Deutscher Wetterdienst Die 20er-Jahre werden wärmer und trockener
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20. März 2020, 15:59 Uhr
Der Deutsche Wetterdienst hat eine Klimaprognose für die kommenden zehn Jahre veröffentlicht. Demnach wird es noch wärmer und trockener in der Bundesrepublik, wenn der Klimaschutz nicht deutlich verbessert wird.
Durch den Klimawandel wird es wärmer und trockener in Deutschland, zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Wetterdienst. Das öffentlich-rechtliche Institut für Meteorologie hat jetzt eine Prognose veröffentlicht, wie sich das Klima in der Bundesrepublik in den kommenden zehn Jahren entwickeln wird. Allein das laufende Jahr 2020 könnte im Durchschnitt 1,0 bis 1,5 Grad wärmer sein, als das langjährige Mittel der Jahre 1981 bis 2010. In diesen 30 Jahren lag die durchschnittliche Temperatur in Deutschland bei 8,9 Grad Celsius. Das sind 0,7 Grad mehr, als im alten Referenzzeitraum 1961 bis 1990.
Rekordjahre 2018 und 2019 sind die neue Normalität
Konkret wäre 2020 damit beinahe so warm, wie 2018 und 2019, beides Rekordjahre. In der zweiten Hälfte der jetzt beginnenden Dekade, also in den Jahren 2025 bis 2029, könnte der Temperaturschnitt vor allem im Osten und Westen Deutschlands sogar zwei Grad über dem Mittel von 1989 bis 2010 liegen. Die Prognose liegt damit deutlich über den bisherigen Annahmen von Klimatologen, die diese Erwärmung erst ab dem Jahr 2050 erwartet hatten.
Auch was den Regen angeht, stimmt die Vorhersage des DWD pessimistisch. Verglichen mit dem langjährigen Mittel geht sie von geringeren Niederschlägen aus, es wird also tendenziell zu trocken. Diese Vorhersage passt aber gut zu den Beobachtungen, wonach die Dekade 2010 bis 2019 die bislang wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war.
Bislang keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen in Kraft
Eine Verlangsamung des Temperaturanstiegs sei derzeit nicht in Sicht, sagt Gerhard Adrian, Vorsitzender der UN-Organisation für Meteorologie WMO. "Alle wichtigen Stellschrauben drehen sich unverändert in die falsche Richtung!" Der Ausstoß von CO2 und anderen Klimagasen nähme weiter zu und damit auch die Erwärmung der Erde. "Die Menschheit hat die Sturmglocken bisher noch nicht hören wollen. Unser Wetter und Klima wird extremer - weltweit, in Europa und hierzulande."
In Europa wird der Klimawandel laut der Analyse unterschiedliche Folgen haben. Vor allem für Nord- und Osteuropa erwarten die Meteorologen höhere Temperaturanstiege, als in den Atlantikstaaten. Auch bei den Niederschlägen sieht die Vorhersage Ungleichheit: "In den Gebieten, die derzeit schon trocken sind, können wir eine weitere Austrocknung feststellen, gerade im Mittelmeerraum", sagt Tobias Fuchs, Leitender Klimatologe beim DWD. Dies gelte auch für den Süden Deutschlands.
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