden berühren zu müssen. So sollen die klimatischen Bedingungen auf dem Mars näher bestimmt werden. Vom Unternehmen Jenoptik stammen mehrere Objektive, die auch schon zum Einsatz gekommen sind. Denn zum Beispiel die ersten Bilder vom Mars haben wir der Jenaer Technologie zu verdanken.
Und auch im Perseverance-Team auf der Erde gibt es eine deutsche Beteiligung. Bei der Auswertung von Kameradaten und -bildern ist das Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit seiner Expertise mit an Bord, um unter anderem faszinierende Panoramaaufnahmen des Mars zu bekommen – in Farbe, in 3D und als mineralogische Analysen mithilfe eines Spektrometers.
(kie)
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